Bitte zuerst Teil 2.1 lesen (siehe hier: https://judentum.online/cheshbon-hanefesh-5-teil-2-1-g-ttesvertrauen/), denn das Folgende ist die unmittelbare Fortsetzung und auch der Abschluss meiner Ausführungen zum Thema G-ttesvertrauen im Kontext von Cheshbon #5, und beide Artikel können nicht abgesondert voneinander gelesen werden. Hier auf dem Blog steht nur eine begrenzte Anzahl von Zeichen zur Verfügung, weswegen ich auf die Aufteilung nicht verzichten konnte.
Fortsetzung:
Die Torah spielt „mitten im Leben”, in den alltäglichen Dingen. Das Spielfeld des Judentums ist nicht irgendwo außerhalb davon, auf einem Berg fernab der Welt:
„Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und ist dir nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun? Und es ist nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: Wer wird für uns auf die andere Seite des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun? Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.“ (Devarim 30, 11-14)
Ich entdeckte, dass uns der letzte Teil dieses Verses („Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun“) zu einer anderen Frage führt, die mir bei der Recherche begegnet ist, und diese hat etwas mit falscher Bescheidenheit zu tun, die zwar durchaus ein edles Motiv hat, aber pure Arroganz als Resultat zum Ausdruck bringt:
„Ja aber ich bin nicht wie König David, ich besitze nicht die geistige Kapazität….“
Die Torah sagt: „Du kannst es tun.“ Aber wir sagen: „Ich kann es nicht tun. Es ist mir nicht möglich.“ Gibt es eine größere Arroganz als diese? In diesem Motiv ergeben sowohl das Thema der Faulheit, als auch das Thema des G-ttesvertrauens ein Mischverhältnis in der Denkstruktur des Betreffenden.
Wenn G-tt an dich, was einen gewissen Punkt angeht, glaubt, wer gibt dir dann das Recht, denselben Punkt betreffend, nicht an dich zu glauben? Und wenn G-tt an dich glaubt, und dir versichert, dass du es tun kannst, dann bleiben nur Faulheit als das eigentliche Motiv deiner falschen Überzeugung übrig und dass du G-tt für nicht vertrauenswürdig hälst!
Und so drückt es aus der Rambam aus, in dem er uns in Hilchot Teshuva 5,2, folgendes sagt:
„Jeder Mensch ist in der Lage, rechtschaffen zu sein, wie Mose, unser Lehrer, oder böse, wie Jerobeam.“
D.h. so wie Moses, in seinen Möglichkeiten, seine 100% erreicht hat, so bist auch du, in deinen Möglichkeiten und in deiner Situation, dazu in der Lage!
König David hatte als König sehr sehr viele weltliche Verpflichtungen, und er war in Dinge involviert, die wir uns gar nicht ermessen könne, Leute wollten seinen Tod und jagten ihn, und dennoch bei all seinem “ich habe noch was anderes zu tun” war er in der Lage zu sagen (Tehillim 119,97):
“Wie liebe ich deine Torah, den ganzen Tag ist sie mein Sinnen.”
Er schrieb nicht, als ich die Dinge erledigt hatte, die ich zu erledigen hatte, habe ich über deine Torah nachgesonnen. Er schrieb: “den ganzen Tag“.
Er schreibt (Tehillim 119,109):
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“Mein Leben ist immer in Gefahr; aber deine Torah vergesse ich nicht.”
Er schrieb nicht: „Als die Ruhe wieder in mein Leben einkehrte, erinnerte ich mich wieder an deine Torah, vorher hatte ich Besseres zu tun.“
Wenn er schreibt “mein Leben ist in Gefahr”, dann ist das auch so gemeint….das ist nicht wie bei uns, wenn wir 5 Stunden nix gegessen haben, dann denken wir, wir müssten verhungern und sind dann nicht mehr in der Lage klar zu denken!
Rekapitulieren wir:
Du magst sagen: Ja ich habe aber einen Job…sagt die Torah: “ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.”
Du magst sagen: Ja ich habe aber 3 kleine Kinder daheim..sagt die Torah: “ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.”
Du magst sagen: Ich habe aber Rechnungen zu bezahlen..sagt die Torah: “ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.”
Etc.
Und ebenso heißt es (Pirkei Avot 2,2):
„Hervorragend ist das Studium der Torah, wenn es mit einer weltlichen Beschäftigung kombiniert wird, denn beides hält die Sünde aus dem Kopf.“
Es kommt hier lediglich auf die Motivation an: Warum arbeite ich? Wer aus Gründen arbeitet, die der Torah widersprechen, der beugt sich dem Joch des bösen Triebes. Und wer unter dem Joch es bösen Triebes ist, wird mit der Zeit den Kopf nicht mehr frei haben für g-ttliche Weisheit.
Wer jedoch aus Gründen arbeitet, die im Einklang mit der Torah sind, für den wird die weltliche Beschäftigung zum Segen.
Und mit diesen kurzen Ausführungen möchte ich die Betrachtungen zu diesem Teil dieses fünften Cheshbon beenden. Wie lautet dieser? – „Die Verpflichtung zum Studium der Torah über das Oberflächliche hinaus“
Meine Ausführungen sind, aus oben genannten Gründen, tatsächlich sehr oberflächlich. Jedoch benannte ich Quellen, die uns einladen diesen Cheshbon in die Tat umzusetzen. Ich habe alle Ausführungen zum Zweck des Verfassens dieses Artikels verkürzt. Es möge jetzt jeder, nach seinem eigenen Ermessen, den umgekehrten Weg gehen: Das Studium der genannten Quellen auszudehnen! Und diesen Cheshbon in seiner Seele zu einer lebendigen Realität werden lassen!
Weiterführende und vertiefende Quellen sind, z.B. ebenso:
– Shaar HaBitachon (Rabeinu Bachya)
– Garden of Emunah (Rabbi Shalom Arush)
In Teil 3 werden wir uns dem restlichen Text von Cheshbon #5 widmen, der aufzeigt, dass wir das, was wir in Bezug auf die Torah verpassen zu tun, in anderen Kontexten, trotz all unserer weltlichen Verpflichtungen, hervorragend meistern, und somit keine wirkliche Ausrede haben!