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Die 11 am häufigsten gestellten Fragen zu Pessa...

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Die 11 am häufigsten gestellten Fragen zu Pessach

1.       Was eignet sich besser für Pessach: handgebackene oder maschinell gebackene Mazzes?

Einige bevorzugen handgebackene Mazzes, weil sie glauben, dass die Maschinen nie vollständig gereinigt werden können (so dass die Möglichkeit besteht, dass Teigreste aufgehen können); außerdem kann man durch die Maschine weniger die Absicht, die Mitzwa, Mazzes zu backen, zu erfüllen. Andere bevorzugen maschinell gebackene Mazzes, weil die heutigen Mazzen-Bäckereien die Maschinen komplett sauber bekommen können und die Mitzwa-Absicht über Knopfdruck realisiert wird. Jeder folgt seinem eigenen Minhag (Brauch).

Bei uns war es üblich, während der gesamten Pessach-Zeit, einschließlich der Sederabende, maschinell gebackene Mazzes zu essen.

Für die Sederabende kauft man spezielle Mazzes, sogenannte Mazzes Shmura. Viele nehmen den ganzen Pessach Mazzes Shmura. Persönlich nehme ich für die Sederabende handgebackene  Schmura Mazzes.

2.       Welchen Teil der Haggada und des Sederabends sollte man im Notfall – z.B. mit kleinen Kindern oder Älteren oder Kranken, die nicht lange aufbleiben können – vor Einbruch der Dunkelheit (dieses Jahr um ungefähr 20.52 Uhr) machen dürfen?

Im Notfall kann man die Teile ab „Ma’ase beRabbi Elieser“ bis „Rabban Gamliel“ vor Einbruch der Dunkelheit sagen. Auch der Teil der Haggada, der nach der Nachberacha über den Wein bis zum Ende des Seders gesagt wird, nämlich Adier Hu zu und mit Chad Gadya können vor der Nacht gesprochen werden.

Alle anderen Teile dürfen erst nach Einbruch der Dunkelheit gesprochen werden.

3.       Wann darf der Afikoman zum letzten Mal verzehrt werden?

Der Afikoman sollte vor Mitternacht gegessen werden, denn der Afikoman erinnert an das Korban Pessach – das Pessach-Opfer – das vor Mitternacht gegessen werden sollte. Wenn es nicht möglich ist, den Afikoman vor Mitternacht zu essen, muss er trotzdem gegessen werden. Mitternacht ist nach der Halacha am 05. April um 01:35 Uhr und am 06. April auch um 01:35 Uhr. Während des Nach-Seders kann man noch sehr lange über den Exodus sprechen.

4.       An welchen Stellen des Seder sollte ich mich anlehnen und was sollte ich tun, wenn ich es vergesse?

Am besten ist es, sich während des ganzen Sederabends anzulehnen, als Zeichen der Freiheit. Wir lehnen uns auf der linken Seite auf ein Kissen oder Tuch.

Wir sollten uns anlehnen:

– Mazza essen;

– Trinken der vier Becher mit Wein

– Korech (das Hillel-Sandwich = Mazze + Maror zusammen); 

– Karpas (es gibt eine Meinungsverschiedenheit darüber, ob man sich hier anlehnen muss).

Wie sind die Regeln, wenn man vergessen hat, sich anzulehnen?

– man sollte den ersten Becher Wein nicht noch einmal trinken (weil man sonst wieder eine Beracha sagen müsste und dies so aussehen würde, als würde man einen fünften Becher zu den obligatorischen vier hinzufügen).

– zu Karpas sollte man keinen Rettich oder Petersilie mehr essen.

– bei dem zweiten Becher Wein (kurz vor der Mahlzeit) sollte man einen weiteren Becher Wein trinken, ohne die Beracha auszusprechen.

– nach dem Verzehr der Mazze muss man wieder eine Kezait (eine olivengroße) Mazze essen.

– zum Korech (dem Hillel-Sandwich) sollte man nicht wieder eine Kombination aus Matze und Maror essen.

– zum Afikoman: Wenn man noch nicht gebentscht oder mit dem Birkat Hamason noch nicht begonnen wurde, sollte ein weiterer Afikoman gegessen werden, wenn es nicht zu viel Mühe bereitet. Wenn man bereits gebentscht oder mit dem Birkat Hamason begonnen hat oder die Hände für die Maim Acharonim gewaschen hat, darf man den Afikoman nicht mehr essen.

– Der dritte Becher darf nicht mehr getrunken werden.

– Der vierte Becher darf nicht mehr getrunken werden.

5.       Warum ist es Minhag, am Sederabend kein gebratenes Fleisch zu essen?

Der Grund für diesen Brauch kommt daher, dass man nicht fälschlicherweise denkt, dass man das Fleisch des Korban Pessach (Pessach-Opfer) isst. Dieser Minhag (Brauch) umfasst Hühnerfleisch oder alles andere Fleisch, dessen Schlachtung koscher durchgeführt werden muss. Gebratene Eier oder Fisch dürfen gegessen werden. Nach dem Minhag (Brauch) darf man auch kein Fleisch essen, das in einer Kasserolle zubereitet wurde, außer im Falle einer Krankheit. Wenn das Fleisch erst gebraten und dann gekocht wurde, ist es erlaubt.

6.       Wie viel Wein sollte ich trinken?

Darüber gibt es viele Meinungsverschiedenheiten. Das Hebräische Maß für Wein, das man in jedem der vier Becher trinken muss, heißt rewi’it.

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Neben der leichtesten Meinung beträgt ein rewi’it 86,5 cm³, nach der schwersten Meinung 150 cm³ und nach Rabbi Moshe Feinsteins Meinung 97,95 cm³. Man kann selbst wählen, welcher Meinung man folgt. Der Becher sollte vorzugsweise vollständig geleert werden, aber wenn das nicht möglich ist, reicht es aus, den größten Teil des Becher-Inhalts zu trinken. 

7.       Kann ich aus den vier Bechern auch Traubensaft oder Cola trinken?

Folgende Reihenfolge ist bevorzugt:

1. reiner Wein;

2. Wein gemischt mit Traubensaft

3. Wein gemischt mit Wasser

4. Traubensaft;

5. Traubensaft gemischt mit Wasser

6. Rosinenwein oder chamar medina (Getränk, das einem Gast serviert wird, der nicht durstig ist: ein alkoholisches Getränk, Kaffee, Cola… (also kein Wasser))

Normalerweise trinkt man Wein; wenn man Wein nicht verträgt oder nicht gewohnt ist, so viel Wein zu trinken und deshalb nicht wie es Vorschrift ist, am Sederabend teilnehmen kann, kann man Nummer zwei in Betracht ziehen. Wenn auch das nicht möglich ist, dann können Sie Nummer drei nehmen, usw.

8.       Was ist zu bevorzugen:  Rot- oder Weißwein?

Wir bevorzugen Rotwein, weil er von guter Qualität ist und an das Blut der Jüdischen Kinder erinnert, das in Ägypten vergossen wurde.

9.       Wie sind die Regelen für Hamozi am Sederabend?

Nach dem Händewaschen und der Beracha al netilat jadaim sprechen wir die Beracha „hamotzi“ – über alle drei Mazzes (der Leiter des Seders hält die obere ganze Mazze, die mittlere gebrochene Mazze und die untere ganze Mazze in beiden Händen).

Dann lässt er die untere ganze Mazze los und spricht die Beracha „al achilat mazza“ – über die obere ganze und mittlere gebrochene Mazze.

Beim Aussprechen der Beracha „al achilat mazza“ sollte man nicht nur an die Mazze denken, die jetzt gegessen wird, sondern auch an die Korech Mazze, das “Sandwich” von Hillel und die Afikoman Mazze. Korech und Afikoman fallen auch unter das Gebot, Mazze zu essen.

Erst nach den beiden Berachot bricht man die beiden oberen Mazzes und beginnt zu essen. Man taucht die Mazzes nicht in Salz. Von jeder der beiden oberen Mazzes wird eine Kezait (Olivengröße) gegessen, am besten gleichzeitig. Man bricht also eine Kezait von beiden oberen Mazzes ab und isst sie gleichzeitig. Wenn das nicht funktioniert, essen Sie zuerst ein Kezait der oberen Mazze und dann ein Kezait der mittleren Mazze.

Die untere Mazze, die bei der Beracha al Achilat Mazza freigesetzt wurde, soll beim Korech (dem “Sandwich” von Hillel) verwendet werden.

In Anbetracht der begrenzten Menge an Mazze, die in unseren Mazzes vorhanden ist, ist es klar, dass nur der Leiter des Seders eine Kezait von den beiden Mazzes, der oberen und der mittleren, essen kann. Die Verpflichtung, ein Kezait von beiden Mazzes zu essen, ist beschränkt sich daher auf ihn.

Die anderen Teilnehmer des Seders müssen nur eine Kezait essen und diese Kezait kann aus Stücken von mehr als einer Mazze bestehen.

10.     Ich bekomme Magenprobleme von Mazzes. Muss ich die ganze Woche über Mazzes essen oder nur während der beiden Seder-Abende?

Während der Seder-Abende müssen Sie Mazzes essen. Für kranke Menschen, u.a. mit Magenbeschwerden gelten mildere Regeln. Konsultieren Sie dazu Ihren Rabbiner. Am Schabbat und Jom Tov sollte man bei den obligatorischen Mahlzeiten immer Hamotzi über zwei Mazzes sprechen und ein ordentliches Stück davon essen.

Zu den anderen Mahlzeiten muss man keine Mazzes essen, obwohl der Gaon von Wilna dies empfohlen hat.

11. Verkauf von Chametz: wie geht das?

Das Formular zum Verkauf von Chametz muss vollständig ausgefüllt an das Rabbinat gesendet werden.

Wir möchten auf ein häufiges Missverständnis hinweisen. Die Leute denken oft, dass es auch in Ordnung ist, Chametz direkt an einen Nicht-Juden zu verkaufen. Angesichts der Komplexität des Verkaufs wird dringend empfohlen, dies dem Rabbinat zu überlassen, indem Sie für das Rabbinat eine Vollmacht für den Verkauf von Chametz erstellen.

Bis Dienstag 04. April, können Sie Ihre ausgefüllte und unterschriebene Vollmacht für den Verkauf von Chametz im Rabbinat der Jüdische Gemeinde abgeben oder per E-Mail zusenden.

Der Verkauf von Chametz in der Art, wie es allgemein gemacht wird, ist erlaubt, wenn man sein Chametz nicht zerstören will. Es sollte beachtet werden, dass es eine Mitzwa ist, alles Chametz, das sich in Jüdischem Besitz befindet, unabhängig davon, an welchem Ort, vor Pessach zu entfernen.

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