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Otniel ben Kenaz

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Otniel ben Kenaz

Otniel ben Kenaz (עתניאל; gestorben 2556 /1204 v. u. Z.) war ein Weiser und militärischer Führer, der oberste Richter Israels. Er war der Sohn von Kenaz aus dem Stamm Jehuda. Bei seiner Geburt nannte ihn seine Mutter Yabetz (יעבץ) in Erinnerung an die Bitterkeit (עצבון) und das Leid, das sie bei der Geburt ertragen musste, so wie die Vormutter Rachel ihren letzten Sohn בן אוני – “Sohn meines Leids” – nannte. Als Otniel älter wurde, betete er zum Schöpfer, dass der zusätzliche Name, den ihm seine Mutter gegeben hatte, kein schlechtes Omen für ihn sei (Divrei haYamim I 4:9-10, Targum und Raschi; siehe Tmurah 16a).

Sein älterer Bruder mütterlicherseits war Kalev ben Yefuneh, der einer der Führer des Stammes Jehuda wurde (Schoftim 3:9; Sotah 11b, Rashi; Tmurah 16a; Prakim beToldot Yisrael ch. 2). Nach einer anderen Version war Kalev Otniels Onkel, der Bruder seines Vaters Kenaz (Malbim, Divrei haYamim I, 4:13-14). Er studierte die Tora unter der Anleitung von Jehoschua bin Nun sowie von den Ältesten – seinem Bruder Kalev, Pinchas, Eldad und Meidad (Raschi, Avot 1:1; Seder haDorot 2516). Bei der Eroberung des Heiligen Landes erwies er sich als tapferer Krieger: Unter seinem Kommando wurde die uneinnehmbare Stadt Kiryat Sefer, auch Dvir genannt, eingenommen.

Als Belohnung für diese Leistung gab Kalev ihm seine Tochter Ahsa, die außergewöhnlich schön war, zur Frau (Jehoschua 15:15-17, Schoftim 1:10-13, Malbim; Raschi, Tmurah 16a). In der eroberten Stadt gründete Otniel-Yabetz eine große Jeschiwa, die zum Zentrum des Torastudiums wurde – Studenten aus dem ganzen Land strömten zu ihm, darunter Kohanim (jüdische Priester) und Leviten sowie Gerim – Nachkommen von Jitro, Mosches Schwiegervater (Tanhuma, Jitro 4; Malbim, Schoftim 1:11-12; siehe auch Raschi, Sotah 11a). Sogar Mosches Enkel Rehawja, der Sohn Eliesers, lernte unter ihm (Targum, I Divrei haYamim 2:55). Mit meisterhafter logischer Argumentation, die auf den Regeln der Toraauslegung beruhte, konnte Otniel zahlreiche Gesetze rekonstruieren, die nach Mosches Tod in Vergessenheit geraten waren (Tmurah 16a, Raschi; Raschi, Jehoschua 15:15). Ein bedeutender Teil dieser Gesetze hatte mit Gewichts- und Volumenmaßen usw. zu tun, deren Kenntnis für die Erfüllung vieler Gebote der Tora notwendig ist (Yoma 80a, Raschi; R. A. Wilner, Aseret haSchvatim, Ka. Otniel ben Kenaz, S. 339). In diesen Jahren erreichte Otniel ein so hohes Maß an Gelehrsamkeit und Rechtschaffenheit, dass er zum geistigenc Nachfolger von Jehoschua bin Nun wurde. Der Midrasch sagt: “Noch bevor die Sonne von Jehoschua unterging, ging die Sonne von Otniel ben Kenaz auf” (Bereshit Raba 58:2, Etz Yosef). Aber nach dem Tod von Jehoschua bin Nun, der 2516/1244 v. u. Z. erfolgte (Jehoschua 24:29; Seder haDorot), wurden viele der Kinder Israels vom Dienst am Schöpfer abtrünnig und begannen, sich mit den umliegenden Knaan-Stämmen zu vermischen. Und um 2525 /1235 v. u. Z./ wurde das Land von dem aramäischen König Kuschan erobert (Schoftim 3:5-8), einem direkten Nachkommen dem Aramäer Lavan, dem Schwiegervater des Vorvaters Jaakow (siehe) (Sanhedrin 105a, Hagaot r. Ya. Emden; Tora tmimah, Balak 22:5). Die Aramäer herrschten acht Jahre lang über die Kinder Israels (Schoftim 3,8). Während dieser Zeit brach ein Bruderkrieg zwischen dem Stamm Binyamin und den übrigen Stämmen aus. Auch der Rat der Weisen, der damals vom Hohepriester Pinchas geleitet wurde, konnte das Blutvergießen nicht verhindern – die Nachkommen von Binyamin wurden fast vollständig vernichtet, und von den anderen Stämmen kamen etwa 40 Tausend Juden um (ibid. 20:1-48; Seder olam Raba 12; Tana Devei Eliyahu Raba 11; Radak, Schoftim 20:28; Seder haDorot 2516). Nach diesen Ereignissen war der Schöpfer im Begriff, das gesamte Universum zu zerstören, indem Er sagte: “Denn Ich habe ihnen das Land Israel nur gegeben, damit sie die Tora und die Weisheit des Lebens (derech eretz) studieren!” (Tana Devei Eliyahu Raba 11).

Dann wandte sich Otniel, inspiriert vom Geist der Prophezeiung, an den Schöpfer: “Herr des Universums! In den Tagen der ägyptischen Sklaverei hast Du Mosche versprochen, dass die Juden gerettet werden, ob sie Deinen Willen erfüllen oder nicht. Auch jetzt: Egal, ob die Juden die Rettung verdienen oder ausgerottet werden sollen, ich muss sie retten!” (Tanhuma, Schemot 20; Raschi, Schoftim 3:10). Indem er zum obersten Richter Israels wurde, konnte Otniel die Juden, die unter fremder Unterdrückung litten, wieder zur Einhaltung der Gesetze der Tora bringen und sie vereinen. Während des von ihm angeführten Aufstandes errangen die Juden einen entscheidenden Sieg über die Armee von Kuschan, und im Jahr 2533 /1227 v. u. Z./ wurden die Aramäer bis hinter den Euphrat vertrieben (Schoftim 3:9-10, Metzudat David und Malbim; Seder olam Raba 12; Seder haDorot 2516). In den nächsten zwei Jahrzehnten richtete Otniel das Volk nach dem Gesetz der Tora, und das Land lebte in Frieden und Wohlstand (Schoftim 3,10-11). Er hatte zwei Söhne, Hatat und Meonotai (I Divrei haYamim 4:13-14, Malbim).

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Der Weise und Richter Otniel ben Kenaz starb im Jahr 2556 /1204 v. u. Z. / (Schoftim 3:11; Seder haDorot haKatzar). Nach mündlicher Überlieferung wurde er in der Nähe von Hebron, an der Straße nach Beer Scheva, begraben (siehe R. A. Wilner, Aseret haSchvatim, Kap. Otniel ben Kenaz, S. 357-360). Einer von Otniels Nachkommen war ein Befehlshaber in König Davids Armee (I Divrei haYamim 27:15, Radak und Metzudat David).

*Übersetzt aus dem Russischen. Den Original finden Sie hier.

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