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Alles für die Kinder – Parascha Wajeze

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Alles für die Kinder – Parascha Wajeze

In dieser Woche (wir gehen in unsere Tora-Erzählung zurück) wurde die Basis für das Jüdische Volk gelegt. Avraham und Jizchak waren Einzelkinder. Durch Jaakow und seinen zwölf Söhnen wurde das Judentum auf jedes Mitglied des Stammes übertragen. Hierdurch entstand ein Volk von Juden, ein Jüdisches Volk.

Eine saubere Absicht

Die Gründungsväter dieses neuen Volkes hatten buchstäblich alles dafür übrig, eine gute Basis für lautere Kinder zu schaffen. Wir würden das mit dem Begriff „in jeder Beziehung Art anständig“ umschreiben. Deshalb heiratete Jaakow spät. Er verließ sein Elternhaus, als er dreiundsechzig Jahre alt war, begab sich zuerst in das Bejth Hamidrasch, dem Lehrhaus von Schem und Ewer, um dort vierzehn Jahre zu lernen und arbeitete anschließend noch einmal sieben Jahre für Rachel. Er heiratete also erst im vierundachtzigsten Lebensjahr. Nach so viel geistiger Vorbereitung, hatte er beim Zusammenleben keine egoistischen Nebenabsichten. Er war vollständig anständig und sauber, nur auf das Erzeugen von religiös perfekten Nachkommen ausgerichtet.

Ein total unpassender Sprachgebrauch? 

Als die Zeit, für die er sich dienstlich verpflichtet hatte, dem Ende entgegen ging, sprach Jaakow wörtlich zu seinem Schwiegervater Lawan: „Gib mir meine Frau, damit ich ihr beiwohne“ (29:21). Heute würde man sagen: Damit ich mit ihr schlafen kann. Ein total unpassender Sprachgebrauch? Nein, denn unsere Erzväter schwafelten nicht um die Sache herum, begaben sich nicht in Benennungen amouröser Romanzen, sondern wollten ausschließlich heilige Kinder. Sie führten weiterhin ein normales irdisches Leben. Die Tora vermerkt nur ihre tieferen Beweggründe und Absichten.

Bilha und Silpa

Rachel war unfruchtbar. Sie überlegte, dass es vielleicht ein guter Gedanken sein könnte, noch eine zusätzliche Frau in die Ehe mit ein zu bringen. Vater Lawan hatte noch zwei Töchter von einer Nebenfrau: Bilha und Silpa, Halbschwestern von Lea und Rachel.

Der erste Sohn von Bilha hieß Dan (von „urteilen“). „G“tt hat mich beurteilt, hat mir zugehört“. Der zweite Sohn von Bilha wurde Naftali genannt (von „Gebeten“). Rachel verdeutlichte hiermit, dass sie dieses zweite Kind über Bilha erhalten hatte, da sie ununterbrochen dawwente (betete).

Lea hörte nach Jehuda mit dem Gebären auf. Deshalb gab sie ihre Halbschwester Silpa an Jaakow. Silpa gebar Gad („Glück“). Sie sah voraus, dass Gad den anderen Stämmen helfen würde und Glück bringen. Da Lea ihr Möglichstes einbrachte, um das Jüdische Volk auf zu bauen, bekam sie selber auch noch zwei weitere Kinder.

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Rivalen

Jeder wird sich im Klaren sein, dass es für keine Frau einfach ist, in die Ehe Rivalinnen mit ein zu beziehen. Lea und Rachel machten das trotzdem, um die Zahl von zwölf Stammesvätern zu erreichen.

Und danach gebar sie eine Tochter, und sie nannte sie Dina“ (30:21).

Lea begriff, dass nur zwölf Stammesväter geboren werden sollten. Als sie zum siebenten Mal schwanger wurde, wurde Lea sich bewusst, dass Rachel weniger Kinder als Bilha und Silpa kriegen würde, die inzwischen jede zwei Kinder bekommen hatten. Deshalb dawwente Lea, dass der Sohn in ihrem Bauch sich in ein Mädchen verwandeln sollte: Dina (vom Wort „Din“: Berichtigung). Sie hatte sich selber überprüft und entschieden, dass das Kind eine Tochter werden sollte.

Darüber hinaus hat das Wort „Dina“ eine Nebenbezeichnung als „Genug oder genügend“.

Rachel an der Reihe

Alle Schwestern von Rachel dawwenten zu G“tt, dass sie jetzt genug Kinder hätten und dass Rachel jetzt an der Reihe sei. Sie waren alle nur auf ein Ziel ausgerichtet. In diesem Zusammenhang ist die Geschichte der Liebesäpfel sehr merkwürdig oder auffallend. Ruben, Lea’s älterer Sohn, fand auf dem Feld Liebesäpfel und brachte diese seiner Mutter. Die unfruchtbare Rachel hoffte, durch diese Liebesäpfel Kinder zu bekommen und „verkaufte“ eine Nacht des Beischlafes mit Jaakow für dieses Liebesäpfel.

Er wird Rachel verübelt, dass sie den Beischlaf mit Jaakow weg gegeben hat, andererseits zeigt das ihr Verlangen, am Aufbau des Jüdischen Volkes mit zu helfen.  Der italienische Erklärer Seforno aus dem fünfzehnten Jahrhundert vermerkt hierzu, dass so manchem Leser dieser „Tauschhandel“ heftig gegen die Brust stößt.

Die Tora jedoch gibt an, dass die Sexualität bei unseren Erzvätern einen total anderen Stellenwert einnahm, als bei uns. Sie befanden sich auf der Ebene von Adam und Eva vor dem Sündenfall. Jaakow und seinen Frauen stand nichts anders vor Augen, als ein Volk zu schaffen, das sich vollständig und ausschließlich auf die Religion ausrichten und nur hierfür leben würde. Und das ist denen gelungen.

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