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Patriarchen: Jüdisch oder Noachidisch?

Noach Kuzari
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Ben Noach: Das bringt uns zu der Frage nach dem Status der Patriarchen, die an der Wiege des jüdischen Volkes standen. Sie lebten vor ungefähr 3900 Jahren, bevor die Tora im Jahr 2448 nach der Schöpfung auf dem Berg Sinai offenbart wurde. Waren sie jüdisch oder noachisch?

Rabbi: Unsere Patriarchen Avraham, Yitzchak und Ja’akov lebten um das Jahr 2000 nach der Schöpfung und initiierten den Monotheismus. Auch sie waren Nachkommen Noachs. Auf dieser Grundlage unterlagen sie den noachidischen Gesetzen und sie waren die einzigen, die diese Gebote mit der richtigen Absicht ausführten. Die Antwort auf die Frage, ob sie Juden waren, ist einfach und formell: Da die Gesetzgebung auf dem Berg Sinai noch nicht in Kraft getreten war, konnten sie technisch gesehen keine Juden sein. Sie wurden erst Juden, als die Nachkommen von Abraham, Yaitzchak und Ja’akov, 2448 nach der Schöpfung, die Zehn Gebote erhielten. Vorher wurde das Judentum, wie wir es heute kennen, nicht erwähnt.

Ben Noach: Aber es ist bekannt, dass die Patriarchen bereits etwas wie in der Tora unternommen haben ?!

Rabbi: Das ist in der Tat unsere Tradition. Die Patriarchen hielten sich bereits im Voraus an die Bestimmungen der Tora, obwohl die Tora noch nicht gegeben war. Nach einer alten jüdischen Tradition existierte die Tora bereits vor der Erschaffung der Welt. Die Patriarchen konnten den Inhalt bereits durch ihre prophetischen Gaben und die überlieferten noachidischen Gebote erfassen.

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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