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KOHANIM UND VERUNREINIGUNG – Parascha Emor

KOHANIM UND VERUNREINIGUNG - Parascha Emor
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KOHANIM UND VERUNREINIGUNG 

“Ein Kohen darf sich an niemandem zwischen seinem Volk verunreinigen, außer an seiner nächsten Familie”(Lev. 21:1-3). 

Der Kohen darf sich jedoch wohl an seinen verstorbenen Familienmitgliedern verunreinigen. Das ist selbst eine Mitzwa.

 Maimonides schreibt in seinem Sefer Hamitzwot (Gebot siebenunddreißig) „die Tora hat die Kohanim vor Verunreinigung durch Tote fern gehalten. Nicht desto trotz ist es erlaubt, dass sie sich an ihren eigenen Toten wohl verunreinigen und dass sie sich mit deren Beisetzung bzw. Begräbnis beschäftigen.

Erzwungene Verunreinigung

Dieses wird nicht der Wahl der Kohanim überlassen. Die Tora besagt klar, dass er sich an seinen Familienmitgliedern verunreinigen soll. Will er sich nicht verunreinigen, so wird er dazu gezwungen: „Es geschah einst bei Jossejf dem Kohen, dass seine Frau an Erew Pessach verstarb. Er wollte sich nicht an ihr verunreinigen, da er dann an Pessach nicht in das Bejth haMikdasch – dem Tempel – würde hinein gehen können. Die Weisen haben ihn damals gegen den Sarg (die Kiste) angedrückt und ihn somit gegen seinen Willen verunreinigt“.

 Maimonides beschreibt ganz klar, dass es eine Mitzwa aus Avelut gibt, über das Trauern um den Tod. Es ist uns verboten, uns Tragödien zu entziehen. Radbas wurde einst gefragt: „ist es richtig, dass einer unserer Gelehrten einen Sohn verloren hatte und keine Träne nach ihm geweint hatte? Ist das in Ordnung oder nicht?“

 

eine schlechte Eigenschaft

Seine Antwort war klar und sehr deutlich, dieses sei eine schlechte Eigenschaft und zeige einen harten Charakter. Das sei eine Äußerung von Brutalität. Der, der wegen verstorbener Familienmitglieder weint und trauert und auch wegen anderer guter Menschen, bezeugt gute Eigenschaften. Dieses zeigt die Lauterkeit seiner Seele und seine Unterwürfigkeit seinem Schöpfer gegenüber.

Nicht ohne Grund haben unsere Weisen gesagt, dass es dreißig Tage des Weinens gibt. Wäre das nicht richtig und angebracht, hätte man noch nicht mal drei Tage dafür angegeben.

Die Trauer ist eine Äußerung der Empfindung eines Verlustes. Die Trauer ist die Rückseite der Liebe. Man versucht es, das oft zu vermeiden, aber das ist keine gute Sache.        

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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