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Rede auf der Solidaritätsversammlung in Düsseldorf anlässlich des Angriffs in Halle 10....

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Rede auf der Solidaritätsversammlung in Düsseldorf anlässlich des Angriffs in Halle 10.10.19

BS“D

Liebe Freunde,

Wir sind sehr schockiert, fassungslos und traurig und hoffen, dass so etwas nie wieder passieren wird.

Natürlich fühlen wir uns nach dem Terroranschlag in Halle unsicherer, und wir hoffen, dass unsere Regierung hier geeignete Maßnahmen ergreifen wird, um eine Wiederholung dieser Tragödie zu verhindern.

In Deutschland nimmt der Antisemitismus zu. Natürlich kann viel getan werden, um den Antisemitismus zu bekämpfen:

  • Zum einen auf der Bildungsebene durch bessere Informationen und bessere Bildung und Aufklärung zur Prävention von Antisemitismus und Rassismus.
  • Auf rechtlicher Ebene durch härteres und schnelleres  Durchgreifen bei Straftaten und einem strengeren Verbot für verbale Hassreden in allen Medien

Aber das Wichtigste ist die Haltung der Regierung und der gesamten Bevölkerung, die schnell, klar und entschlossen ist, wenn sie erklärt, dass sie Antisemitismus und Rassismus nirgendwo tolerieren, nicht in Schulen, nicht an Universitäten, nicht am Arbeitsplatz und nicht auf der Straße.

Es geht um den Aufbau von Solidarität, von Solidarität in der gesamten Gemeinschaft, von der gesamten Gemeinschaft, für die gesamte Gemeinschaft.

Imre Kertész sagte:,,Höret endlich damit auf (….) zu sagen,
dass Auschwitz nicht erklärt werden kann, dass Auschwitz das Ergebnis von irrationalen, mit dem Verstand nicht zu erklärenden Kräften sei, denn für das Schlechte wird es immer eine rationale Erklärung geben (…) Was wirklich irrational und unerklärbar ist, ist nicht das Schlechte, sondern im Gegenteil das Gute.

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Selbst in Konzentrationslagern, selbst in Auschwitz hat es Menschen gegeben, die Anderen halfen, die selbst im Lager an der tagtäglichen Moral fest hielten, der Sorge um den Anderen, und die damit der Entmenschlichung entgegen traten.

Die religiöse Herausforderung entstammt nicht der Frage “Wo war G”tt in Auschwitz”, sondern eher der Frage “Wo war der MENSCH in Auschwitz?

Das Attentat geschah genau einen Monat vor dem Gedenktag der Reichsprogromnacht. Hier wurden Synagogen, jüdische Institutionen und Privatpersonen überfallen, ihre Gebäude wurden abgebrannt und sie wurden ausgeraubt. Daran zu gedenken ist sicherlich gut und wichtig, aber umso wichtiger ist es doch auch daraus zu lernen und uns auch vor dem Hintergrund der gestrigen Tat zu fragen ,, was können wir tun, damit es nicht mehr so weit kommt, was können wir tun um dem wachsenden Antisemitismus entgegenzuwirken ?

Und ein erster Schritt dazu ist diese Versammlung heute, denn es wird nicht weggesehen, sondern der Mensch ist hier und stellt sich klar gegen diese Tat und generell gegen Antisemitismus.

Diese Menschen die heute Abend hier versammelt sind, um uns mit ihrer Anwesenheit zu trösten, uns und einander zu ermutigen und zusammen zu sein und zu halten, geben und Hoffnung und machen uns stark!

Ich möchte allen Organisatoren dieses ganz besonderen und spontanen Treffens für ihre Bemühungen danken.

Ich wünsche Ihnen ein Schana tova ein gutes und starkes Jahr der Solidarität (Nächstenliebe) und Widerstandsfähigkeit.

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