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FRAGEN UND ANTWORTEN AUF PARASCHAT MATOT-MASSE TEIL I

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FRAGEN UND ANTWORTEN AUF PARASCHAT MATOT-MASSE TEIL I

GELÜBDE EINER JUNGEN TOCHTER

Frage I:

Warum sollte HaSchem (G’tt) dem Mädchen verzeihen, wenn ihr Gelübde aufgehoben wurde und sie von einem Gelübdebruch nichts mehr zu befürchten hat?

„Und wenn ihr Vater ihr am Tag, an dem er das hört, ihr entgegnet, dann werden alle ihre Gelübde und Verbote, die sie sich selbst auferlegt hat, nicht bestehen bleiben. G“tt wird es ihr verzeihen, denn ihr Vater hat sie zurück gehalten“ (Bamidbar/Num. 30:6).

Auch nur böse Absichten benötigen Vergebung

Antwort: Raschi fragt sich ab, auf welchen Fall die Thora hin zielt.

Die Antwort lautet, dass es hier um eine junge Tochter geht (bis 12,5 Jahre), die ein Gelübde abgelegt hat, eine Nasira zu sein (keinen Wein trinken, nicht in die Nähe eines Toten/einer Toten zu kommen und sich das Haar nicht zu schneiden, wie ein Nasir). Ihr Vater hörte das und löschte das Gelübde. Die junge Frau jedoch war sich hiervon nicht bewusst. Trotz ihres Gelübdes trank sie doch Wein, oder wurde unrein durch Kontakt mit einem Toten. Obwohl das Gelübde erloschen war, musste das ihr doch verziehen werden.

Wenn es so ist, dass jemand, dessen Gelübde schon erloschen sind, doch Vergebung benötigt, dann ist es doch sicherlich so, dass jemand, dessen Gelübde nicht erloschen sind, Vergebung benötigt. Dieses ist eine Mussar-Folgerung.

Raschi muss diese Erklärung wohl machen, denn die Thora spricht über einen Fall, bei dem das Gelübde sofort erloschen ist. Jedoch besagt die Thora, dass die Frau Vergebung benötigt. Die Frage ist, weshalb hier Vergebung erforderlich sei. Es ist keine einzelne Übertretung erfolgt. Daraus ergibt sich, dass auch böse Vorhaben Vergebung benötigen.

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DER STREIT MIT DEN FÜNF KÖNIGEN VON MIDIAN

Frage 2

„Und die Könige von Midian töteten sie bei ihren Erschlagenen: Ejwi und Rekem und Tzur und Chur und Rewa, die fünf Könige von Midian und Bile’am, Sohn von Be’er töteten sie mit dem Schwert“ (Bamidbar/Num. 31:8).

 Der Unterschied zwischen Jüdischem Angreifen und anderweitigem Angreifen

Raschi erklärt, dass Bile’am gegen Israel mit deren (den Jüdischen) besonderen Eigenschaften antrat und seine besonderen Eigenschaften mit deren besonderen Talenten verwechselte. Da das Jüdische Volk nur durch seinen Mund (indem es dawwent (betet) und lernt) triumphieren kann und er es imitierte, indem er es mit seinem Mund verfluchte, kamen sie auch gegen ihn an und sie ergriffen die Vorgehensweise der übrigen Völker, die das Schwert hantieren, wie es steht:“ Mit Eurem Schwert werdet Ihr leben“ (Bereschit/Gen. 27:40).

Töten mit dem Mund des Schwertes

 Was im Passuk hat Raschi dazu veranlasst, diesen Midrasch zu bringen? Wenn ein Nicht-Jüdisches Volk angreift, steht immer die Aussage: “Töten mit dem Schwert“, siehe zum Beispiel Bamidbar/Num. 20:18, im Gegensatz zu Schemot/Ex. 17:13.

In diesem Unterschied zwischen Jüdischem Angriff und Nicht-Jüdischem Angriff, ist der Tenach konsequent und bestimmend. Hier (in 31:8) wird über einen Jüdischen Angriff in Richtung Bile’am gesprochen. Hier steht nicht, dass die Bnej Jisraejl Bile’am mit dem Mund des Schwertes töteten. Es steht nur, dass sie Bile’am mittels des Schwertes töteten.

Dieses muss Raschi erklären: wenn die Bnej Jisraejl in die Schlacht ziehen, beten sie zuerst zu G“tt. Dieses erklärt, weshalb immer bei der Jüdischen Kriegsführung steht, dass man mit dem Mund des Schwertes tötet. Der Prophet Secharia (4:6) sagt das so nett: „Weder mit Kraft, noch mit Macht, aber mit MEINEM Geist, spricht G“tt“.   G“tt ist der „Mann des Krieges“ und SEINE Hilfe sollte bei jeder Kriegshandlung und –Absicht eingefordert/erbeten werden. 

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