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Was ist nun genau die Mitzwa, die Aufgabe des Schofars? Das Zuhören des Posaunenschalls oder das Blasen auf dem Horn? – Rosch haSchana

Rosch Haschana 5784

Was ist nun genau die Mitzwa, die Aufgabe des Schofars? Das Zuhören des Posaunenschalls oder das Blasen auf dem Horn?

Viele von uns sind Ärzte. Der Chason Isch beschreibt am Anfang seines Büchleins Emuna uBitachon (Glaube und Vertrauen), wie bereits schon allein die komplexe Zusammensetzung unseres Körpers uns komplett begeistern müsste über die Größe des Schöpfers und Seiner Schöpfung. Wir brauchen uns lediglich dafür zu öffnen und die Verwunderung und die Bewunderung strömen total begeistert in uns hinein.

Schofar blasen und hören – Tekia und Schemia

In der Synagoge sprechen wir die Beracha (den Segensspruch) über den Schofar. Diese lautet: „G“tt hat uns auferlegt, dem Ton des Schofars zu zu hören“. Aber andererseits steht in den Tehilim (Psalmen) die Anweisung: „blaset den Schofar bei Neumond“.

Die Halacha, die Vorgabe, ist, dass es um das Zuhören der Schofartöne geht. Dieses zeigt zum Beispiel der Fall des Ba’al Tokea (des Schofarbläsers), der mit dem Endstück seines Schofars in eine Pfütze bläst, aber den Ton seines Schofars selber nicht hört. Er hat die Mitzwa (den Auftrag) nicht erfüllt.

Es gibt jedoch bekanntlich beim Schofar zwei Aspekte: zuhören und blasen. 

Mir geht es sich um die Frage, was diese beiden Aktivitäten für jeden von uns bei unserer Beziehung zu G“tt bedeuten.

Das Schofarblasen hat sicherlich einen tieferen Hintergrund. Wie verhalten wir uns zu HaSchem durch das zuhören und wie verhalten wir uns zu G“tt, indem wir blasen?

Als das Heiligtum in der Wüste durch Mosche errichtet wurde, steht am Anfang des dritten Buches der Thora, Vajikra, – „und Er rief Mosche und Er sprach zu ihm“. So übersetzen wir meistens den Eröffnungssatz von Vajikra, aber eigentlich steht er nicht in der Form der Vergangenheit, sondern in der gegenwärtigen Zeit.

Die Thora erzählt, dass G“tt eigentlich durchgehend mit ihm spricht. Und Mosche steht als Beispiel für alle Juden

G“tt hält andauernd Verbindung zu uns. Alles, was mit uns geschieht – ab unserer Geburt bis zu unserem letzten Atemzug – ist die andauernde Kommunikation des Allmächtigen mit dem Menschen. Wir müssen es nur sehen und hören wollen.

Wir sollten uns für die höheren Botschaften empfangsbereit halten, die uns regelmäßig zugesandt werden, um uns klarzumachen, was G“tt von uns erwartet oder möchte (B.T. Chulin 7b).

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Zuhören ist eine Kunst

Als ich zum Psychologen ausgebildet wurde, war das erste und das wichtigste, was wir lernten: lernen, zu zu hören. Zuhören ist eine Kunst und Hörverstehen ist eine wichtige Fähigkeit. eine Begabung. Die meisten Menschen können nur erzählen, was ihnen quer liegt und was sie der Welt zu erzählen hätten.

Aber der Mensch, der wachsen möchte und für seine Umwelt etwas bedeuten soll, muss an erster Stelle lernen, zuzuhören. Zuhören, was der andere – unser Mitmensch – uns zu sagen hat und sicherlich zu hören, was der große Andere – unser Schöpfer – uns zu erzählen hat.

Wenn wir über Teschuwa sprechen, ist das erste, was wir zu tun haben: zu hören, was HaSchem uns zu erzählen hat. „Ihr sollt zu HaSchem zurück kehren und Seiner Stimme zu hören“ sagt die Thora (Devarim/Deut. 30).

 Als Adam und Eva vor 5780 Jahren an diesem Tag – Rosch Haschana – erschaffen wurden, fing G“tt an, mit ihnen zu sprechen. Aber sie versteckten sich, da sie sich schuldig fühlten.

Bedeutung Tekia 

Tekia bedeutet über das Blasen hinaus, es auch durchdringen zu lassen. Das ist der zweite Aspekt des Schofars. Es geht nicht nur darum, die Botschaften G“ttes zu hören, sondern sie auch zu uns durchdringen zu lassen. Das soll uns verändern und uns zu besseren Menschen machen. Und bessere Menschen werden bedeutet, dass wir für andere oder für die Gemeinschaft selbstlos etwas machen.

Alles, was wir mit leisten oder tun, hat auf unsere Reaktionen Einfluss, unsere Lebenseinstellung, unsere Bereitschaft, etwas für den anderen zu bedeuten und etwas aus dieser Gemeinschaft und dieser Gemeinde zu machen… ein Erfolg, von dem jeder ohne Missgunst sagt: ja, ich möchte dazu gehören.

Dieses ist die wahre Zusammengehörigkeit, der Zusammenhalt, dieses ist die echte Jiddischkeit. Eine Gemeinschaft, der es um das Miteinander geht, eine Gemeinschaft, die sich im Klaren ist, dass es etwas mehr gibt, als nur diese Welt allein.

Nur dann macht diese synagogale Anstrengung Sinn.

SCHANA TOWA!

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