Mobile Navigation

Städte, von Mauern umgeben: das Lesen der Megillah

Beitrag widmen (Funktion kommt)

Ansichten: 49

Städte, von Mauern umgeben: das Lesen der Megillah

5782 PURIM

In orthodoxen Gegenden in Israel beherrscht Purim das Straßenbild. Fröhlichkeit überall. Das sich Betrinken wird zu einem Muss. Wir sollten uns betrinken, bis wir den Unterschied zwischen Haman und Mordechai nicht mehr fest stellen können. Aber Purim kennt mehr Aspekte als nur zu trinken.

Städte, von Mauern umgeben: das Lesen der Megillah

Die Frage, ob die Keriat Megillah (das Lesen der Megillah) einen Rabbinischen oder einen Thora-Status hat, hat halachische Folgen. Als allgemeine Regel gilt, dass im Falle eines Zweifels über eine Mitzwa aus der Thora, wir erschwerend entscheiden – Lechumra paskenen, während wir Lekula – erleichtert – bei einer Mitzwa der Rabbiner paskenen (entscheiden).

In Städten, die eine Stadtmauer zu Zeiten von Jehoschua ben Nun hatten, wird Purim am 15. Adar gefeiert. Wie geht man vor, indem Zweifel bestehen, ob eine bestimmte Stadt seit den Tagen von Jehoschua ben Nun eine Stadtmauer hatte?

Städte und Zweifel

Solche Städte gibt es in Israel: Jaffo, Akko, Gaza, Lud, Tiberias, Sechem, Hebron, Tsfat (Safed) und Haifa, die alten Städte des Heiligen Landes. Sollten die Bewohner dieser Städte nun Lechumra verfahren – sowohl am vierzehnten wie auch am fünfzehnten Adar jeweils zwei Mal die Megillah lesen – oder Lekula und nur am vierzehnten Adar Purim feiern, wie das in den meisten Städten üblich ist?

Vierzehn und Fünfzehn

Quick Donate

In der Praxis wird in diesen Städten die Megillah sowohl am vierzehnten wie am fünfzehnten Adar zwei Mal vorgelesen. Dieser Minhag (Brauch) ist bereits im Talmud (B.T. Megillah 5b) vermerkt: „Chiskija las die Megillah in Tiberias am vierzehnten und am fünfzehnten, da er nicht genau wusste, ob diese Stadt bereits zur Zeit von Jehoschua ben Nun eine Stadtmauer hatte oder nicht“.

Ein nächstes Problem betrifft in Israel Soldaten beim Dienst in der Armee. Manches Mal wird ihnen sicherlich – gerade in der heutigen bedrohlichen Situation – die Zeit fehlen, die Megillah zwei Mal zu hören. Wenn sie zu wählen hätten zwischen der Lesung abends oder Tagsüber, was ist dann die halachisch beste Entscheidung?

Die Megillah abends und tagsüber

An Purim soll man die Megillah zwei Mal vorlesen hören, einmal abends bei Purim-Eingang und einmal tagsüber. Laut den Tosafisten (etwa 1250) ist die Vorlesung tagsüber am wichtigsten. Die Vorlesung abends ist relativ weniger als Pflicht anzusehen. Diese Aussage ist im Kontext mit der obigen Frage wichtig: wenn ein Soldat nur eingeschränkt Urlaub erhalten kann und zwischen dem Hören der Megillah tagsüber oder abends zu wählen hätte, sollte er laut dem Chacham Zwi (18. Jahrhundert) den Urlaub für tagsüber beantragen, da dieses die Hauptverpflichtung bildet.

Die Pflicht, die an erster Stelle steht

Rabbi David ben Simri, Radbas, ist jedoch der Ansicht, dass man in solchen Fällen nicht so sehr auf die wichtigste Pflicht achten sollte, sondern mehr auf die zuerst entstehende Pflicht, obwohl diese leichter sein könnte. „Man darf an den Mitzwot nicht vorbei gehen“ und deshalb muss ein Soldat für die zuerst anstehende Mitzwa Urlaub beantragen, was in diesem Fall die Keriat Megillah abends ist. Wenn man sich hundert Prozent sicher ist, dass man die Megillah nur einmal hören kann, wählt man tagsüber als die Pflichtzeit, umso mehr, da man dann auch alle andere Mitzwoth von Purim erfüllen kann.

Purim Sameach  –  eine fröhliche Purimzeit   

War dies nützlich?

Ja
Nein
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Teilen Sie ihn mit Ihren Freunden!
Facebook
Twitter
Telegram
WhatsApp
Skype
Über Autor
Quick Donate

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content