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Die Balance zwischen Selbstbewusstsein und Unvollkommenheit – Parascha Schlach

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Die Balance zwischen Selbstbewusstsein und Unvollkommenheit – Parascha Schlach

Nachdem die Spione von ihrer Mission zurückgekehrt waren, hatten sie leider nur schlechte Nachrichten über das Gelobte Land zu berichten. Eine davon war, dass sie im erkundigten Land Riesen gesehen hatten und sich Vergleich zu ihnen wie Heuschrecken gefühlt haben und so waren sie auch (ihrer Meinung nach) in deren Augen. 

Im Medrasch (Bamidbar Rabba 16,11) wird darauf kommentiert, dass G´tt ihnen dafür verzieh, sich wie Heuschrecken gefühlt zu haben, aber nicht dafür, dass sie behaupteten so auch in deren Augen gewesen zu sein, denn in Wirklichkeit sahen sie in deren Augen wie Engel aus (dieser Medrasch widerspricht dem Talmud (Sotah 35a), welchen Raschi bringt, dass sie hörten, wie die Riesen sie als Ameisen bezeichneten). 

Daraus sehen wir, sagt der Chofez Chaim (Rabbi Israel Meir Kagan, 1839-1933), dass wenn wir den Glauben in uns selbst verlieren und negativ von sich denken davon überzeugt sind, dass alle anderen auch unsere Meinung über uns selbst teilen, obwohl dies meistens nicht stimmt. Dies war der Anfang des freien Falles dieser großen Menschen, denn ein Menschen, welcher sich selbst nicht respektiert und den Glauben in sich selbst verloren hat, den kann nichts mehr retten und er wird vor nichts mehr Halt machen.

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Aber nicht nur, dass wir unsere eigene Meinung über uns auf andere projektieren und davon überzeugt sind, dass die ganze Welt so von uns denkt , sondern dies hat zur Folge, dass mit der Zeit unsere Mitmenschen wirklich anfangen so über uns zu denken und unser Ansehen sinkt, denn ein Mensch, der sich selbst nicht respektiert, kann nicht erwarten, von anderen respektiert zu werden (dies ist eine der Bedeutungen der Mischna in Pirkei Avot (Kap. 4, 14) אם אין אני לי, מי לי)

Hier ist wichtig anzumerken, dass damit nicht gemeint ist, voller Stolz und Arroganz zu sein und auf alle anderen hinabzusehen, sondern das gesunde Gleichgewicht aus Anerkennung der eigenen Stärken und des Potenzials und konstruktiver Selbstkritik und Bewusstsein der Schwächen und Unvollkommenheit beizubehalten.

Rabbenu Yonah (Schaarei Avodah Kap.1) schreibt, dass dies die erste Voraussetzung ist, um anzufangen an sich zu arbeiten, seinen Selbstwert zu kennen und sich nicht zu unterschätzen, weil ein Mensch ohne diese Basis keinen Grund sieht, sich zu verbessern und somit keine Chance hat seine Aufgabe auf dieser Welt zu erfüllen.

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