Diese Haftara beinhaltet die nachstehenden Bereiche:
1. König David war hoch betagt und es wurde ihm nicht warm. Dieses kam daher, da er einst eine sehr bemerkenswerte Missachtung für Kleidung zeigte. Als König Schaul erfuhr, dass David durch den Propheten Schmuejl (Samuel) zum neuen König gesalbt worden sei, wurde er auf David sehr eifersüchtig. Eines Tages betraten Schaul und seine Mannen eine Grotte, in der David und seine Getreuen sich versteckt hatten. Davids Soldaten wollten Schaul töten, aber David hielt sie auf, da er seine Hand nicht gegen den von G“tt gesalbten König erheben wollte. Er wollte Schaul jedoch andeuten, dass er nichts gegen ihn hatte und auch nicht beabsichtigte, einen Staatsstreich vor zu nehmen. Er schnitt ein Stück von Schauls Kleidung ab, als dieser das nicht bemerkte und zeigt es ihm später, um zu beweisen, dass er ihn hätte töten können, aber es doch nicht getan hatte. Da er jedoch – und sei es sehr bemerkenswert und mit guten Absichten – einige Missachtung für Kleidung gezeigt hatte, konnte David auf seine alten Tage – er war siebzig – nicht warm werden, also er fröstelte.
Die junge Awishag die Schunamitische wäre dazu bereit gewesen, den König laufend zu wärmen, obwohl David sie nicht heiraten konnte, da er das Limit der maximalen Zahl der Frauen bereits erreicht hatte. Er war auch nicht im Stande, sich von einer seiner anderen Frauen scheiden zu lassen, da dieses in den Augen des Sanhedrin keine gute Sache war.
2. Danach wurde erzählt, dass Adonija, der Sohn von Chagit, versuchte, einen Staatsstreich durch zu führen. Letztendlich gelang das nicht und Schlomo, Salomo, wurde gekrönt. Daraus können wir die Lehren ziehen, dass wenn jemand versucht, die Pläne G“ttes zu vereiteln, dieses nicht nur zum Untergang desjenigen führt, der das versucht, sondern dass es auch zu einem beschleunigten Aufstieg desjenigen führt, den man zu frustrieren versuchte. König Salomo kam somit wirklich früher auf den Thron.
3. Diese Haftara wird weiter gelesen, da sie die letzten Tage von David beschreibt. In der Parascha steht über das Lebensende von Awraham. Genauso, wie Awraham für Nachfolge in der vorväterlichen Tradition sorgte, kümmerte sich auch David für die Thronfolge durch König Salomo, also Schlomo ein zu setzen. Dieses hat viel Streit zwischen allen Kandidaten als Thronfolger vermieden.
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4. David hatte zeitlebens viele Probleme: in seiner Jugend war er ein „outcast“, also ein Außenseiter und wurde von seiner Familie verstoßen, seine Kinder machten dazu auch noch Geschäfte, die sich nicht gehörten, er hatte Probleme mit der Batschewa- und Uria-Affäre. Wie war es möglich, dass er solche schöne Tehillim, Psalmen, komponierte?
5. Die Tehillim sind nicht als Memoiren aus einer fernen Vergangenheit geschrieben worden, wovon der Autor bereits Abstand nahm. Das Psalmenbuch wurde in der Mitte der Turbulenzen der Gesellschaft verfasst, bildet eine Übersicht des Gefechtes an der Front des Streites zwischen Gut und Böse, intrapsychisch überdies, aber ebenfalls, wie David seine familien- und soziale Probleme handhabte und diesen entstieg. Der Stil der Tehillim ist zackig und abrupt. Eine fließende Linie von einem Vers zum anderen, ein gleitender Übergang von einem Bereich zum anderen, fehlt überwiegend. Ein plötzlicher Aufschrei wechselt sich mit einer Fürsprache für Rettung ab; Mitten in einer Geschichte einen emotionalen Ausbruch. Die Spannung des Augenblickes kennzeichnet den Tiefgang der Gefühle.
Tehillim sind keine Poesie. Sie sind ein Ruf nach Hilfe, ein Plädoyer und Versuch für Vollständigkeit, Integrität und Perfektion.
6. Im gesamten Tenach gibt es keinen, der so wie David getroffen wird. Niemand hatte so viele Feinde, niemand wurde so missverstanden. Hiob litt furchtbar, aber sein Leid dauerte relativ kurz. Davids Leben jedoch war eine Aneinanderkettung von Unglück und Verdruss: „Meine Seele schreit vor Kummer“ (Psalm 119) wegen der Katastrophen, die über mich hereinbrechen. Kein Jahr geht vorüber ohne Erschreckendes, kein Monat ohne schlechte Nachrichten, kein Tag ohne Unglück. Jeder Schlag, jede Zurechtweisung entlockten den Lippen von König David neue Gesänge. Er liebte G“tt, Der sich so sehr um ihn kümmerte, dass ER ihn mit Züchtigung auf dem geraden Weg führte. Dieses ist das Geheimnis der Tehillim.