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DIE DREI WOCHEN – TRAUERN UM DEN VERLUST JÜDISCHER INSPIRATION

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DIE DREI WOCHEN – TRAUERN UM DEN VERLUST JÜDISCHER INSPIRATION

Noch immer trauern wir, oder besser gesagt, beklagen wir das Fehlen von wahrhaftiger Jüdischer Inspiration. Bis zur Entstehung des Drittem Tempels bleiben wir um den Verlust des Heiligtums, das einst das Zentrum unserer geistigen Inspiration bildete und Jerusalem seinen besonderen Status verlieh, Schiwwe sitzen. Rabbi Chajim von Wolozhyn, der Leiter der Litauischen Orthodoxie aus dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, illustriert unsere Untröstlichkeit mit einem Midrasch.

Ja’akow blieb untröstlich

Nachdem die Brüder den Jossejf verkauft hatten, erzählten sie ihrem Vater Ja’akow, dass er von einem wilden Tier zerfleischt worden sei. Ja’akow blieb untröstlich und trauerte zweiundzwanzig Jahre. Ja’akow ließ sich nicht trösten, da er intuitiv fühlte, dass sein Sohn Jossejf noch am Leben sei. Solange es noch Hoffnung gibt, lässt man sich nicht trösten. Dasselbe gilt, erklärte Rabbi Chajim, für unseren Tempel. Die Römer konnten vielleicht das irdische Jerusalem vernichten, aber die Ideale und geistigen Werte, die der Tempel ausstrahlte, sind unverwüstlich.

spirituelle Bedeutung verloren gegangen

Für diejenigen, die nicht mehr um Jerusalem trauern können, ist auch diese spirituelle Bedeutung verloren gegangen. Für sie wurde das Kind mit dem Badewasser ausgeschüttet. Jerusalem ist jedoch mehr, als nur die Hauptstadt des Staates Israel; sie ist der Schmelztiegel aller individuellen Vorhaben. Jerusalem (Jeruschalajim) ist die Stadt, in der das Jüdische Volk zu EINEM GANZEN wird.

Die Läuterung der Seele

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Als G“tt den Auftrag erteilte, einen Tempel zu bauen und den Opferdienst bis ins Kleinste regelte, wollte ER auf ganz konkrete Weise benennen, wie jeder Jude zur wahren religiösen Inspiration gelangen könne, wie er sein Herz zu einem Altar G“ttes umfunktionieren könnte. Die ältesten Erklärer verweisen uns auf diese tiefergehende Bedeutung. G“tt benötigt nicht unsere Tieropfer. Was G“tt möchte, ist, dass das Herz in voller Hingabe auf IHN ausgerichtet wird. Wenn ein Tier geopfert wurde, sollte derjenige, der das Opfer erbrachte, sich hierbei so empfinden, als ob er seine niederen Triebe und Instinkte, die ihn auf den verkehrten Weg geführt hatten, vor G“tt aus einem tiefen Bedürfnis, hiervon befreit zu werden, erbrachte. Opferung war Läuterung des Geistes. Ohne dieses Bestreben, waren Tieropfer lediglich inhaltslose Rituale.

Die Schechina war verschwunden

Die Babylonischen und Römischen Soldaten konnten die Tempel (den 1. und den 2. Tempel) nur verwüsten, da die G“ttliche Präsenz die Heiligtümer verlassen hatte. Die Schechina war verschwunden, da das Jüdische Herz den G“ttlichen Auftrag vergessen hatte und nur noch von blindem Hass erfüllt war.

Die Freude um und über Jerusalem ist mehr, als nur die Ansiedlung der Botschaften ausländischer Staaten. Es ist die Freude der Anwesenheit G“ttes, die sich in unserem Gefühlsleben erst mal bewahrheiten sollte, wonach sich die Festigung des Königreich G“ttes auf Erden nur noch als eine Formalität erweisen wird. Leschana Haba biRuschalajim habenuja…nächstes Jahr in einem wieder aufgebauten Jerusalem.

Genauso verantwortlich für die Zerstörung des Tempels sein wie damals

Jede Generation, in der der Tempel nicht wieder aufgebaut wird, muss sich selbst so betrachten, als wäre der Tempel zu ihrer Zeit zerstört worden. Wir trauern um den Verlust des Tempels. Aber sehnen wir uns wirklich so sehr nach dem Tempel, dass wir es verdienen, seinen Wiederaufbau zu erleben? Spüren wir die spirituelle Leere, nachdem der Tempel nicht mehr da ist? Der Tempel wurde durch unseren gegenseitigen Hass auf das Nichts zerstört. Sind wir wirklich bereit, unseren Charakter zu vervollkommnen? Wollen wir unsere Mitmenschen wirklich richtig behandeln? Wollen wir die Gebote G’ttes halten? Glauben wir an Seine Tora genug, um sie mit voller Hingabe zu studieren? Wenn wir uns nicht aufrichtig bemühen, uns zu verbessern, fehlt es uns an Liebe zu G’ttes Tempel, Seinem Bait haMikdasch. Wir wären für die Zerstörung des Tempels genauso verantwortlich wie die Generation vor fast 2.000 Jahren, als er zerstört wurde.

Mögen wir es wirklich verdienen, den Wiederaufbau des Bait haMikdasch, bimhera vejamenu, bald zu erleben.

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