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Chanukka – STILLE LICHTER HABEN TIEFE WURZELN

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Chanukka – STILLE LICHTER HABEN TIEFE WURZELN

Chanukka ist ein vielfarbiges Fest voller tiefsinniger Hintergründe.

So ist der Name Chaschmonajim (Hasmonäer), wie die Makkabäer genannt werden, schon voller Symbolik. Das Wort Chaschmonaj ist eine Kombination der Anfangsbuchstaben der wichtigsten Prinzipien des Judentums, welche die Hellenistischen Syrer im Streit gegen die Makkabim (Makkabäer) verbieten wollten, zwei Jahrhunderte vor der bürgerlichen Zeitrechnung:

– das Ch steht dann für Chodesch, den Jüdischen Kalender,

– das Sch ist der Anfangbuchstabe von Schabbat,

– das M steht für (Brit) Mila,

– das N für Nidda (den Jüdischen Reinheitsgeboten),

– und das Alef bildet den Anfang von Ischut, dem Jüdischen Eherecht, das durch den okkupierenden Gouverneur durch „das Recht der ersten Nacht“ entweiht wurde, um die erste Hochzeitsnacht mit einem frisch verheirateten Mädchen zu verbringen.

DREIDEL (Trendel)

Selbst der Trendel hat einen tieferen Sinn. Die auf dem Trendel befindlichen Buchstaben: Nun, Gimmel, Hé und Schin stehen für die Wörter: “Nes gadol haya scham“ – ein großes Wunder geschah dort. Diese Buchstaben zeigen auch die Spielwerte an:

Nun = nichts aus dem Topf

Gimmel = den ganzen Topf

Hé = den halben Topf

Schin = Schalem (bezahl)

Aber hinter dem Trendel steckt mehr. Die hellenistischen antiken Syrer hatten auch das Thora-Lernen verboten. Diejenigen, die dieses Verbot missachteten, saßen in einem großen Kreis auf dem Boden und taten so, als ob sie mit einem Trendel spielten, so dass die Soldaten nicht merken konnten, dass sie dort saßen, um zu lernen.

Chanukkah ist ein relativ junges Fest innerhalb des Judentums. Es wurde „erst“ vor 2181 Jahren eingeführt. Am 25. Kislew 167 vor der bürgerlichen Zeitrechnung wurde im Tempel zu Yeruschalayim auf Anordnung des Syrischen Königs Antiochus Epiphanes für die Griechischen Götzen geopfert. Antiochus Epiphanes meinte, dass wenn die Juden total hellenisiert  würden, er sie effektiver unterjochen könnte.

Das Jüdische Lager war gespalten zwischen den Hellenisten, welche die hellenische Lebensart mit Gewalt einführen und mit dem Feind kooperieren wollten und den Chassidim (wörtlich den Frommen), die dem traditionellen Judentum die Treue bis in den Tod bewahren wollten, da sie meinten, dass der hellenistische Geist sich vollständig mit dem Judentum im Widerspruch befand. Es entbrannte ein furchtbarer Krieg, in dem die Guerilla-Taktik (Partisanankrieg) zum ersten Mal in der Geschichte durch die Makkabäer, welche stark in der Minderheit waren, angewandt wurde.

Genau drei Jahre nach der Schändung des Tempels durch die Griechen zog Yehuda der Makkabäer am 25. Kislew 164 in Yeruschalayim ein und entferne alle Spuren des Griechischen Götzendienstes aus dem Tempel. Danach wurde die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels gefeiert.

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QUELLEN

Alle Feiertage im Jüdischen Kalender basieren auf dem Tanach (der hebräischen Bibel). Chanukkah wird im Tanach nirgendwo erwähnt; und doch haben wir die meisten Quellen von der Chanukkah-Geschichte. So gibt es die vier Makkabäerbücher, die Rolle von Antiochus, die im dreizehnten Jahrhundert in Italien, an Chanukkah, in der Synagoge vorgelesen wurde und das Buch Yehudit, in dem die Belagerung des Städtchens Betulia durch den antiken Syrischen Feldherrn Holofernes beschrieben wird.

Der hübschen Witwe Yehudit gelingt es, sich durch die feindlichen Linien zu schlagen und wird von Holofernes in sein Zelt eingeladen. Sie bereitete ihm milchige Speisen zu, von denen er durstig wurde. Yehudit machte Holofernes im Anschluss betrunken und enthauptete ihn in seinem Rausch. Als seine Soldaten ihn am nächsten morgen tot antrafen, zogen sie sich in Verwirrung zurück. Zur Erinnerung daran schreibt der Jüdische Kodex vor, dass man an Chanukkah Käsegerichte essen soll.

KEINE VERHERRLICHUNG VON KAMPF

Hanukkah feiern wir heutzutage, indem wir die Lichter der Hanukkiah entzünden. An den heldenhaften Aufstand der Makkabäer erinnert uns heutzutage fast nichts mehr. Ist der Kampf um die Jüdische Unabhängigkeit denn nicht die Mühe des Erinnerns wert? Haben zweitausend Jahre Diaspora uns für die Wichtigkeit eines eigenen Zuhauses unempfindlich gemacht? Bestimmt nicht! Bereits zu Zeiten unserer Erzväter Avraham, Yitzchak und Yakov hatte G“tt uns immer und immer wieder drauf hingewiesen, dass das Jüdische Volk nur in Israel gedeihen kann. Der Exodus aus Ägypten war hierauf ausgerichtet. Die Ereignisse der jüngsten Geschichte bringen es auf den Punkt: nur in Israel gibt es eine wirkliche Jüdische Zukunft. Nirgendwo auf der Welt hat das Judentum so eine Blüte erreicht wie heutzutage im Heiligen Land.

Rabbi Yehuda Halevi (12. Jahrhundert) erklärt in seinem philosophischen Werk der Kusari, dass, genau wie jede Pflanzenart ihre eigenen physisch günstigen Umstände kennt, auch das Jüdische Volk eine ideale Wachstums-Infrastruktur benötigt, um zu immer größeren spirituellen Höhen zu gelangen. Eine klassische Variante der berüchtigten „Blut und Boden“-Theorie? Nein, denn wir sprechen nicht von einer inzestuösen, fremdenfeindlichen Verankerung an den Boden unserer Geburt und beklagen uns nicht über einen Mangel an “Lebensraum“. Wir sprechen nicht über ein Recht auf unsere „Heimat“, sondern über eine von G“tt auferlegte Pflicht, das Land zu bewohnen und dort den Geboten der Tora nachzukommen. Das Jüdische Volk hat einen weltumspannenden Auftrag, um als Verbindungsglied zwischen den Völkern ein geistiges Beispiel des lebendigen Monotheismus zu sein. Es kennt aber keine fanatische oder gegenüber Fremden ausschließende Haltung, durch Verankerung in heiligen Orten und Steinen.

Der Tempel zu Yeruschalayim wird einst in den Tagen des Maschiach den spirituellen Mittelpunkt aller Völker bilden; die Zeit ist bis heute noch nicht gekommen. Die Geschichte hat uns übrigens gelehrt, dass unsere kulturelle DNS ausreichend  stabil sind, um unsere Jüdische Identität auch auf fremden Boden lebendig zu erhalten.

GALLUT-FEIER

Hanukkah ist eigentlich eine Gallut-Feier (ein Diaspora-Fest), da die vielen Bestimmungen von Hanukkah uns lehren, wie das wahre Judentum auch in einem dichten Nebel von Gallut-Finsternis begangen werden kann. Wir zünden die Menora heutzutage entsprechend dem Brauch der Tempel-Menora an. Jedoch gibt es große Unterschiede.

Im Tempel wurde die Menora im Innenbereich angezündet, tagsüber und jeden Tag die gleiche Zahl an Lichtern.

Unsere Menora wird bevorzugt draußen angezündet, abends und jeden Abend ein Lichtlein mehr. Diese Unterschiede sind das Ergebnis der sich geänderten Gegebenheiten zwischen damals und heute.

Während der Existenz des Tempels herrschte sowohl auf materiellem wie auf spirituellem Niveau nahezu durchgehend Wohlergehen. Ab der Zeit der hellenischen Oberhoheit bis heute war durchaus dauerhaft die Rede von einer ungesunden Anti-Jüdischen Allgemeinstimmung, sowohl von Außen wie von Innen.

In dieser Zeit der geistigen Dunkelheit müssen wir uns den zerstörerischen Einflüssen entschlossen entgegenstellen, indem wir mit unserem Tora-Licht nach außen treten. Deshalb wird die Menora gerade heutzutage draußen angezündet und nicht früher als nach Sonnenuntergang.

Auch müssen wir jeden Abend mehr Lichter anzünden, da wir uns in einer Umgebung von spirituellem Rückschritt nicht mit den Ergebnissen von heute zufrieden geben dürfen. Stillstand bedeutet Rückschritt. Der Krieg ist etwas Zeitbedingtes und wird innerhalb des Judentums nicht verherrlicht. Es geht um die moralische Botschaft an die kommenden Generationen.

DER TALMUD

Im Talmud (B.T. Schabbat 21b) wird das Kriegsgeschehen nicht besprochen und es wird ausschließlich auf den religiösen Aspekt von Hanukkah eingegangen. Der Talmud erzählt über Hanukkah nicht mehr als, dass die antiken Syrischen Hellenisten in den Tempel eindrangen und alle Öle, mit der die Menora angezündet wurde, verunreinigten. Als die Makkabäer wieder an der Macht waren, suchten sie im Tempel nach sauberem Öl, fanden jedoch nur ein Krüglein, das noch den Stempel des Hohepriester auf wies. Mit diesem Krüglein Öl würde die Menora lediglich EINEN Tag brennen können. Aber ein Wunder geschah und man konnte die Menora, mit diesem einen Krüglein Öl, volle acht Tage anzünden.

Auffallend in diesem Abschnitt ist die Tatsache, dass die antiken Syrer nur darauf aus waren, das Öl zu verunreinigen. Das Licht der Tora, durch das Licht der Menora symbolisiert, wollten sie nicht löschen. Sie wollten es lediglich profanisieren, also es vom Religiösen entfernen. Der Aufstand der Makkabäer drehte sich letztendlich um die Verteidigung eines spirituellen Wertes: die Hellenisten waren darauf aus, das Jüdische Volk davon zu überzeugen, dass es seinen Monotheismus gegen eine „man-made“-Philosophie einzutauschen hätte mit einer ganzen Skala an Götzen und Halbgöttern, voller menschlicher Eigenschaften.

G“tt sei Dank, dass es ihnen nicht gelang. Deshalb sind wir noch immer Jüdisch bis auf den heutigen Tag.

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