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Glaubt das Judentum an die Wiederbelebung der Toten? – Parascha Lech Lecha

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„Und Mosche verordnete dem Volk: nach Ablauf von sieben Jahren, am Laubhüttenfest, wenn ganz Israel vor dem Angesicht Eueres G“ttes erscheinen wird, werdet Ihr die Tora, in Anwesenheit von ganz Israel, vorlesen“ – Parascha Wajelech

PARASCHA WAJELECH (DEWARIM/DEUT. 31)

„Und Mosche verordnete dem Volk: nach Ablauf von sieben Jahren, am Laubhüttenfest, wenn ganz Israel vor dem Angesicht Eueres G“ttes erscheinen wird, werdet Ihr die Tora, in Anwesenheit von ganz Israel, vorlesen“

(Deut. 31:10 usw.)

Diese Zeremonie heißt Hakhejl. Die Absicht war, dass die gesamte Bevölkerung, das ganze Volk, bei Hakhejl anwesend sein sollte. Alle Männer, Frauen, kleine Kinder und Fremde sollten zur Vorlesung des Fünften Buches der Tora durch den König, die er auf einem Podest vor nahm, in den Vorhof des Tempels zuhören kommen.

Der Zweck hiervon war: „damit sie hören sollen und damit sie lernen sollen, Deinen G“tt zu fürchten und alle Worte dieser Lehre beachten und vollziehen sollen“ (31:12 usw.).

weshalb kamen eigentlich die Kinder?

Im Talmud vermerkt Rabbi Elasar ben Asarja: „die Männer kamen um zu lernen, die Frauen um zu zu hören, aber weshalb kamen eigentlich die Kinder?“. Und die Antwort des Talmud lautet: „ um diejenigen, die die Kinder in den Tempel brachten, zu belohnen“ (B.T. Chagiga 3a).

Diese Aussage mutet – auf den ersten Blick – etwas eigenartig an. Es ging doch auch darum, dass auch die Kinder lernen sollten, G“tt zu fürchten? Dieses steht auch deutlich in der Tora: „Und ihre Kinder, die noch nicht über ein Wissen verfügen, sollen zuhören und lernen, G“tt zu fürchten“ (31:13).

 Außerdem steht in der Mechilta (Paraschat Bo 16), dass als Rabbi Jehoschu’a ben Chananja diese Aussage von Rabbi Elasar ben Asarja hörte, er darüber besonders erfreut war. Er rief aus: „Schaut her, ich bin wie ein Mann von siebzig Jahren und ich habe so eine schöne Aussage noch nie gehört!“.

die besonderen Eigenschaften von Rabbi Jehoschu’a ben Chananja’s Mutter

Rabbi Chaim Ehrentreu beschreibt in seinem Werk „Komets haMincha“, dass die außerordentliche Freude von Rabbi Jehoschu’a ben Chananja mit dem zu tun hat, was Rabbi Jochanan ben Sakkai einst über ihn sagte. In den Pirké Avot (2:8) sagte Rabbi Jochanan über Rabbi Jehoschu’a ben Chananja: „Glücklich ist diejenige, die ihn geboren hat“.

Rabbi Owadja Bartenoro (ein italienischer Mischna-Erklärer aus dem sechzehnten Jahrhundert) erzählt über die besonderen Eigenschaften von Rabbi Jehoschu’a ben Chananja’s Mutter: „Sie suchte alle Baté Midrasch (Lehrhäuser) in der Stadt auf und bat alle Rebbes und Rabbiner, dass diese dafür dawwenen (beten) möchten, dass das Kind in Ihrem Bauch ein großer Tora-Gelehrter werden würde. Sobald Rabbi Jehoschu’a geboren war, stellte seine Mutter seine Wiege ins Bejt HaMidrasch (Lehrhaus), so dass er allen Toragesprächen würde zuhören können“.

Bestätigung für das Vorgehen seiner Mutter

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Rabbi Jehoschu’a freute sich unendlich über die Aussage von Rabbi Elasar ben Asarja, da er endlich eine Bestätigung für das Vorgehen seiner Mutter fand. Seine Mutter ging davon aus, dass jede Erfahrung des Kindes, auch wenn diese nur im Bauch erfolgt, einen bestimmten Einfluss auf das ganze Leben hat. Sie war der Ansicht, dass sie hiervon Gebrauch machen sollte, um ihr Kind in die Tora-Richtung zu beeinflussen.

Rabbi Ja’akov Beifuß erläutert in seinem Werk „Lekach Tov“, dass an der Hakhejl-Tora-Vorlesezeremonie auch Kinder anwesend sein sollten, da sie dort ohne Zweifel etwas erfahren würden, etwas mitnehmen.

die Tora macht aus der Not eine Tugend, von Babysitten eine Mitzwa

Die Kinder mussten sowieso mit zum Tempel, da niemand zu Hause blieb, um auf sie auf zu passen. Aber die Tora macht aus der Not eine Tugend, von Babysitten eine Mitzwa (ein Gebot). Die Kinder mussten zum Bejt HaMikdrasch (zum Tempel) mit, um die Eltern bei der Erziehung durch die Eindrücke, die sie dort erfahren würden, zu unterstützen.

die Früchte von Hakhejl ernten

Wenn Eltern ihre Kinder tatsächlich zu Ehrung G“ttes und zu Torastudium erziehen möchten, werden sie letztendlich die Früchte von Hakhejl ernten. Hakhejl war die herausragende Gelegenheit zu einer tiefgehenden Erfahrung von Kewod haTora – zur Ehrerbietung an die Tora.

der Zeitpunkt von Hakhejl

Außerdem sprach der Zeitpunkt von Hakhejl Bücherbände: kurz nach dem Schabbat-Jahr – nachdem der Boden ein Jahr lang brach gelegen hatte und man in den Startlöchern stand, wieder an die Arbeit zu gehen – gibt die Tora eine letzte Lektion mit auf dem Weg. „Ihr geht jetzt wieder an die Arbeit – vergesset nicht unsere nationale Aufgabe als Tora-Volk!“.

so viel wie möglich zur Tora ausgerichtet zu bleiben

Deshalb bejubelte Rabbi Jehoschu’a ben Chanaja die Aussage von Rabbi Elasar ben Asarja über das Mitbringen der Kinder in den Tempel. Er verstand jetzt das Vorgehen seiner Mutter, die nichts anders tat, als ihn dabei zu ermutigen, soviel wie möglich zur Tora ausgerichtet zu bleiben.

Was für uns als Einzelperson gilt, gilt sicherlich auch für uns als Gemeinde. Nur wenn wir zusammen Tora lernen, bleibt unsere Jüdische Identität gesichert und erhalten!

Sie, die hier Anwesenden, sind unsere Botschafter zu unseren Gemeindemitgliedern und deren Kindern, zu den zahlreichen Kindern unserer Gemeinde. Dieses wunderbare Potenzial steht abseits. Es steht in Ihrer Macht, das zu ändern!

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