Der schwierigste Sederabend, erzählt Rav Lau, an dem ich Teil genommen habe, war der Seder, den ich in Bejt Hachajal in Tel-Aviv gegeben habe in 1981. Der Seder wurde vom Verteidigungsministerium für Eltern, die ihre Kinder in den Israelischen Kriegen verloren hatten, organisiert. Etwa sechshundert Menschen nahmen an diesem Sederabend teil.
furchtbar und schmerzhaft
Für manche Eltern war dieses das erste Mal, dass sie, seit sie ihre Kinder verloren hatten, ihr Zuhause verließen. Es war furchtbar und schmerzhaft, Eltern zu erleben, von denen viele ihre Kinder kurz davor verloren hatten. Am damaligen Sederabend verstand ich, welchen Schmerz der Ausspruch „durch Euer Blut werdet Ihr leben“ mit sich bringt.
und Buchstaben, die wegflogen
Vor meinem Geist erschien die Gestalt von Rabbi Chanina ben Teradjion, EINER des größten Gelehrten aus der Zeit der Römer. Rabbi Chanina versammelte viele Menschen zu öffentlichen Thora-Unterrichten, die durch die Römer verboten waren. Die Römer ergriffen ihn, wickelten ihn in eine Sefer Thora ein und steckten ihn anschließend in Brand. Als die Schüler ihn fragten: „Rabbi, was siehst Du?“, antwortete er: „Ich sehe verbrannte Pergamenthäute und Buchstaben, die wegflogen“ (B.T. Awoda Sara 18a).
die Opfervorschriften
Als Awraham G“tt fragte: „Wie werde ich erfahren oder wissen, dass ich das Land erben werde?“ fragte er gleichzeitig, für welche Verdienste meine Kinder das Land in Besitz nehmen und behalten werden, auch nachdem das Bejt Hamikdasch (Tempel) zerstört sei. Unsere Chachamim erzählen, dass G“tt antwortete: „ICH habe für sie die Opfervorschriften bereits vorbereitet“ (B.T. Ta’anit 27b).
Brandopfer und Friedensopfer
In der Parscha Mischpatim, mitten zwischen Sätzen, die über den Bund zwischen HaSchem (G“tt) und dem Jüdischen Volk sprechen, erscheint plötzlich der Satz: „Und er sandte die Jüdischen jungen Leute und sie erbrachten Brandopfer und schlachteten Friedensopfer“ (Schemot/Ex. 24:5).
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Zwei Sorten Brandopfer
Brandopfer haben zwei Bedeutungen. Im zwanzigsten Jahrhundert sind wir durch die schwersten Widerwärtigkeiten gegangen. Die brennenden Thora-Rollen wurden zur Wirklichkeit.
Nur für die Buchstaben, den Jüdischen Glauben, die Thora, die Seelen des Jüdischen Volkes, hat sich bewahrheitet, das sie: „In den Vorhöfen unseres G“ttes blühen werden“ (Tehillim 92:14).
So, wie der Prophet sprach: „ICH spreche zu Euch, Ihr werdet in Euerem Blut leben“. G“tt sagt zum Jüdischen Volk: „Eure Jugend wird wie ein Adler wiedergeboren werden“ (Tehillim 103:5). Gleich einem Adler am Ende seines Lebens, so hat G“tt dem Volk die erstaunliche Kraft gegeben, wie ein Phönix aus der Asche (wieder) auf zu stehen.
Spuren von Wiederaufbau
Vernichtung oder Zerstörung tragen die Spuren von Wiederaufbau in sich, so wie der Samen in der Erde sich entfaltet, bevor etwas wächst. Der Chason Iesch beschrieb es so zutreffend: „Wenn wir einen Schneider teure Stoffe reißen oder zerschneiden sehen, erschrecken wir. Aber wenn wir genauer hin schauen, können wir sehen, dass es eine Methode ist, um neue Kleidungsstücke zu erzeugen“.
Maschi’ach geboren
Deshalb sagen wir zu Tischa be’Av, am Tag, an dem unsere Tempel zerstört wurden, trotz allen Schmerzes und Verdrusses, doch kein Tachanun (Bittgebet), da er auch ein Fest- oder Feiertag genannt wird. Der Midrasch erzählt, dass im Augenblick, an der der Tempel zerstört wurde, der Maschi’ach geboren wurde (Ejcha Rabba 1:51). „Denn Euer G“tt hat das Feuer angezündet, und aus dem Feuer werdet Ihr die Zukunft wieder (oder neu) aufbauen“.
2 Antworten
Ich kann meine Gefühle nicht in Worte fassen. Diesen Schmerz. Und ich frage mich und alle, was wollt ihr noch? Was wollt ihr diesen Menschen noch antun?!
Biite komm und setze dich zu mir, als Freund, denn Israel gehört nur einem Volk, den Juden. Amen
Vielen Dank für Ihr Mitgefühl und nette Worte!