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Bereschit / Genesis 28 – Abschnitt Wajeze – Volltext in alter Übersetzung (Deutsc...

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Bereschit / Genesis 28 – Abschnitt Wajeze – Volltext in alter Übersetzung (Deutsch)

Vorwort:

Dies ist die veraltete Übersetzung von “Morascha Verlag Basel”. Derzeit arbeiten wir an unserer eigenen Übersetzung. Wenn Sie die Arbeit vorantreiben möchten, können Sie dies gerne mit einer Spende unterstützen. Hier können Sie spenden.

BERESCHIT / GENESIS 28 – WAJEZE

10 SO GING JAAKOW FORT von Beer Schewa und ging gegen Charan. 11 Da traf er den Ort und übernachtete dort weil die Sonne untergegangen war, nahm von den Steinen des Ortes, stellte seine Kopfumgebung zurecht und schlief an diesem Ort. 12 Er träumte und siehe da, eine Leiter – gestellt zur Erde – und ihre Spitze reicht in den Himmel; und siehe da, Engel Gottes – steigen hinauf und steigen hinab gegen ihn; 13 und siehe da, Gott – steht bei ihm und spricht: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters Awraham und der Gott Jizchaks; das Land, auf dem du schläfst, gebe Ich dir und deinen Nachkommen. 14 Es wird deine Nachkommenschaft wie Staub der Erde und du breitest dich aus gegen Westen und Osten, gegen Norden und Süden; und es werden durch dich alle Familien der Erde gesegnet werden und durch deine Nach- kommen. 15 Und siehe, Ich bin mit dir, und werde dich schützen in allem, wo du gehst, und werde dich zu diesem Boden zurückbringen; denn Ich werde dich nicht verlassen, bis dass Ich vollbracht habe, was Ich dir verheissen. 16 Da erwachte Jaakow von seinem Schlaf und sprach: In Wahrheit, Gott ist an diesem Ort! Und ich habe es nicht gewusst! 17 Da fürchtete er und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Nichts anders ist dies, als: Gottes Haus! Und dies eine Pforte zum Himmel!

18 Früh am Morgen stand Jaakow auf und nahm den Stein, den er sich zu Kopf gesetzt hatte, und setzte ihn zum Denkstein, und er goss Öl auf dessen Spitze, 19 und nannte den Namen dieses Ortes Bet-El; freilich früher war der Name der Stadt Lus.

20 Da tat Jaakow ein Gelübde, also: wenn Gott mit mir sein wird, und mich auf diesem Weg, den ich gehe, beschützen wird, und mir Brot zu essen und Gewand zur Bekleidung geben wird, 21 und ich in Frieden zu dem Haus meines Vaters wiederkehren werde: so soll Gott mir Gott sein, 22 und dieser Stein, den ich zum Denkstein gesetzt, soll zu einem Haus Gottes werden, und alles, was Du mir geben wirst, werde ich Dir wiederholt verzehnten.

BERESCHIT / GENESIS 29 – WAJEZE

1 DA HOB JAAKOW SEINE FÜSSE und ging nach dem Land der Söhne des Ostens. 2 Da sah er, und siehe da, ein Brunnen auf dem Feld, und siehe da, drei Schafherden lagern daneben; denn aus diesem Brunnen wollten sie die Herden tränken, und der Stein war groß, der auf der Mündung des Brunnens lag, 3 damit dorthin erst alle Herden zusammenkommen sollten, um den Stein von der Mündung des Brunnens zu wälzen und die Schafe zu tränken, alsdann legten sie den Stein wieder an seine Stelle zurück. 4 Meine Brüder, woher seid ihr? sagte zu ihnen Jaakow. Aus Charan sind wir, sagten sie. 5 Kennt ihr den Lawan, den Sohn Nachors? sagte er zu ihnen. Wir kennen ihn, sagten sie. 6 Geht’s ihm wohl? sagte er zu ihnen. Wohl, sagten sie, und siehe da seine Tochter Rachel, die mit den Schafen kommt. 7 Da sagte er: Seht, noch ist der Tag groß, es ist noch nicht Zeit das Gut einzubringen; tränket die Schafe und geht und weidet! 8 Da sagten sie: Wir können das nicht, bis dass sich alle Herden versammelt haben und sie den Stein von der Mündung des Brunnens rollen, dann tränken wir die Schafe. 9 Noch spricht er mit ihnen, da war Rachel mit den Schafen ihres Vaters gekommen, denn sie war eine Hirtin. 10 Da war es, als Jaakow Rachel, die Tochter Lawans, des Bruders seiner Mutter sah, und die Schafe Lawans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jaakow hin und liess den Stein von der Mündung des Brunnens hinabrollen und tränkte die Schafe Lawans, des Bruders seiner Mutter. 11 Da küsste Jaakow Rachel, erhob seine Stimme und weinte. 12 Darauf erzählte Jaakow der Rachel, dass er der Verwandte ihres Vaters sei, dass er Riwkas Sohn sei; da lief sie hin und erzählte es ihrem Vater.

13 Als Lawan nun die Nachricht von Jaakow, des Sohnes seiner Schwester hörte, lief er ihm entgegen, umarmte ihn und küsste ihn und brachte ihn in sein Haus. Er erzählte Lawan alle diese Begebenheiten. 14 Da sagte Lawan zu ihm: Dennoch bist du mein Bein und mein Fleisch! Und so blieb er einen Monat bei ihm. 15 Da sagte Lawan zu Jaakow: Wenn du auch mein Verwandter bist, solltest du mir deshalb umsonst dienen? Sage mir, was ist dein Lohn? 16 Lawan hatte zwei Töchter, die älteste hiess Lea, die jüngere Rachel.

17 Leas Augen waren zart, Rachel aber war schön von Gestalt und schön von Anblick. 18 Jaakow liebte Rachel und sprach: Ich will dir sieben Jahre um deine jüngere Tochter Rachel dienen. 19 Lawan sagte: Es ist besser, dass ich sie dir, als dass ich sie einem andern Mann gebe; bleibe bei mir.

20 So diente Jaakow um Rachel sieben Jahre, durch seine Liebe zu ihr waren sie aber in seinen Augen wie einige Tage. 21 Da sprach Jaakow zu Lawan: Gib mir meine Frau, denn meine Tage sind voll; ich möchte zu ihr kommen. 22 Da versammelte Lawan alle Leute des Ortes und bereitete ein Gastmahl; 23 und als es nun Abend war, nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm und er kam zu ihr. 24 Es gab ihr Lawan seine Magd Silpa, seiner Tochter Lea zur Magd. 25 Als es nun Morgen war, siehe da war es Lea! Da sprach er zu Lawan: Was hast du mir getan! Habe ich nicht um Rachel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen! 26 Da sagte Lawan: So geschieht nicht in unserem Ort, dass man die Jüngere vor der Älteren gebe. 27 Vollbringe die Hochzeitwoche der einen, dann geben wir dir auch die andere um einen Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre leisten wirst. 28 Jaakow tat also und vollbrachte die Hochzeitwoche der einen, darauf gab er ihm seine Tochter Rachel ihm zur Frau. 29 Es gab Lawan seiner Tochter Rachel seine Magd Bilha ihr zur Magd. 30 Er kam auch zu Rachel und liebte auch Rachel, mehr als Lea, und diente bei ihm noch sieben andere Jahre.

31 Als Gott sah, dass die Gehasste Lea war, öffnete er ihren Mutterschoss; Rachel aber war unfruchtbar. 32 Da empfing Lea und gebar einen Sohn und nannte ihn Re’uwen; denn sie hatte gesagt: Gott hat in mein Leiden geschaut! Jetzt wird mein Mann mich lieben! 33 Sie empfing wieder und gebar einen Sohn, da sprach sie: Gott hat gehört, dass ich die Gehasste bin, darum gab Er mir auch diesen! Da nannte sie ihn Schimon. 34 Sie empfing wieder und gebar einen Sohn, da sprach sie: Jetzt nunmehr wird mein Mann sich mir anschliessen! Denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte er ihn Levi. 35 Sie empfing wieder und gebar einen Sohn, da sprach sie: Nunmehr danke ich Gott; darum nannte sie ihn Jehuda. Nun hörte sie auf zu gebären.

BERESCHIT / GENESIS 30 – WAJEZE

1 ALS RACHEL SAH, dass sie Jaakow nicht geboren hatte, beneidete Rachel ihre Schwester und sprach zu Jaakow: Schaffe mir Kinder; wenn nicht, so sterbe ich. 2 Da zürnte Jaakow der Rachel und sprach: Bin ich an Gottes Stelle, der dir die Frucht des Leibes versagt hat? 3 Darauf sprach sie: Siehe, meine Magd Bilha, komme zu ihr; möge sie für meine Knie gebären, so werde auch ich durch sie gebaut. 4 Da gab sie ihre Magd Bilha ihm zur Frau, und Jaakow kam zu ihr. 5 Bilha empfing und gebar Jaakow einen Sohn. 6 Da sprach Rachel: Gott hat mich gerichtet und hat auch mein Weinen erhört und mir einen Sohn gegeben; darum nannte sie ihn Dan. 7 Bilha, Rachels Magd, empfing wieder und gebar Jaakow einen zweiten Sohn. 8 Da sprach Rachel: Einen göttlichen Ringkampf habe ich mit meiner Schwester gerungen und habe es auch vermocht; darum nannte sie ihn Naftali.

9 Als Lea sah, dass sie zu gebären aufgehört hatte, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jaakow zur Frau, 10 und Silpa, Leas Magd, gebar Jaakow einen Sohn. 11 Da sprach Lea: Da ist ein Glück gekommen, und nannte ihn Gad. 12 Leas Magd, Silpa, gebar Jaakow einen zweiten Sohn. 13 Da sprach Lea: Ich bin noch in meinem glücklichen Fortschreiten, denn es haben Frauen mein Fortschreiten gepriesen – und nannte ihn Ascher.

14 Da ging Re’uwen in den Tagen der Weizenernte, fand Dudaim auf dem Feld und brachte sie seiner Mutter Lea heim. Da sagte Rachel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes. 15 Da sprach sie: Ist es ein Geringes, dass du meinen Mann hast? Nun noch gar die Dudaim meines Sohnes haben zu wollen! Nun, sprach Rachel, so soll er denn diese Nacht zu dir kommen für die Dudaim deines Sohnes.

16 Als Jaakow nun Abends vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sprach: Zu mir musst du kommen, denn ich habe dich für die Dudaim meines Sohnes erlangt; da schlief er bei ihr in dieser Nacht. 17 Da erhörte Gott Lea, sie empfing und gebar Jaakow einen fünften Sohn. 18 Da sprach Lea: Gott hat mir meinen Lohn dafür gegeben, dass ich meine Magd meinem Mann gegeben; sie nannte ihn daher Jissachar. 19 Lea empfing wieder und gebar Jaakow einen sechsten Sohn. 20 Da sprach Lea: Gott hat mich mit einem guten Teil beschieden, jetzt wird mein Mann bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren; sie nannte ihn daher Sewulun. 21 Nachher gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.

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22 Da gedachte Gott Rachels, Gott erhörte sie und öffnete ihren Schoss. 23 Sie empfing und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Gott hat meine Schmach hinweggenommen. 24 Sie nannte ihn aber Josef, damit zu sagen: Gott gebe mir noch einen anderen Sohn!

25 Es war, als Rachel Josef geboren hatte, sprach Jaakow zu Lawan: Entlasse mich, dass ich zu meinem Ort und meinem Land gehe. 26 Gebe mir meine Frauen und meine Kinder, für die ich dir gedient, so möchte ich gehen; denn du kennst meinen Dienst, wie ich dir gedient. 27 Da sprach Lawan zu ihm: Möchte ich doch Gunst in deinen Augen gefunden haben! Mir ahnt, als ob Gott mich um deinetwillen gesegnet habe. 28 Dann sprach er: Bestimme deinen Lohn für mich, ich will ihn gerne geben. 29 Da sprach er zu ihm: Du weisst sehr wohl, was ich dir geleistet, und was deine Habe bei mir geworden, 30 denn das Wenige, was du vor mir hattest, das hat sich in Menge ausgebreitet, weil Gott dich nach meinem Bemühen gesegnet; und nun, wann soll ich auch für mein Haus schaffen? 31 Er sprach: Was soll ich dir geben? Jaakow erwiderte: Geben sollst du mir nichts; wenn du mir dieses leistest, will ich wieder deine Schafe weiden, will sie ferner hüten. 32 Ich will heute all dein Kleinvieh durchgehen, sondere davon jedes punktierte und gefleckte Lamm aus und jedes dunkle Lamm unter den Schafen, und geflecktes und punktiertes unter den Ziegen: das soll nun mein Lohn werden. 33 Und es mag gegen mich in Zukunft meine Pflichttreue zeugen, wenn du über meinen dir offenliegenden Lohn kommen wirst: was nicht punktiert und gefleckt unter den Ziegen und dunkel unter den Schafen ist, das ist gestohlen bei mir. 34 Lawan sagte: Wohl! Möge es, wie du gesprochen, sein.

35 An demselben Tag sonderte er die fussgezeichneten und gefleckten Böcke ab und auch alle punktierten und gefleckten Ziegen, alles, woran nur etwas Weisses war, und alles Dunkle unter den Schafen und gab sie in die Hand seiner Söhne. 36 Einen Weg von drei Tagen legte er zwischen sich und Jaakow, und Jaakow weidete die übrigen Schafe Lawans. 37 Da nahm sich Jaakow frische Espenstäbe und von Haselnuss- und von Kastanienbäumen und schälte daran weisse Streifen, durch Entblössung des Weissen, welches an den Stäben war, 38 und stellte die Stäbe, die er geschält hatte, in die in den Wassertränken befindlichen Rinnen, wohin die weiblichen Tiere den männlichen gegenüber zu trinken zu kommen pflegten und beiderseits erregt wurden, wenn sie zu trinken kamen; 39 da wurden die Tiere den Stäben gegenüber erregt und die Tiere waren Fussgezeichnete, Punktierte und Gefleckte.

40 Die Schafe hatte Jaakow getrennt, und wendete das Gesicht der Tiere dem Fussgezeichneten und allem Dunkeln unter den Tieren Lawans zu. Sich aber bildete er besondere Herden und gab sie nicht zu den Tieren Lawans. 41 Immer wenn man die aufgebundenen Tiere erregte, stellte Jaakow die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Rinnen, sie durch die Stäbe zu erregen. 42 Wenn man aber die Tiere bedeckt liess, stellte er sie nicht hin; so wurden die Bedeckten dem Lawan, und die Aufgebundenen dem Jaakow. 43 Der Mann wurde nun ungemein reich, es wurden ihm Schafe in Menge, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.

BERESCHIT / GENESIS 31 – WAJEZE

1 UND ER HÖRTE DIE REDEN DER SÖHNE LAWANS: Jaakow hat alles, was unserem Vater gehört, sich angeeignet, und von dem, was unserem Vater gehört, hat er all diese Herrlichkeit geschaffen; 2 auch Lawans Gesicht sah Jaakow, und siehe, der war auch nicht mehr mit ihm wie gestern und vorgestern.

3 Da sprach Gott zu Jaakow: Kehre zu dem Land deiner Väter und zu deinem Geburtsort zurück, und Ich werde mit dir sein. 4 Da schickte Jaakow und rief Rachel und Lea aufs Feld zu seinen Schafen, 5 und sprach zu ihnen: Ich sehe eures Vaters Angesicht, er ist mir nicht so mehr wie gestern und vorgestern, und nur der Gott meines Vaters hat mir beigestanden. 6 Ihr doch wisset es, dass ich mit meiner ganzen Kraft eurem Vater gedient. 7 Euer Vater aber hat mich mit Versprechungen getäuscht, hat meinen Lohn in zehn Bestimmungen gewechselt und nur Gott hat ihn mich nicht schädigen lassen. 8 Sagte er: Punktierte sollen dein Lohn sein, so warfen alle Schafe Punktierte; sagte er: am Fuss Gezeichnete sollen dein Lohn sein, so warfen alle Schafe am Fuss Gezeichnete; 9 so rettete Gott das Eigentum eures Vaters und gab es mir. 10 Nun war es, als jetzt die Schafe sich erregten, da erhob ich im Traum meine Augen und sah, und siehe: die Böcke, welche die Schafe bestiegen, waren fussgezeichnete, punktierte und gesprenkelte. 11 Da sprach ein Engel Gottes zu mir im Traum: Jaakow! Ich erwiderte: Hier bin ich. 12 Er sprach: Hebe doch deine Augen auf und siehe, alle die Böcke welche die Schafe besteigen, sind fussgezeichnete, punktierte und gesprenkelte; denn Ich habe alles gesehen, was Lawan dir tut. 13 Ich bin aber der Gott von Bet-El, wo du einen Denkstein gesalbt und dort Mir ein Gelübde getan; jetzt mache dich auf, gehe hinaus aus diesem Land und kehre zum Land deiner Geburt zurück.

14 Da antworteten Rachel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir noch Anteil und Erbe im Haus unseres Vaters? 15 Sind wir ihm nicht wie Fremde geachtet, da er uns verkauft, und sogar unseren Kaufpreis selbst verzehrt hat? 16 Denn all der Reichtum, den Gott von unserem Vater gerettet hat, ist unser und unserer Kinder! Und nun, alles, was dir Gott gesagt hat, tue!

17 Da machte sich Jaakow auf, hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele, 18 und führte all sein Eigentum, alle Habe, die er erworben, das für sein Eigentum Erworbene, das er in Padan Aram erworben hatte, fort, um zu seinem Vater Jizchak, zum Land Kenaan heimzukommen. 19 Lawan war aber fortgegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rachel – die Götzen ihres Vaters, 20 und Jaakow stahl – das Herz des Aramiten Lawan, deshalb weil er es ihm nicht sagte; denn er entfloh. 21 So floh er und alles Seine; er machte sich auf, setzte über den Fluss, und nahm seine Richtung zum Berg Gilad.

22 Am dritten Tag wurde es Lawan berichtet, dass Jaakow entflohen war. 23 Da nahm er seine Genossen mit sich, setzte ihm auf einem sieben Tage langen Weg nach und erreichte ihn am Berg Gilad. 24 Gott aber kam zu dem Aramiten Lawan im Traum und sprach zu ihm: Hüte dich, dass du mit Jaakow nichts sprechest von Gutem bis zu Bösem! 25 Als daher Lawan Jaakow erreichte, – und Jaakow hatte sein Zelt auf dem Berg, Lawan aber seine Genossen auf dem Berg Gilad aufgestellt, – 26 da sprach Lawan zu Jaakow: Was hast du getan! Hast mein Herz bestohlen! Hast meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt! 27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich bestohlen? Hast mir nichts gesagt, hätte dich doch in Freuden und mit Gesängen, mit Pauke und mit Harfe entlassen! 28 Hast mich nicht zugelassen meine Söhne und Töchter zu küssen! Jetzt siehst du’s, wie töricht du gehandelt. 29 Meine Hand ist in der Kraft euch Böses zu tun, aber der Gott eures Vaters hat vergangene Nacht zu mir also gesprochen: Hüte dich, mit Jaakow von Gutem bis zu Bösem zu sprechen! 30 Nun! Du bist nun einmal gegangen, denn du hast in der Tat dich nach dem Haus deines Vaters gesehnt; warum aber hast du meine Götter gestohlen? 31 Da antwortete Jaakow und sprach zu Lawan: Weil ich mich gefürchtet, weil ich mir gesagt, du könntest mir deine Töchter rauben. 32 Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht leben bleiben, in Gegenwart unserer Brüder suche dir heraus, was bei mir ist, und nimm es dir; Jaakow wusste nicht, dass Rachel sie entwendet hatte.

33 Da kam Lawan in Jaakows Zelt und in Leas Zelt und das Zelt der beiden Mägde und fand nichts. Als er aus Leas Zelt ging, kam er in das Zelt Rachels, 34 und Rachel hatte die Götzen genommen, sie in das Kissen des Kamels gelegt und sass nun auf ihnen. Lawan betastete das ganze Zelt und fand nichts. 35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Möge es in den Augen meines Herrn nicht verdriessen, dass ich nicht vor dir aufstehen kann, es ist mir die Weise der Frauen. So suchte er und fand die Götzen nicht.

36 Da verdross es Jaakow und nun erhob er sich zum Streit gegen Lawan. Es begann Jaakow und sprach zu Lawan: Was ist mein Verbrechen, was mein Vergehen, dass du mir nachgesetzt! 37 Da du alle meine Geräte betastet hast, was hast du von allen Geräten deines Hauses gefunden, lege es hierher in Gegenwart meiner und deiner Brüder, mögen sie zwischen uns beiden entscheiden! 38 So war ich zwanzig Jahre bei dir: Deine Schafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren und die Widder deiner Schafe habe ich nicht gegessen; 39 Zerrissenes habe ich dir nicht heimgebracht, ich pflegte es dir zu ersetzen, von meiner Hand pflegtest du es zu fordern; mein war das Gestohlene am Tage, mein war es des Nachts; 40 ich war da am Tage, da mich die Hitze verzehrte und der Frost in der Nacht; und verscheucht war der Schlaf in der Nacht von meinen Augen. 41 Da wurden mir zwanzig Jahre in deinem Haus: gedient habe ich dir vierzehn Jahre für deine beiden Töchter, und sechs Jahre für deine Schafe, und du verändertest meinen Lohn in zehn verschiedenen Bestimmungen. 42 Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Awrahams und der Gott, den Jizchak fürchtete, für mich gewesen, du hättest jetzt leer mich fortgeschickt! Mein Elend und meiner Hände Mühe hat Gott gesehen, und es in vergangener Nacht erwiesen.

43 Da antwortete Lawan und sprach zu Jaakow: Die Töchter sind meine Töchter, die Söhne meine Söhne, die Schafe meine Schafe, und alles, was du siehst, ist mein – und meinen Töchtern, was könnte ich diesen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren? 44 Und nun, komme, lass uns einen Bund schliessen, ich und du, dass Er Zeuge bleibe zwischen mir und dir! 45 Da nahm Jaakow einen Stein und hob ihn hoch auf zum Denkstein, 46 und es sprach Jaakow zu seinen Genossen: Sammelt auch Steine; sie nahmen Steine und machten einen Hügel, und sie assen dort bei dem Hügel. 47 Lawan nannte ihn Steinhügel des Zeugnisses, und Jaakow nannte ihn Galed. 48 Lawan sagte nämlich: Dieser Steinhügel ist Zeuge zwischen mir und dir heute, darum nannte er ihn Galed, 49 und auch: Hamizpa (die Schaustätte), weil er gesagt hatte: Gott wird zwischen mir und dir schauen – denn wir werden einander nicht mehr sichtbar sein. 50 Wenn du meine Töchter leiden lassen, oder zu meinen Töchtern noch Frauen nehmen wirst, so ist freilich kein Mensch bei uns, aber siehe: Gott ist Zeuge zwischen mir und dir! 51 Lawan sprach ferner zu Jaakow: Siehe, hier ist dieser Steinhügel – und hier ist auch der Denkstein – den ich zwischen mich und dich geworfen, 52 Zeuge ist dieser Steinhügel und Zeuge dieser Denkstein, dass ich nie an diesem Steinhügel zu dir, und du nicht an diesem Steinhügel und diesem Denkstein zu mir vorüberziehen wollest zum Bösen. 53 Der Gott Awrahams und der Gott Nachors – der Gott ihres Vaters – werden zwischen uns richten! Jaakow schwur bei dem Opferungsschauer seines Vaters Jizchak. 54 Jaakow bereitete ein Mahl auf dem Berg und lud seine Genossen ein zum Speisen; sie speisten und übernachteten auf dem Berg. 55 Am Morgen früh stand Lawan auf, küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; darauf ging Lawan und kehrte zu seinem Ort zurück.

ERESCHIT / GENESIS 32 – WAJEZE

1 JAAKOW ABER WAR SEINES WEGES GEGANGEN, da trafen ihn Engel Gottes. 2 Als er sie sah, sprach Jaakow: Ein Gottes-Lager ist dies, und nannte den Ort Machanajim.

 

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