Nachdem Mosche den Ägypter mit Hilfe des G´ttlichen Namens getötet hatte und Pharao davon erfuhr, musste Mosche aus Ägypten fliehen. Er entschied sich nach Midyan zu gehen. Beim Ortsbrunnen wurde er Zeuge davon, wie die lokalen Hirten die Töchter Yitros belästigten und sie daran hinderten, ihr Vieh zu tränken. Mosche rettete sie von den Hirten und half ihnen das Vieh zu tränken. Weil sie ungewöhnlich früh zurückkamen, fragte sie Yitro danach und sie erzählten ihm die ganze Geschichte. In ihrer Erzählung sagten sie, dass sie von einem איש מצרי gerettet worden sind.
Die einfache Bedeutung ist, dass ihnen Mosche, wahrscheinlich aufgrund seiner Kleidung und vielleicht Sprache, wie ein Ägypter vorkam und sie ihn deswegen so bezeichneten. Rav Chaim Schmulevich (Rosch Yeschiva von Mir, 1902-1979) schlägt eine faszinierende Erklärung vor, welche uns lehrt, wie weit die Pflicht von Hakaras HaTov geht:
Mit איש מצרי ist der Ägypter gemeint, welchen Mosche tötete. Nur infolge seines Todes sah sich Mosche gezwungen nach Midyan zu fliehen und konnte somit am richtigen Ort sein, um den Töchtern Yitros zu helfen. Obwohl der Ägypter nicht beabsichtigte, den Töchtern Yitros zu helfen und eher im Gegenteil er war dabei einen unschuldigen Menschen umzubringen, müssen sie ihm dankbar sein, weil sie letztendlich von ihm profitiert haben
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Wir sehen, dass bei großen Menschen die Fähigkeit sogar für Kleinigkeiten dankbar zu sein sehr ausgeprägt ist. Rav Schlomo Brevda zt”l erinnerte sich, dass ihm Rav Aharon Kotler eine halbe Stunde lang dafür gedankt hat, dass er seinen Koffer aus dem Kofferraum des Buses holte! Wer sich daran gewöhnt, für alles dankbar zu sein, wird auch Haschem für alles danken können und glücklich damit sein, was er hat.
Wir lernen daraus, wie dankbar man sein muss, sogar gegenüber Menschen, welche nicht beabsichtigt hatten, uns zu helfen. Umso mehr müssen wir Hakarat HaTov gegenüber denjenigen zeigen, welche wirklich beabsichtigen uns zu helfen!