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Grammatik: Wörter in der Thora, die Einschränkungen vor geben – Parascha Ki Tisa

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Grammatik: Wörter in der Thora, die Einschränkungen vor geben – Parascha Ki Tisa

Die Sprache der Thora, das Jahrtausende alte Hebräisch, ist aktuell wie zu Zeiten, als wir die Thora empfangen haben. Es gibt jedoch Satzwendungen und Kürzel, die wir hinterfragen und studieren. Heute versuche ich, Euch hier einen Einblick zu gewähren, also:

ABER – `ach et Schabtotai’ – meine Schabbattage

heute unterrichte ichEuch über Grammatik mit weitreichenden Auswirkungen: „Sprich zu den Bnej Jisraejl wie folgt: aber – `ach et Schabtotai’ – meine Schabbattage werdet Ihr beachten, denn sie sind ein Zeichen zwischen Mir und Euch“ (31:13).

Raschi vermerkt hierzu, dass zwischen zwei Anweisungen von HaSchem zu wählen sei: „Obwohl Ihr den Mischkan gerne fertig stellen möchtet, darf der Schabbat hierfür nicht weichen. Schabbat ist wichtiger, als der Bau des Mischkan. Alle „ach“ und „rak“ verweisen auf Einschränkungen. Hier wird das Hebräische Wort „ach“ also dazu benutzt, die Bauarbeiten zu beschränken: erstellt einen Mischkan, aber nicht an Schabbat“.

Kurz vor dieser Schabbat-Anweisung wird über alle Bauarbeiten für das Heiligtum in der Wüste ausgiebig gesprochen. Laut Raschi bezieht sich das Wörtchen „ach“ auf die zuvor genannten Tätigkeiten und schränkt diese ein.

Einschränkungen des Schabbat

Ramban ist jedoch nicht der Ansicht von Raschi. Ramban ist der Meinung, dass das Wörtchen „ach“ (ach et Schabtotai) nicht die vorher erfolgte Tätigkeit am Mischkan einschränkt, sondern gerade die folgenden Wörter – die Beachtung des Schabbats – einschränkt. Ramban zitiert einen Ausspruch unserer Weisen, in dem der Schabbat tatsächlich eingeschränkt wird: bei piku’ach nefesch – bei Lebensgefahr – soll der Schabbat weichen, das heißt, die Gesetze für Schabbat sind weitestgehend aufgehoben. So ist die Brith Milah auch an Schabbat angeordnet, obwohl das Zufügen einer Wunde an diesem heiligen Tag verboten ist.

Manche vorhergehende und manche spätere Wörter

In der Thora finden wir mehrere „ach“ und „rak“: manchmal schränken sie das vorher gehende ein, aber manchmal auch die späteren Wörter.

Als Beispiel dient Bereshit/Genesis 9:3: „Alles was sich bewegt, was lebendig ist, soll Dir als Nahrung dienen; als das grüne Kraut gebe Ich Euch alles“. Der folgende Satz (Satz 4) fängt mit „ach“ an: „Aber Fleisch mit seiner Seele, mit seinem Blut, sollt Ihr nicht essen“.

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Der fünfte Satz fängt auch mit „ach“ an: „Aber nur Euer Blut, Euer Leben, werde ich zurück verlangen, aus der Hand alles Getieres werde Ich es zurück verlangen“. Als Kommentar vermerkt Raschi im fünften Satz: „Obwohl Ich Euch erlaubt habe, Vieh zu töten, werde Ich Euer Blut verlangen, nämlich von demjenigen, der sein eigenes Blut vergießt (Selbstmord)“.

Ein anderes Beispiel finden wir in Bamidbar/Numeri 1:44 – 49: „Dieses sind die Gezählten, die Mosche und Aharon gezählt haben … zwölf Männer, von jedem Stammhaus waren es EIN Mann … aber den Stamm Levi wirst Du nicht zählen und ihre Zahl zwischen den Bnej Jisraejl nicht registrieren“.

Raschi erklärt: „Die Legion des Königs (der Stamm Levi) ist es wert, außer der Reihe, also unabhängig, gezählt zu werden“.

Vorhergehende Einschränkungen

Bei beiden Beispielen sehen wir, dass das Wörtchen „ach“ benutzt wird, um das vorhergehende zu beschränken, was beim Sprachgebrauch normal ist. Wir sagen etwas, was wohl etwas zu „ausufernd“ ist, und danach unterteilen und schränken wir das ein durch die Ergänzung mit „aber“, „wegen“, „nicht desto trotz“ oder „jedoch“. Dieses ist die einfache Erklärung (Pschat), die Spezialität von Raschi.

Der Text danach

Aber auch eine andere Verwendung des Wörtchens „ach“ (aber) ist denkbar. Ein Beispiel hierfür ist Wajikra/Leviticus 23:27 und folgend: „Aber – „ach“ – am zehnten dieses Monats ist der Versöhnungstag, ein Aufruf zur Heiligung soll er Euch sein und Ihr sollt Euch selber Enthaltungen auferlegen“. Hier erklärt Raschi, dass alle „ach“ und „rak“ in der Thora Ausnahmen benennen. Dieses bedeutet es auch hier: „HaShem erteilt denjenigen Erlösung (auch Verzeihung kann gemeint sein), die sich bekehren (gemeint ist, die Schuld eingestehen), erteilt aber denjenigen keine Entlastung, die sich nicht bekennen“. Hier bezieht sich „ach“ auf den Text, der danach kommt.

So können wir jetzt den Standpunkt von Ramban verstehen: „aber Meine Schabbat-Tage werdet Ihr beachten, denn das ist ein Zeichen zwischen Mir und Euch“ (31:13). Der Talmud lehrt daraus, dass das Wort „ach“ eine Einschränkung für die Schabbat-Tage beinhaltet: den Schabbat darf man bei Piku’ach Nefesch (bei Lebensgefahr) oder für eine Brith Milah entweihen.

Pschat und Midrasch

Raschi sucht den Pschat (die einfache Erklärung), Ramban mit seiner Auslegung des Verses macht hieraus mehr eine Drascha. Ein prinzipieller Unterschied zwischen Pschat und (Mi)drasch ist, dass der Midrasch (davon kommt das Wort Drusche, Drascha) mit dem Kontext oft etwas lockerer umgeht. Der Pschat muss in den Kontext vollkommen hinein passen. In unserem Fall ist der Kontext der Bau des Tabernakels. Dieser wird eingeschränkt. Aber die Drasch kann vom üblichen Sprachgebrauch abweichen und behandelt den Thoratext etwas thematischer. Dann kann das Wort „ach“ in der Tat auch etwas einschränken, was nachher kommt, in diesem Fall den Schabbat.

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