Mosche sprach wie folgt zu G“tt: „Möge G“tt, der G“tt der Geister allen Fleisches, jemand über die Gemeinde einsetzen“
(Num./Bemidbar 27:15-16)
Rechtschaffenen beschäftigen sich mit den Nöten der Gemeinschaft
• Raschi erklärt hier, dass die Thora das Lob des Rechtschaffenen bekannt gibt. Wenn sie sterben, sind sie nicht über ihre eigenen Angelegenheiten bekümmert, sondern sie beschäftigen sich mit den Nöten der Gemeinschaft. Kurz hiervor (27:12-14) hatte G“tt Mosche gesagt, dass er sich auf sein Ableben vorbereiten sollte. Mosche reagierte umgehend mit der Bitte für einen Nachfolger, um das Volk nach seinem Ableben zu leiten. Mosche hätte eigentlich G“tt fragen sollen, ob er nicht doch das Heilige Land betreten dürfe. Anstatt sich hierum zu bemühen, beschäftigte er sich mit den Bedürfnissen der Gemeinde. Das nationale Interesse übertraf sein eigenes Interesse.
nur mit dem Blick auf das allgemeine Interesse
Die Tatsache, dass Mosche hier G“tt anspricht, ist das einzige Mal in der Thora, wo das vor kommt. Normal ist es: „G“tt sprach zu Mosche“. Hier ist es: „Mosche sprach zu G“tt“. Genau so, wie G“tt immer im Interesse von Anderen spricht, um Andere auf den richtigen Weg zu führen und zu halten, so spricht Mosche ausschließlich und nur mit dem Blick auf das allgemeine Interesse.
Raschi macht noch einen anderen Kommentar
• Als Mosche hörte, dass G“tt zu ihm sagte, dass die Töchter von Tselofchod ihren Anteil zu erhalten hätten, dachte er bei sich selber: „Nun ist die Zeit gekommen, wo ich mich um mich selbst kümmern sollte. Lasse meine Kinder meine Leitungsposition übernehmen“. Da sprach G“tt zu ihm: „Das ist nicht MEINE Absicht. Jehoschu’a sollte für seine Dienste belohnt werden, da er Dein Zelt nie verlassen hat“.
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Dieses ist die Bedeutung der Aussage von König Salomo: „Derjenige, der den Feigenbaum bewacht, wird seine Früchte essen“ (Sprüche 27:18). Diese Aussage von Raschi scheint der Vorhergehenden im Gegensatz zu sein. Vorher sagt Raschi, dass Mosche nur mit den Gemeinschaftsinteressen beschäftigt gewesen sei. Hier scheint er, seine persönlichen Interessen ein wenig beherzigen zu wollen.
Nepotismus wird in der Thora nicht belohnt
• Eine Antwort könnte sein, dass Mosche hoffte, dass das gemeinschaftliche und sein persönliches Interesse hätten zusammengehen können. Nepotismus wird in der Thora nicht belohnt. Derjenige, der am meisten dazu geeignet sei, sollte der Leiter werden. Es wird nicht nach Familienhintergrund geschaut. Weder der Sohn von Jehoschu’a, noch die Kinder von Schmu’ejl erbten deren Vaters Anführerrolle.
• Es handelt sich um Deinen eigenen Einsatz und um Deine eigenen Verdienste. Ein Mammsejr (ein Bastard), der ein Talmid Chacham (Gelehrte) ist, geht vor einem Hohepriester, der ungebildet ist (B.T. Horajot 13a).
Der Wächter seines Meisters wird geehrt werden
Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch den Tanach und den Talmud, den Jüdischen Quellen an vorderster Stelle. Der Satz aus den Sprüchen 27:18 wird von Raschi nicht vollständig zitiert. Es ist der Mühe wert, den Rest des Passuks zu sehen: „Der Wächter seines Meisters wird geehrt werden“. Das war, was Jehoschu’a tat und das war, was er erhielt.