Parascha 11 Wajigasch (Bereschit/Genesis 44:18 – 46:27)
Wie sollte Jossejf seinem Vater Ja’akov die gute Nachricht zukommen lassen, der glaubte, er sei durch ein wildes Tier zerrissen worden, ohne seine Brüder in eine peinliche Situation zu bringen? Würde Ja’akov ihnen glauben?
Ja’akov hatte vom Verkauf nie gewusst
Nachmanides (1194-1270) glaubt, dass Ja’akov vom Verkauf nie gewusst hatte. Die Brüder hätten erklärt, dass Jossejf sich unterwegs verirrt hätte und dass diejenigen, die ihn gefunden hatten, ihn als Sklave verkauft hätten. Aber jetzt scheint er also doch noch zu leben, und das auch noch als Vize-König!
sie erzählten, dass Jossejf brüderlich mit ihnen um ging
Rabbi Schmuel ben Meir (Raschbam, 1085-1174) sieht die Lösung in der Tatsache angedeutet, dass die Brüder „alle Wörter von Jossejf“ Ja’akov überbrachten. Mit „alle Wörter von Jossejf“ wird gemeint, dass sie Ja’akov erzählten, dass Jossejf ihnen um den Hals fiel und brüderlich mit ihnen um ging. Die Wagen, die Jossejf schickte, wurden durch Ochsen gezogen, die das Land nicht ohne Genehmigung des Königs oder des Vize-Königs verlassen durften. Dadurch wusste Ja’akov, dass tatsächlich etwas ganz besonderes vor sich ging.
die Freude einigermaßen dämpfen
Ja’akov fiel wegen des plötzlichen Berichtes in Ohnmacht. Rabbi Owadja di Seforno (1475-1550) besagt, dass die Brüder deshalb die gute Nachricht über Jossejf mit einer schlechten Nachricht ergänzten, dass „es noch eine Hungersnot während fünf Jahre“ geben würde. Hierdurch wurde die Simcha (die Freude) einigermaßen gedämpft, damit Ja’akov sich nicht vollständig verlieren sollte.
wo waren die Wagen, die Pharao geschickt hatte
Ja’akov sah die Wagen, die Jossejf geschickt hatte. Aber wo waren die Wagen, die Pharao geschickt hatte? Die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, wiesen Abbildungen von Awoda Sara – Götzendienst- auf. Jehuda verbrannte diese aus Eifersucht. Aber weshalb steht dann etwas weiter, dass „die Bnej Jisraejl, deren Vater Ja’akov, deren Kinder und deren Frauen in den Wagen reisten, die der Pharao geschickt hatte, um sie mit zu nehmen“?
eine subtile Art von Götzendienst
Rabbi Wolf Strikov (20. Jahrhundert) erläutert, das die Wagen, die Ja’akov und seine Familie nach Chuts la’Aretz – außerhalb von Israel – bringen sollten, im Grunde genommen eine subtile Art von Götzendienst bildeten, da „jeder, der außerhalb von Israel lebt oder wohnt, betrachtet würde, als ob er keinen G“tt hätte“. Ja’akov wollte nicht in den Wagen reisen, die der Pharao geschickt hatte. Die Tatsache, dass er Israel verlassen sollte oder würde, war an für sich schon eine verkappte Art von Götzendienst.
Empfehlung
Günstige LLC oder LTD Unternehmensgründung, auch in Raten zahlbar!
Anonyme Unternehmensgründung in den USA! LTD Gründung in Dublin, Irland, mit offizieller Dublin-Adresse. Gründen Sie eine Firma in den USA mit einem Bankkonto als Anlagenschutz oder als Start-up für Ihre Onlinegeschäftsidee!
Anfang des Exils
Aber da G“tt dem Ja’akov erschienen war und zu ihm gesagt hatte: „Ich werde mit Dir nach Ägypten hinuntersteigen und ICH werde Dich auch wieder herausholen“, verstand Ja’akov, dass er sich nicht davor drücken konnte. Diese Wagen, die im Auftrage des Pharaos gesandt wurden, bildeten im Grunde genommen den Anfang des Exil
Ja’akovs Geist lebte auf
Laut dem Midrasch werden mit den Wagen (Agala im Hebräischen), die Jossejf schickte, die Vorschriften für die Tötung des diesbezüglichen Kalbes (egla) angedeutet. Dieses war die letzte Abhandlung, die Ja’akov und Jossejf thematisiert hatten, bevor er nach Schechem gesandt wurde, um zu sehen, wie es seinen Brüdern erging, wonach er nach Ägypten verfrachtet wurde. Als Ja’akov diesen Hinweis verstand, lebte sein Geist auf.
Egla Arufa – das zu tötende Kalb – als Passwort
Was hat das zu tötende Kalb (ein Vorgang, bei dem dem Kalb der Nacken gebrochen wird und hierdurch der Tod eintritt) – ein Thora-Vorgang, der von den Ältesten der sich an der nächsten befindlichen Stadt ausgeübt werden soll, nachdem auf dem Feld eine Leiche gefunden wurde – inhaltlich mit der Begegnung zwischen Jossejf und Ja’akov zu tun?
Thoratreuer Jude
Aus der Tatsache heraus, dass Jossejf sich noch an die Abhandlung der Egla Arufa erinnerte, verstand Ja’akov, dass Jossejf noch immer ein Thoratreuer Jude sei. Das war das Einzige, was für Ja’akov wirklich zählte. Jossejf verwendete den Inhalt seiner Thora-Unterrichtsstunden bei Ja’akov hier selbst als Passwort! Unsere Weisen sagen in den Pirké Awot, dass jemand, der die G“ttesachtung seiner Weisheit bevorzugt, dieser seine Weisheit behalten würde. Jossejf war noch im Besitz von allem, was er gelernt hatte. Ja’akov nahm das als ein Zeichen wahr, dass er noch immer eine G“ttesfürchtige Person sei.
Wer sollte jetzt wem aufsuchen
Jedoch verbirgt sich in der Prozedur des zum Nackenbrechen genannten Kalbes noch ein tiefer gehender Sinn. Wer sollte jetzt wem aufsuchen oder besuchen kommen? Sollte Jossejf zu Ja’akov gehen, da er seinem Vater Ehre zu erweisen hatte oder sollte Ja’akov nach Ägypten gehen, um Jossejf, als Vize-König, zu ehren? Diese Frage kommt innerhalb des Kaders des Vorganges der Egla Arufa zur Sprache.
Die Entscheidung lautet, dass man den Kopf dem Körper folgen lässt
In B.T. Sota 45 wird über die Frage diskutiert, was nun zu geschehen sei, wenn sich der Körper des Mordopfers näher zur Stadt A befindet, während der Kopf sich näher zur Stadt B befindet. Welche Stadt käme jetzt für den Vorgang in Frage? Die Entscheidung lautet, dass man den Kopf dem Körper folgen lässt und deshalb musste Ja’akov – der der Kopf der Familie war – hinter Jossejf in Richtung Ägypten.