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WOLLE UND LEINEN: Scha’atnes – Parascha Ki Teze

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WOLLE UND LEINEN: Scha’atnes – Parascha Ki Teze

Parascha Ki Teze (Dewarim/Deuteronomium 21:10-25:19)

Trage kein Scha’atnes – Wolle und Leinen zusammen.

(Dewarim/Deut. 22:11)

Wenn Wolle und Leinen in einem Faden, einem Lappen oder in einem Kleidungsstück zusammengefügt werden, ist das Ergebnis dieser Kombination Scha’atnes. Selbst der geringste Faden Wolle, der in einem Kleidungsstück aus Leinen verarbeitet wird, oder der mindeste Faden Leinen, der einem Artikel aus Wolle hinzu gefügt wird, führt zur Übertretung des Verbotes von Scha’atnes. Selbst wenn der Faden aus Leinen keinen ausschlaggebenden Teil eines Kleidungsstück bildet, sondern lediglich eine nebensächliche Aufgabe erfüllt – zum Beispiel wenn er dazu dient, ein Etikett in ein Kleidungsstück aus Wolle zu nähen – gilt noch immer das Verbot von Scha’atnes.

Kombination von Wolle und Leinen

          Unter einer Kombination von Wolle und Leinen wird das Nähen, Befestigen, Heften oder auf irgendwelche Weise das Zusammenfügen von Wolle und Leinen verstanden. Manche Kombinationen sind laut der Thora verboten, andere durch ein Rabbinisches Gesetz.

DIE QUELLE IN DER THORA FÜR DAS VEBOT VON SCHA’ATNES

–        Trage kein Scha’atnes – Wolle und Leinen zusammen. (Devarim/Deut.22:11)

–        Ein Kleidungsstück mit Scha’atnes darfst Dich nicht bedecken (wörtlich: „über Dich herüber kommen“ Vajikra/Lev. 19:19).

       Aus diesen zwei Sätzen geht hervor, dass es verboten ist, ein Kleidungsstück zu tragen, das Scha’atnes beinhaltet oder selbst sich damit zu bedecken. Die hier gemeinte Wolle sollte von Schafen oder Lämmern stammen. Nur wenn diese Wolle mit Leinen vermischt wird, heißt die endgültige Kombination Scha’atnes. Der Begriff „Scha’atnes“ in den genannten Sätzen lehrt und auch, dass die Kombination nur verboten ist, wenn die wollenen und leinenen Fasern gekämmt, gesponnen und gewebt (oder geflochten) sind. Das Wort „Scha’atnes“ wird von den Weisen als ein Akronym bezeichnet und zeigt auf die drei Vorgänge:

1.    Kämmen,

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2.    Spinnen und

3.    Weben hin.

verschiedene Auslegungen

Es bestehen verschiedene Auslegungen für das Erforderte, dass Wolle und Leinen gekämmt, gesponnen und geflochten (oder gewebt) sein sollten, um Scha’atnes zu werden.

Laut der mildesten Auffassung sollten Wolle und Leinen zusammen  gekämmt, zusammen  gesponnen und anschließend zusammen  gewebt werden, um das Ergebnis zu erzielen, das durch die Thora verboten wurde (laut dieser Definition kommt Sch’atnes laut der Thora heutzutage nicht  mehr vor).

Aschkenasische Autoritäten

Jedoch sind viele Aschkenasische Autoritäten der Ansicht, dass selbst wenn Wolle und Leinen voneinander getrennt gekämmt, gesponnen und geflochten wurden – und erst danach mit einander dauerhaft verbunden wurden – die Kombination laut der Thora doch verboten sei.

 Die striktere Ansicht von Maimonides

          Aus obengenannten Ansichten scheint, dass die Verbote laut der Thora nur zutreffen, wenn alle  drei Vorgänge bei der Fasererstellung – das Kämmen, das Spinnen und das Weben (oder Flechten) – auf Wolle und Leinen zielen. Die striktere Ansicht von Maimonides lautet, dass die Verbote in der Thora selbst zutreffen, wenn nur EINER dieser Vorgänge auf Wolle und Leinen Verwendung fand. Die Sefardische Gemeinschaft unterstreicht diese Ansicht, genau so auch einige Aschkenasische Autoritäten.

 DAS RABBINISCHE VERBOT VON SCHA’ATNES

       Genau so wie das mit vielen anderen Thora-Verboten der Fall ist, wollten die Weisen vorbeugen, dass man das Verbot von Scha’atnes unbewusst übertreten würde. Deshalb gaben sie bekannt, dass jede dauerhafte Kombination von Wolle und Leinen als Scha’atnes an zu sehen sei. Mit anderen Worten: alle Kombinationen (Zusammensetzungen) aus Wolle und Leinen, selbst ohne gekämmt, gesponnen, geflochten oder gewebt zu sein, werden durch die Rabbiner verboten.  

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