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Warum wird der Tempel als "Hals" bezeichnet? – Parascha Wajigasch

Warum wird der Tempel als Hals bezeichnet - Parascha Wajigasch
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Originaltext auf Russisch finden Sie hier

Die Tora erzählt, als sich Josef seinen Brüdern zeigte, fiel er dem Benjamin, seinem Bruder, auf den Hals und weinte.

Raschi kommentiert, dass er “wegen zwei Tempel geweint hat, die auf dem Grundstück von Benjamin errichtet werden und welche zerstört werden sollen”. Der Hals in diesem Vers spielt nach Ansicht unserer Weisen auf den Tempel an. Und auch im Hohelied (4:4) ist der Hals ein allegorischer Name für den Tempel, wie es dort dteht: „Dein Hals ist wie der Turm Davids“. Der Midrasch schreibt: “Hier gibt es ein Hinweis auf den Tempel.” Und im Midrasch wird erklärt, warum der Tempel als Hals bezeichnet wird: “So wie es für einen Menschen unmöglich ist, ohne Hals zu leben, gibt es für Juden kein Leben ohne den Tempel.” Und hier ist die Rede über ein vollwertiges spirituelles Leben.

Die Worte des Midrasch bedürfen jedoch der Klärung, denn im Körper gibt es viele Organe, ohne welche man nicht leben kann. Warum wird der Tempel gerade als Hals genannt?

Ich denke, dass die Antwort auf diese Frage lautet wie folgt: Die Funktion des Halses besteht darin, als Leiter für Luft, Nahrung und für die Übertragung der Anordnungen vom Kopf zum Körper zu dienen. Ebenso hat der Tempel die Aufgabe, der ganzen Welt himmlische Fülle zu bringen. Und aus diesem Grund heißt es im Talmud, dass es seit der Zerstörung des Tempels keinen Tag gibt, an dem es keinen Fluch geben würde, der Tau steigt nicht für die Gute herab und die Früchte haben ihren wahren Geschmack nicht mehr.

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Written by Rav Reuven Kuklin

Der Autor stammt aus Russland und immigrierte im jungen Alter nach Israel. Dort studierte er viele Jahre Torah und sammelte
Erfahrung bei Toldot Yeshurun als Redner und beantwortete Fragen zu allen möglichen Themen des Judentums aus aller Welt. Danach machte er sich selbstständig und gründete den russischsprachigen Verein IMREY NOAM, mit dem Ziel Torah im russischsprachigen Raum zu verbreiten. Seine Website imrey.com ist sehr erfolgreich mit über 500.000 Besuchern pro Monat.
Als Leiter von IMREY NOAM steht er Judentum.online, welches Teil von IMREY ist, mit Rat und Tat zur Seite.

Sprachen: Hebräisch, Russisch, Englisch

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