„Jossejf sprach wieder zu den Brüdern: „Euere eigenen Augen können sehen, dass dieser mein Mund ist, der zu Euch spricht…Jossejf fiel Benjamin um den Hals und er weinte. Benjamin weinte auch um den Hals von Jossejf.“(45:14).
Raschi (1040-1105) erläutert hier, dass
· Jossejf weinte über die zwei Tempel, die letztendlich dem Erbteil von Benjamin (Jerusalem) zugeteilt und dann schließlich zerstört würden,
· während Benjamin über das Heiligtum in Schilo weinte, den Erbteil der Kinder von Jossejf, dass letztendlich auch zerstört würde.
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Dass unsere Stammväter sich um andere Dinge Sorgen machten, als wir, möge, angesichts ihrer hohen geistigen Ebene, klar gestellt sein.
Ein größeres Problem zeigt die Frage auf, weshalb sie nicht um die Zerstörung ihres eigenen Eigentums weinten, in ihrem eigenen Erbteil?!
Die Antwort lautet, dass es für „jeden, in dessen Tage der Tempel nicht wieder aufgebaut ist, es so ist, als ob der Tempel während seines Lebens zerstört wurde“. Jeder sollte versuchen, sein Leben so zu verbessern, dass wir für würdig befunden werden sollten, dass der Tempel zu Zeiten unserer Tage wieder aufgebaut wird.
Keine Worte, sondern Taten
Hierbei gilt: keine Worte, sondern Taten! Nur zu jammern, löst keine Probleme. Das zeigt nur eine Äußerung unserer Gefühle. Deshalb weinten sie nur um die gegenseitigen Heiligtümer, aber nicht wegen ihrer eigenen. Eine gute Tat ist nämlich besser als Tausend Seufzer!