in ,

Eltern ehren

Noach Kuzari
image_pdfAls PDF Speichernimage_printDrucken

Ben Noach: Warum ehrst du die Eltern?

Rabbi: Nach Ansicht einiger haben die Noachiden die Ehre der Eltern als einen obligatorischen Bestandteil ihrer Glaubenspraxis übernommen, weil der Respekt vor Vater und Mutter die Grundlagen jeder Gesellschaft berührt. Abraham wurde von G’tt nach Israel geschickt. G-tt machte eine Ausnahme für ihn. Er durfte seinen alten (götzendienerischen) Vater Terach zurücklassen, um sich ganz seiner Berufung zu widmen, Monotheismus und Glauben an G-tt zu verbreiten.

Aber für alle anderen Weltbürger ist der Respekt vor der älteren Generation wichtig. Es ergibt sich aus dem Anwendungsbereich des noachidischen Gesetzes. Dies besagt, dass die Welt bewohnbar und sicher sein muss.

Der Respekt vor Vater und Mutter ist ein Teil davon. Der Respekt vor den Eltern konfrontiert uns mit der Botschaft der Vergangenheit und dem Sinn für Tradition in der Zukunft. Viele der Bildungsprobleme, mit denen viele junge Eltern heute konfrontiert sind, beruhen auf einer falschen Auslegung dieses Gebots.

Der Respekt vor den Eltern ist in erster Linie ein normatives Konzept, das von der normfreien Praxis vernachlässigt wurde und langsam in Vergessenheit geriet. Die fortschreitende Rationalisierung des Lebens lässt der älteren Generation wenig Raum für Aufmerksamkeit. Unsere wirtschaftsorientierte, leistungsorientierte Gesellschaft lässt wenig Raum für die praktischen Erfahrungen mit diesem fünften Gebot, das unproduktiv erscheint und nicht als Bruttosozialprodukt ausgedrückt werden kann.

Ehre bedeutet in der Praxis respektvolle Behandlung und Fürsorge bei Krankheit, Behinderung und Alter. Kranke und ältere Menschen haben totalen Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben.

Report

What do you think?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

Noach Kuzari

Das Verbot, ein Glied eines noch lebenden Tieres zu essen

Noach Kuzari

Nächstenliebe