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WIE ÜBERLEBEN WIR DIE GOLAH, DAS EXIL? Teil II – Parascha Beschalach

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WIE ÜBERLEBEN WIR DIE GOLAH, DAS EXIL? Teil II – Parascha Beschalach

Parascha Beschalach (Schmot /Exodus 13:17 – 17:16)

Der Name Menasche, die zwischenmenschliche Säule

Seinen ersten Sohn nannte Jossejf Menasche. Dieser Name wurde bekanntlich dadurch inspiriert, dass Jossejf die Probleme, die seine Brüder ihm durch ihren Hass und indem sie ihn nach Ägypten verkauften verursacht hatten, vergessen konnte: „Denn G‘tt hat mich all mein Elend vergessen lassen und die ganze Familie meines Vaters“. Aber Jossejf kommt im Midrasch (der Hintergrundliteratur) ganz anders in den Vordergrund. Seine Herkunft vergaß er keinen Augenblick. Die Lektionen seines Vaters, das Gelernte, trug er überall mit sich mit. Als er beinahe vor dem Charme von Suleika, der Frau von Potifar, drohte, schwach zu werden, erschien ihm eine Vision seines Vaters, der ihn warnte, nicht mit der Frau eines Anderen zu sündigen.

Jossejf blieb im heidnischen Ägypten Monotheist

Er führte „das Haus seines Vaters“ überall mit sich mit und machte aus seinem Herz wegen seiner Identität keine Mördergrube. Er stand uneingeschränkt zu ihr. Er blieb im heidnischen und götzendienstlichen Ägypten Monotheist.

die gegenseitige Verantwortung innerhalb des Jüdischen Volkes

Was hier eine Rolle spielte, war etwas komplett Anderes. Das Judentum kennt zwei Säulen: die Verbindung zum Allmächtigen und die Verbindung zum Mitmenschen. Wenn wir über die Dauerhaftigkeit des Jüdischen Volkes sprechen, geht es hauptsächlich um die gegenseitige Verantwortung innerhalb des Jüdischen Volkes.

Spirituelle Unterstützung

Dieses bedeutet nicht nur, dass wir uns in physischem Sinne unterstützen sollten, sondern dass wir uns auch für das gegenseitige Wohl und Ach im geistigen Sinne zu kümmern haben. Gerade unsere spirituelle gegenseitige Verantwortung hat uns im Laufe der Jahrhunderte, trotz des großen Druckes aus unserem Umfeld, unseren Glauben auf zu geben, überleben lassen.

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Die zwischenmenschliche Säule

Im Bezug zu dieser zwischenmenschlichen Säule des Judentums läuft es, leider, auch oft verkehrt. Jossejf verstand das wie kein Anderer. Er war von seinen Brüdern als Sklave verkauft worden. Er wollte, dass seine Brüder hierüber zur Einkehr gelangen sollten. Er spielte mit seinen Brüdern am königlichen Hof ein Katz- und Mausspiel, indem er sie der Spionage beschuldigte. Benjamin wurde unter der falschen Anschuldigung des Diebstahls gefangen genommen. Die Brüder stellten sich gemeinsam, wie ein Block, vor Benjamin und das gegenüber dem stärksten Mann des mächtigsten Reiches der damaligen Zeit. Durch ihre Aufopferungsbereitschaft für Benjamin glichen sie den Verkauf von Jossejf – vor 22 Jahren – etwas aus.

Jede Verfehlung führt zu einer Strafe

Jede Verfehlung führt zu einer Strafe und andere Unannehmlichkeiten. Soeben in Ägypten angekommen, begriff Jossejf, dass er seinen Brüdern selbst die grausame Tat seines Verkaufes zu verzeihen hätte. Sie würden ansonsten hierfür im spirituellen Sinn – in dieser oder in der künftigen Welt – büßen müssen. Je länger man mit dem wieder in Ordnung bringen wartet, was im zwischenmenschlichen Bereich schiefgelaufen war, desto schlimmer wird es. Nicht nur die gegenseitige Wut und der Ärger steigern sich, auch im Himmel braucht sich unser geistiger Kredit auf. Jossejf versuchte mit aller Macht all das Elend, das ihn in seinem elterlichen Zuhause begegnet war, zu vergessen.

So würde die Missetat von Kidnapping und Menschenhandel seiner Brüder gelindert werden. Die Uhr des Hasses und der Wut hörte einigermaßen mit dem Ticken auf, indem sich Jossejf davon lösen konnte. Auch einseitige Verzeihung ist Verzeihung. Die Anhäufung gegenseitiger Aggression wird hierdurch ermäßigt und der Bruch wird durch einseitige psychische Tätigkeit kein sich wiederholender Bruch.

er verdrängte und vergaß seinen Schmerz

Indem er seinen Schmerz verdrängte und vergaß, sorgte Jossejf dafür, dass seine Brüder beim Himmlischen Gericht etwas glimpflicher ankamen, als dass der Fall gewesen wäre, wenn er als ein wütendes Opfer seine Klage beim Himmlischen Gericht vorgebracht hätte. Somit gab es mildernde Umstände. Jossejf sorgte in Ägypten nicht nur für das körperliche Wohl seiner Brüder, sondern achtete auch auf die „Kleinigkeiten“, auf die wichtigen geistigen Aspekte seines Mitmenschen, die hier auf Erden anscheinend klein und unbedeutend zu sein scheinen, aber in den Augen von G“tt außerordentlich wesentlich und wichtig sind.

Beitrage zu unserem religiösen Erbe und Fortdauer

Deshalb werden die Namen seiner Kinder in der Thora vermerkt. Kinder sind wichtig, aber sie werden noch interessanter, wenn sie zu unserem religiösen Erbe und Fortdauer beitragen. Efraim und Menasche sind nicht nur historische Figuren aus einer längst verflogenen Vergangenheit, sondern stehen auch noch immer als Garanten für Am Jisra’ejl Chaij!  

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