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Familie VS. Karriere

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Familie VS. Karriere

Der bekannte CEO (Abkürzung für “Chief Executive Officer”) einer großen Gesellschaft hatte viele Jahre diese begehrte Position bekleidet. Nachdem er 25 Jahre in dieser Firma gearbeitet hatte, fand er, dass es Zeit geworden ist, in den Ruhestand zu gehen. Bei seiner Abschiedsfeier hielt er eine Rede, welche nicht ganz zur feierlichen Stimmung des Abends passte. Dies waren seine abschließenden Worte:

„Ich habe 25 Jahre in dieser Firma verbracht. Ich habe ganz unten angefangen und mich langsam hochgearbeitet, bis ich zum CEO gewählt wurde. Ich war 24/7 (es handelte sich um einen nichtjüdischen CEO) am Arbeiten und habe es scheinbar geschafft. Viele von Euch beneiden mich und wollen meine Position, weil sie nur die eine Seite der Medaille, die des Erfolges und Wohlstands, kennen. Ihr wisst aber nicht, welchen teuren Preis ich dafür bezahlen musste…
Ich habe eine 22-jährige Tochter. Ich weiß nicht, was ihre Hobbys sind und kenne nicht ihre Freunde. Ihre Lieblingsfarbe und ihr Lieblingssong sind mir ebenfalls nicht bekannt. Alles in einem: Außer ihrem Namen kenne ich meine eigene Tochter nicht. Das ist der Preis, welchen ich für meine Karriere bezahlt habe. Wenn ich die Zeit zurückstellen könnte, hätte ich anders gewählt.“ Mit diesen Worten stieg er vom Podium, im Saal war es still. Die Message war angekommen.


Das ist ein extremes Beispiel dafür, wie Menschen bereit sind, alles zu opfern, nur um auf der Karriereleiter zu steigen. Natürlich ist es die Pflicht des Menschen für seine Familie zu sorgen und sie mit allem Nötigen zu versorgen, aber es gibt Grenzen. Der Mensch wurde nicht dafür geschaffen, um sein ganzes Leben bei der Arbeit zu verbringen. Der Chovot Halewawot (Die Pflichten des Herzes) schreibt, dass es Zeichen gibt, wie man erkennen kann, ob Reichtum als Segen oder Fluch gegeben wurde. Eines davon ist, dass wenn infolgedessen die gesamte Zeit des Menschen in Anspruch genommen wird und keine Zeit für sein eigenes Leben und seine Familie bleibt, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fluch.

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Diese wichtige Lektion lehrt uns die Tora in unserem Wochenabschnitt Waischlach: „Und Yakov reiste nach Sukkot und baute für sich (und seine Familie) ein Haus und für das Vieh baute er Hütten.“ (Bereschit Kap. 33, Vers 17)
Warum muss die Tora betonen, welche Art von Behausung Yakov für seine Familie und sein Vieh baute?
Der Malbim erklärt, dass das Haus in der jüdischen Überlieferung stets etwas Stabiles und Wichtiges symbolisiert, die Hütte jedoch steht für etwas Zeitweiliges und Nebensächliches. Damit möchte uns die Tora andeuten, dass das Haus des Menschen, also seine Familie, immer der Arbeit zuvorkommen soll. Sobald der Mensch ein bestimmtes Alter erreicht und Geld und Karriere plötzlich keine so große Rolle mehr spielen, will man viele Entscheidungen rückgängig machen, aber dafür ist es schon zu spät.


Wäre es nicht sinnvoller von Anfang an die wahren Werte und Ziele anzustreben, um die eigenen Entscheidungen später nicht bereuen zu müssen?
Man muss stets daran denken, dass die Zeit unser Leben ist. Wir haben „nur“ 24 Stunden am Tag. Die Frage ist, gegen was wir unsere Zeit, also unser Leben, eintauschen wollen? Gegen noch mehr Arbeit oder lieber Zeit mit unseren Kindern?


Leider denken viele, dass es sich lohnt, noch mehr zu arbeitet und noch mehr zu verdienen, um den Kindern mehr Komfort und Wohlstand zu gewährleisten. Oft ist es aber der Fall, dass die Kinder lieber auf das neuste Geschenk o.Ä. verzichten würden, nur um mehr Zeit mit ihren Vätern oder Müttern verbringen zu können.
In der Hetzte unseres Alltags vergessen wir manchmal, was unsere wahren Ziele im Leben sind und ob wir auf dem richtigen Weg dorthin sind. Deshalb ist es lohnenswert ab und zu innezuhalten und zu überlegen, was wir am meisten schätzen und ob wir unser Leben entsprechend führen.

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