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Jaakov las das Schema während des Wiedersehens mit Jossejf: reinster Monotheismus –...

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Jaakov las das Schema während des Wiedersehens mit Jossejf: reinster Monotheismus – Parascha Wajigasch

„Jossejf spannte seinen Wagen an und zog Richtung Goschen, seinem Vater entgegen. Er… fiel ihm um den Hals und weinte dort lange Zeit“.

(Gen. 46:29)

Jossejf weinte, aber Ja’akov beherrschte seine Gefühle und drängte sie zurück. Laut den Chachamim (den Weisen) las Ja’akov das Schema während dieser Begegnung, nach der er sich so lange gesehnt hatte. Ja’akov richtete sein gesamtes emotionales Leben auf HaSchem aus. Sollte er gerade diesen sehr berührenden Augenblick nicht auf HaSchem richten? Seine außerordentlich Freude richtete Ja’akov nach Oben und schloss sie an „HaSchem Ejchad – G“tt ist Einzig“ an.

Der Monotheismus war eine Revolution aus der Familie von Avraham. Die anderen Völker waren nicht weiter als bis zu Vielgötterei gekommen. Auch in Ägypten, ihrem künftigen Vaterland, wurden alle Naturerscheinungen mit einer Gottheit verbunden.

Das Gegengewicht

Ja’akov bereitete sich selbst und seine Kinder auf die Unreinheit von Ägypten vor. „HaSchem Ejchad – G“tt ist Einzig“. Der Monotheismus ist die höchste Form religiöser Erschaffung, aber auch religiösen Daseins. So lange es zwei Götter gibt, muss es ein Verhältnis zwischen beiden geben in Form einer Aufgabenteilung. Der eine Gott kann nicht vollständig ohne den anderen sein. Der eine ist vom anderen abhängig. Durch ihr Verhältnis können sie nicht über Zeit und Ort stehen. Der eine entstand für den anderen oder der andere entstand für den einen, oder sie entstanden zu gleicher Zeit, aber Zeit und Ort finden immer auf sie Anwendung.

Zwei Götter müssen auch immer körperlich sein. Zwei setzt voraus, dass der eine vom anderen unterschieden werden kann.  Jeder einer hat also seine Grenzen. Grenzen sind ein Symbol für Einschränkung und körperliche Endlichkeit. Durch ihre Begrenzungen können sie auch nicht allmächtig sein.

Bei zwei entsteht der Begriff Funktionalität. Im Leben gibt es unterschiedliche Funktionen und Aufgaben. Zwei Götter haben unterschiedliche Aufgaben, die einander oft gegenüber stehen, sich also widersprechen.

In der Griechischen klassischen Literatur stößt man somit auch auf viel Göttergezänk. Die Kriege zwischen den Göttern widerspiegeln dann als Projektion des menschlichen Gehirns die Streitereien zwischen den Menschen untereinander und internationalen Konflikten.

Sobald der Begriff zwei einher kommt, entsteht schnell eine Assoziation mit dem Geschlecht. In alten Mythen findet man dann auch oft männliche und weibliche Götter.

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Zwei Mächte führen zur Aufteilung zwischen guten und schlechten Superkräfte. Der eine Gott ist für das Gute verantwortlich und der andere für das Böse.

Im Judentum ist diese Zweispaltung bezw. Aufteilung unmöglich. So eine Aufteilung im Reich G“ttes führt zu einem Bilderkult, also zu Abbilder. Wir müssen ja den einen Gott vom anderen unterscheiden können. Deshalb benötigen wir körperliche Figuren.

Ein großer Schöpfungsplan

Ja’akov war sich völlig im Klaren, dass HaSchem eine Einheit sei. Er wollte, dass die Menschheit unter dieser Einheit leben sollte. Die Einheit der Schöpfung mit ihrer nicht zu ergründenden Gesetzmäßigkeit kann nur durch EINEN Schöpfer geschaffen worden sein. Einheit setzt Geistigkeit voraus.

Körperlosigkeit kann man sich schwer vor stellen. Sicherlich, wenn man auf dem Wege zu einem heidnischen Umfeld ist wie Ägypten. Ja’akov wollte allen seinen Nachfahren zeigen, dass auch die größten Tragödien, wie das Verschwinden Jossejfs während zweiundzwanzig Jahren, letztendlich ein Bestandteil Eines großen G“ttlichen Schöpfungsplanes bildet. Erst hinterher reihen sich alle Einzelteile des Puzzles auf ihre Plätze ein. Hierzu benötigt man einen Überblick wie aus einem Hubschrauber und man muss über Ort und Zeit hinaus sehen können. Hierfür ist die Einheit alles Erschaffene notwendig.

Manchmal auf Gefühle verzichten

Ja’akov brachte seinen Nachkommen – außer das Kombinieren von Gefühlen mit Religion – bei, dass das Judentum manchmal den Verzicht auf Gefühlen erfordert. Zum Beispiel: Wenn Schabbat ist, können wir nicht bei jedem in Sorge sein anfangen, zu telefonieren.

Der englische Dichter William Blake (siebzehnhundertsiebenundfünfzig bis achtzehnhundertsiebenundzwanzig) meinte, dass das Unterdrücken aufkommender Leidenschaft wie der Mord an einem Baby in der Wiege sei. Aber das Judentum befolgt nicht jeden Gefühlsausbruch so einfach. Alles soll sich letztendlich auf das Höhere richten.

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