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GEHT ES UM DAS HEUTE ODER UM DIE ZUKUNFT? – Parascha Teruma

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GEHT ES UM DAS HEUTE ODER UM DIE ZUKUNFT? – Parascha Teruma

Parascha Teruma (Schmot/Exodus 25:1 – 29:19)

Die Erstellung des Mischkan (Tabernakel, Heiligtum), die (einzelnen) Bestandteile und die Kelim (Gebrauchsgegenstände) kommen diese Woche in der Thora ausführlich an die Reihe. Wir bauen ein Zentrum von Kedduscha (Heiligkeit) für jetzt und für die kommenden Generationen, für unsere Kinder und Enkelkinder.

Ich frage mich immer ab: was ist wichtiger, das Heute oder die Zukunft? Während wir hierüber nachdenken, wird die Zukunft wieder ein Teil des Heute und verschiebt das Heute zur Vergangenheit. Nach ein Paar Sekunden hat sich die Zukunft schon wieder in die Geschichte eingeordnet. Handelt es sich um das große Ganze der Zukunftserwartung von Klal Jisraejl oder geht es um das Hier und Jetzt?

das große Ziel nicht aus den Augen verlieren

Natürlich geht es um Beides. Aber mitten im „Hier und Jetzt“ dürfen wir das große Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wir sollten jeden Augenblick auf das Eintreffen des Maschiach hoffen, da dieses das große Ziel der gesamten Welt ist. Ja’akow, unser dritter Erzvater, war im Stande, trotz aller kleinen Einzelheiten, doch immer die große Linie im Auge zu behalten und das Heute im Licht der glorreichen Zukunft von Klal Jisraejl bei der Vervollständigung der Welt zu Messianischen Zeiten zu betrachten.

Schittimsetzlinge aus Israel

Ja’akow achtete auf die kleinen Einzelheiten. Er ließ in Ägypten aus Israel mitgenommene Schittimsetzlinge (eine Art Zeder) anpflanzen, die später bei der Erstellung des Mischkan als Grundstoff für die Bretter (Keraschim) des Mischkan, des Tabernakels, dienen sollten. Ja’akow sah schon damals, als er aus Israel nach Ägypten hinabstieg, voraus, dass die Bnej Jisraejl einst einen Mischkan mit Brettern aus Zeder- oder Schittimholz, nach dem Exodus aus Ägypten, bauen würden. Ja’akow dachte beim Anpflanzen dieser Zederbäume nicht über Bäume nach, sondern über Bretter, da er die glorreiche Zukunft des Holzes andauernd im Blickfeld hatte. Aber zuerst mussten wir durch ein Tal von 210 Jahren Sklaverei hindurch.

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Die Thora ist ein Aktions-Plan

Die Thora ist nicht nur eine Lebenslehre. Sie ist ein Aktions-Plan mit einem Auftrag: die Verwirklichung einer gerechten und einer für die G“ttliche Präsenz geheiligten Welt, bis letztendlich ein Zustand erreicht sei, der als die Festigung des „Königreich G“ttes“ auf Erden umschrieben werden kann.

auch das meist Alltägliche für G’tt öffnen

Die Festigung oder die Verankerung des „Königreich G“ttes“ auf Erden ist kein Hirngespinst. Innerhalb der Jüdischen Betrachtungsweise erhält das einen sehr konkreten Inhalt. Das Ziel der Mitzwot ist das ausschließlich Physisch-Irdische zu säubern und zu erheben, wodurch auch das meist Alltägliche als das Wahre für das Überirdische geöffnet wird.

Keime für die Messianischen Zeiten

Nur Menschen mit einem großen Weitblick, „Visionaire“, sind im Stande, den Wald noch durch die Bäume zu sehen. Nur sie, unsere Gedolim (buchstäblich: Großen), können die Messianische Richtung festhalten und verstehen, dass, obwohl die konkrete Wirklichkeit zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht reif ist, trotzdem Keime für die Messianischen Zeiten bereits vorhanden sind. Es gibt zwei große Ausrichtungen in der Thora: der Kampf gegen den Götzendienst und die Entwickelung der Ausrichtung des Maschiach. Dieses letztere ist das letztendliche Ziel dieser G“ttesumnachteten Welt: dass wir einst mit den Augen aus Fleisch und Blut G“tt hinter der materiellen Fassade dieser Welt „sehen“ können. Diese große Linie dürfen wir nie aus den Augen verlieren.

Sie schauten durch ein furchtbares Heute hindurch

Große Gelehrte kauften Mitten im Zweiten Weltkrieg große Parzellen Land in Israel, um Jeschiwot (Jüdische Lehr- und Lernzentren) zu errichten, obwohl die Deutschen nicht weit entfernt waren und auf dem Weg mit dem Plan, das Jüdische Land zu erobern. Obwohl die Zukunft schwarz aussah, fühlten sie, dass innerhalb nicht allzu langer Zeit ein florierendes Jüdisches Leben auf dem Heiligen Boden ersprießen würde. Sie schauten durch ein furchtbares Heute hindurch in eine nicht als zu ferne Zukunft eines schäumenden Jüdischen Daseins und sie bekamen Recht. Das ist das wahre Judentum…

durch die Opferung von Zedaka über das Alltägliche erheben

Dieser Gedanke erhält namentlich bei der Mitzwa von Zedaka einen deutlichen Inhalt. Zedaka wird hauptsächlich von unseren Einkünften aus einer dienstbaren Tätigkeit oder Unternehmen abgezweigt. Das Aushändigen von Zedaka an Minderbemittelte und Tora-Gelehrten „heiligt“ und verleiht dem, was so irdisch und weltlich zu sein scheint, ein geweihtes Antlitz: der Besitz einer Dienstbeziehung oder das Betreiben eines Unternehmens, um unsere täglichen und alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen. Obwohl man nur einen Teil der Einkünfte für Zedaka aufwendet, erhebt man die übrigen Einkünfte und Einkommensquellen durch die Opferung von Zedaka über das Alltägliche. Der Mensch schafft somit eine Art „Wohnstätte“ für den Allerhöchsten in der niederen Welt, in der Arena des Lebens und Überlebenskampfes. 

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