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Bruch mit unserer Götzendienervergangenheit – Parascha Bo

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Bruch mit unserer Götzendienervergangenheit – Parascha Bo

Bruch mit Götzendienst

Die Opferung des Pessachlamms symbolisiert den Bruch, den wir mit unserer Götzendienervergangenheit vollzogen hatten. Dieses war ein zentrales Thema, das auch heute noch höchst aktuell ist. Weshalb erinnert die Thora uns so oft daran, dass unsere Vorfahren Götzendiener waren und verbietet es so oft?

Götzendienst ist nicht so sehr das sich Verneigen vor Holzfiguren, vor Gegenständen aus Metall oder aus Lehm. Es ist unbegreiflich, dass Menschen glauben, dass diese toten Gegenstände, die sie selber hergestellt haben, Götter seien, die über übernatürliche Kräfte verfügen. Aber die tatsächliche Triebfeder dieses Götzendienstes wird in der Jüdischen Literatur wie folgt begründet: „Die Juden wussten, dass alle diese Bilder nichts bedeuteten, aber sie benutzten den Götzendienst, um allerlei verbotene Dinge zu erlauben“.

Jemand, der die Wünsche seines Herzens rechtfertigen und sein Schuldgefühl verstummen lassen möchte, sucht eine einfache Lösung. Er erfindet oder wendet sich an eine übergeordnete Stelle, die so lange die Zügel schleifen lässt, bis alles durchgeschlüpft ist. Und wenn diese Autorität auch noch beträchtliches Ansehen genießt, ist fast alles erlaubt. Was kann wirksamer als „Gott“ her halten als ein Abbild, das Normen und Werte vorschreibt, die wir uns selber ausgedacht haben? Der Unterschied zwischen Tora und Götzendienst ist sehr eindeutig und klar. Laut der Thora hat G“tt den Menschen geschaffen und ER lehrte ihn, wie er sich zu benehmen und zu verhalten hat. In der Welt der Götzen schafft sich der Mensch seine eigenen Götter und er schreibt vor, was er gerne hören möchte.

Wenn wir den Auszug aus Ägypten aufs Neue erleben, an was erinnern wir uns dabei? Dass wir Sklaven von Pharao waren? Weshalb müssen wir am Sederabend dann auch mit den Vorfahren von Awraham Awinu, unserem ersten Erzvater, beginnen? Es geht eigentlich um eine Angelegenheit der Betonung. Laut der Auffassung, dass wir mit dem Text: „Sklaven waren wir von Pharao in Ägypten“ beginnen müssen, ist dieses der beste Text, da er auf eine totale Versklavung von Körper und Geist hinweist.

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Die zweite Auffassung behauptet hingegen, dass dieses irreführend sei, da es so aussehen könnte, als ob wir hauptsächlich unsere Befreiung aus der Gefangenschaft feiern würden. Wir könnten eventuell vergessen, dass die wichtigste Befreiung die geistige Befreiung war. Aus diesem Grund beginnen wir auch mit unserer niederen Herkunft. Wir sagen, dass wir von Götzendienern abstammen, von Menschen, die anscheinend hauptsächlich ihren Instinkten folgten.

Awraham brachte die Veränderung in Gang. Der Exodus war die Folge. Awraham konnte sich von der Tyrannei von Leidenschaft und Lust lösen. Er war im Stande, die reale Wirklichkeit zu erfassen. Durch seine Unterordnung vor G“tt war er im Stande, sich selber zu beherrschen. Wir werden die Wahrheit nicht finden, wenn wir nicht bereit sind, die Konsequenzen daraus zu akzeptieren. Echtheit und Spiritualität können nicht getrennt werden. Sie gehen Hand in Hand. Deshalb musste der Götze aus Ägypten geschlachtet werden.

Der Götze befindet sich immer noch in uns. Während des achtzehnten Jahrhunderts verwarfen viele Menschen die alten Traditionen, da sie meinten, dass dieses fortschrittlich sei. Der Rebbe von Tschorkov wurde einst durch einen erleuchteten Geist wegen seines Festhaltens an der althergebrachten Kleidung beschimpft. Der Rebbe antwortete: „Laut der Thora scheint es umgekehrt: ihr seid altmodisch und wir sind modern. Unsere Vorfahren waren Götzendiener, die ihren Leidenschaften durch die Einsetzung von Götzen nachgingen, die ihnen sagten, was sie hören wollten. Wie sind modern, denn wir haben die G“ttliche Ethik und Moral aus eigener Entscheidung akzeptiert. Ihr seid also zu einer längst verflogenen Vergangenheit zurück gekehrt. Ihr benehmet Euch wie Menschen von vor der Schöpfung. Ihr seid altmodisch, wir vorausschauend!“ Etwas, um darüber nach zu denken!

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