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Die Motive von Pinchas – Parascha Pinchas

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Die Motive von Pinchas – Parascha Pinchas

בסייד

Zusammenfassung

Der Ewige bietet Pinchas Seinen Friedensbund an, weil dieser das Recht des Ewigen in Anspruch genommen hat, indem er der Midianiterin und ihrem Liebhaber das Leben nahm. Gleichzeitig befiehlt der Ewige, die Feindseligkeiten gegen die Midianiter zu eröffnen, weil sie die Juden in die (götzendienerische) Falle tappen ließen.

Mosche und Elazar müssen von dem Volk die 20-Jährigen (Wehrpflichtigen) und darüber zählen; es folgt eine lange Liste mit den Namen der Familien, und die Zahl der über 20-jährigen Männer beträgt mehr als eine halbe Million. Unter ihnen ist keiner, den Mosche und Aharon in der Wüste Sinai zählten, außer Kalev und Jehoschua, wie der Ewige gesagt hatte.

Mosche muss das Land entsprechend der Größe des Stammes in Erbbesitz aufteilen.

Die Leviten gehören nicht zu den Gezählten; sie erhalten keinen Erbbesitz.

Die fünf Töchter von Tselofchad beanspruchen Land, weil ihr verstorbener Vater keinen Sohn hatte. Der Ewige findet, dass die Töchter im Recht sind, und sie bekommen Land zugeteilt und lehrt das Erbrecht.

Der Ewige befiehlt Mosche, auf den Berg Arawim zu steigen und über das Land zu blicken, das der Ewige den Bnei Jisraëel geben will, wonach Mosche sterben muss.

Mosche bittet den Ewigen, jemanden zur Führung des Volkes zu ernennen, und G’tt ernennt Jehoschua; in aller Öffentlichkeit überträgt Mosche ihm die Führung.

Es folgt eine Reihe von Regeln für die Feste und den Opferdienst.

Vertiefung

“G’tt sprach zu Mosche wie folgt: “Pinchas, der Sohn Elazars, des Sohnes Aharons, des Priesters, hat Meinen Zorn von den Kindern Israels abgewendet, indem er Mein Recht in ihrer Mitte ausübte” (25:10-11).

Raschi erklärt die Notwendigkeit, die Abstammung von Pinchas zu wiederholen: Denn die Stämme verhöhnten ihn und sagten: “Habt ihr Ben Poeti (den Sohn des Tiermästers) gesehen? Der Vater seiner Mutter mästete Kälber für die Götzen, und doch tötete er einen Stammesfürsten, Zimri Ben Salu!” Deshalb wird in der Tora seine Abstammung von Aharon erwähnt”.

Die Menschen aus dem Volk sprachen schlecht über Pinchas, weil Pinchas’ Vater, Elazar, mit einer Tochter von Putiel (Jitro, Mosches Schwiegervater) verheiratet war, die einst eine Götzendienerin war. Sie waren wütend, weil er es gewagt hatte, einen Stammesfürsten von Schimon zu töten.

Etwas früher (Num. 25:7) wird bereits die Abstammung von Pinchas erwähnt. Warum wird dies hier, am Anfang der Parscha Pinchas, wiederholt? Raschi leitet daraus ab, dass mit Pinchas wegen seiner Abstammung “abgerechnet” wurde. Man glaubte, dass er kein Recht hatte, in den Ehebruch von Zimri einzugreifen, weil er selbst von Jitro abstammte, der allen Götzen gedient hatte. Deshalb betont die Tora, dass er von Aharon, dem Hohepriester, abstammte.

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Diese Erklärung wirft jedoch einige Fragen auf:

1. Woher weiß Raschi, dass alle Stämme an der Anklage gegen Pinchas beteiligt waren? Nur der Stamm Schimon war zornig auf Pinchas, weil er ihren Fürsten Zimri getötet hatte.

2. Warum äußert sich ihre Kritik in der Tatsache, dass Jitro Kälber für die Götzen gemästet hatte?

3. In der Tora heißt es, dass Elazar der Sohn von Aharon, dem Priester, war. Raschi erwähnt nur seine Abstammung von Aharon, lässt aber das Priestertum von Aharon weg.

Warum haben alle Pinchas getadelt?

Alle, die Zeuge der Tat von Zimri und der Reaktion von Pinchas wurden, schämten sich. Sie versuchten, die Ehre des Jüdischen Volkes und von Mosche zu verteidigen. Zimri beging vor Mosche und der ganzen Gemeinde Israels Ehebruch. Von all diesen Menschen hatte nur Pinchas den “Mut”, dagegen vorzugehen. Die anderen Menschen kannten die Vorschriften in dieser Angelegenheit ebenso gut wie Pinchas. Doch sie haben nicht gehandelt. Deshalb versuchten sie, die Reinheit seiner Motive in Frage zu stellen.

Grausam

Sie versuchten, ihn der Grausamkeit zu bezichtigen, die er von seinem Großvater Jitro geerbt hätte. Deshalb soll er so gewaltsam vorgegangen sein und Zimri getötet haben. Aus diesem Grund wird auch die Praxis Jitros erwähnt, Kälber für den Götzendienst zu mästen. Obwohl es üblich ist, ist es sehr grausam, ein Tier gut zu füttern und den Eindruck zu erwecken, dass man sich für sein Wohl einsetzt, nur um es am Ende zu schlachten.

Gewissen beruhigen

So versuchten die Israeliten, ihr Gewissen zu beruhigen: “Pinchas wurde durch Grausamkeit motiviert und nicht nur durch sein Gewissen. Wir waren nicht so grausam und haben deshalb nicht gehandelt”. Aus diesem Grund wurden alle Stämme in die Kritik an Pinchas einbezogen, denn sie betraf sie alle.

Pinchas’ Motive

Darum wiederholt die Tora die Genealogie von Pinchas. Nach der Tora war Pinchas der Enkel von Aharon und nicht der Enkel von Jitro. Er war nicht von Grausamkeit getrieben, sondern nur von religiösem Eifer. Aharon besaß einen friedlichen Charakter. Er “rannte dem Frieden hinterher” und sorgte für Schalom zwischen ehemaligen Feinden und zwischen Mann und Frau.

Deshalb gelang es ihm, den Zorn G’ttes von den Kindern Israels abzuwenden. Seinem religiösen Eifer lag eine tiefe Sorge zugrunde, nicht nur um die Beziehung zwischen Mensch und Mitmensch, sondern auch um die gute Beziehung zwischen G’tt und dem Jüdischen Volk. Dies war sein wahrer Beweggrund für seine Tat.

Nicht sofort urteilen

Aus der Episode über die Reaktion der Stämme auf Pinchas können wir viel für das tägliche Leben lernen. Sehr oft sehen wir Menschen, die “fromme” Taten vollbringen, wobei uns Zweifel an der Reinheit ihrer Motive aufkommen. Das sagt in der Regel mehr über unsere eigenen Gefühle aus als über die wahren Absichten derjenigen, die wir beobachten.

eine Form der Projektion

Der Ba’al Schem Tov (18. Jahrhundert) sagt, dass man “die eigenen Fehler nicht anderen zuschreiben sollte”. Dies ist eine Form der Projektion. Wenn man jemanden sieht, der etwas tut, projiziert man seine eigenen Gefühle auf die Handlung der anderen Person. Tatsächlich sagt die Kritik an der anderen Person mehr über den Kritiker als über den Kritisierten aus. Eine wichtige Lektion für das tägliche Leben.

Parascha Pinchas (Numeri 25:10 – 30:1)

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