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Was bedeutet Gehinom (Hölle) im Judentum?

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Was bedeutet Gehinom (Hölle) im Judentum?

Frage: Was bedeutet Gehinom (Hölle) im Judentum?

Antwort: “Gehinom” ist das jüdische Verständnis von Hölle. An diesem Ort wird die Seele des Menschen (nach seinem Tod) von Sünden und spirituellen Verunreinigungen gereinigt, damit die Seele im sauberen und reinen Zustand ins Olam HaBa (kommende Welt) kommen kann.

Der Prozess der Reinigung ist sehr schmerzhaft für die Seele und die Länge des Aufenthalt im Gehinom hängt davon ab, wie viel der Mensch gesündigt hat und wie stark die Verunreinigung ist. In der Regel verbringen Sünder maximal 12 Monate im Gehinom (Edujot 2:10), aber es gibt Menschen, welche für besonders sündhaftes Verhalten für mehrere Generationen dort bleiben müssen (Tosefta Sanhedrin 13:5).

Nach einigen Meinungen wird Kaddisch aus diesem Grund nur 11 Monate gesagt, um seine Eltern nicht als Sünder darzustellen, welche 12 Monate im Gehinom verbringen müssen.

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Im Tanach wird die Bezeichnung “Gehinom” nicht erwähnt und generell wird dieser Ort nicht näher beschrieben, dafür umso ausführlicher im Talmud und in den Midraschim. So lehren unsere Weisen, dass es drei Eingänge in den Gehinom gibt (Eiruvin 19a) und dessen Tiefe ist 2100 Jahre (Otzar HaMedraschim).

Das Mythos, dass sich die Hölle unter der Erde befindet, lässt sich auf den Talmud (Schabbat 39a) zurückführen, wo steht, dass die Thermalbäder von Tiberia vom Gehinom erhitzt werden.

Es gibt eine große Meinungsverschiedenheit zwischen den jüdischen Philosophen, ob es sich beim Gehinom um einen physischen Ort handelt und die Beschreibungen des Talmuds wörtlich gemeint sind oder es ein spiritueller Ort ist und alle Beschreibungen metaphorisch gemeint sind.     

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