Die Zahl sieben
Jedes siebte Jahr ist ein Sabbatical “Year” – ein Schabbatjahr. Die Zahl sieben ist in der Tora beliebt:
· Es gibt sieben Himmel,
· die Welt wird in sieben Regionen aufgeteilt,
· der siebte geistige Leiter ab Avraham war Mosche,
· Jischai hatte sieben Söhne, von denen der letzte, David, zum König gekrönt wurde,
· der siebte Monat Tischrej ist voll mit Jüdischen Festen und
· von den sieben Tagen der Woche ist Schabbat der Heiligste.
Jahre zählen
Der Sanhedrin (der Oberste Gerichtshof) hatte als Aufgabe, die Jahre zu zählen und jedes siebte Jahr zu einem Schabbat-Jahr aus zu rufen, in dem das Land brach bleiben sollte, d.h. nicht landwirtschaftlich bearbeitet werden, und die Schulden erlassen wurden.
Privatbesitz aufgehoben
Jeder durfte bei jedem eintreten und nach Herzenslust essen. Der Privatbesitz der Felder war aufgehoben. Die Früchte oder die Erträge dieses siebten Schabbat-Jahres sollten mit Inbrunst und Achtung genossen und verspeist werden.
das gesamte Jahr Himmlischen Angelegenheiten widmen
Indem wir das siebte Jahr beachten, zeigen wir, dass das Land nicht unseres ist, sondern von G“tt. Auch zeigen wir unsere Abhängigkeit von G“tt auf, da wir uns selber nicht mehr bewirtschaften können. Da auf dem Feld und auf dem Land keine Arbeit mehr verrichtet werden konnte bezw. durfte, konnten sich die Bauern das gesamte Jahr Himmlischen Angelegenheiten widmen.
Und nun eine interessante Frage: ist das Judentum sozialistisch oder kapitalistisch?
An Jom Kippur eines jeden fünfzigsten Jubel – oder Jowejljahres:
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· wurde Schofar geblasen (auch wenn der auf einen Schabbat fiel)
· und alle immobilen Güter wurden ihren ursprünglichen Eigentümern zurück geführt.
Die Kaufer waren ihre Ländereien los. Aus dieser Betrachtungsweise gesehen, bevorzugt die Tora Nivellierungsmotive und die ehrliche Verteilung von verfügbaren Gütern. Andererseits erhält der ursprüngliche Kapitalist seine Kapitalgüter zurück!
Die Tora genügt sich selbst
Die Tora ist ein System, nur auf sich selbst bezogen und lässt sich nicht im Schlepptau von Wahlslogans oder von Menschen erdachten Philosophien nehmen. Die Tora genügt sich selbst und braucht sich nicht in „den Wünschen oder Vorstellungen der Menschen“ zu spiegeln. Letztendlich ist die Tora kein sozial-ökonomisches Handbuch. Die Tora besitzt Ewigkeitswert und lässt sich nie nach dem Zeitgeist erschöpfend erklären.
Nonstop Bedienung
Rabbi Aharon haLevi (dreizehntes Jahrhundert, Barcelona) erklärt die Bedeutung dieser allgemeinen Pflicht, an jedem fünfzigsten Jom Kippur auf dem Schofar zu blasen.
Die Freilassung von Sklaven war nicht einfach. Aus ökonomischen Gründen war es lukrativ, sich Sklaven zu halten. Es gab keine sozialen Versicherungen, obwohl der Sklave überwiegend gut versorgt wurde. Für etwas essen und einer Unterkunft verfügte man über eine Nonstop Bedienung.
Freilassung ein Verlust
Die Freilassung war ein Verlust. Aber wenn jeder auf den Schofar bläst und alle frei lassen, dann ist es viel einfacher, mit zu machen. Wenn jeder Verluste erleidet, ist es für alle einfacher, den Tora-Vorschriften Folge zu leisten. Rabbi Aharon haLevi betont, wie wichtig es sei, dass jeder mit macht. Denn aus der sozialen Psychologie wissen wir, dass es nichts zwingender gibt, als der Slogan „Jeder macht oder tut es“.
soziale Druck
Der soziale Druck zeigt, wie wichtig der Einfluss der Gemeinschaft sein kann. Deshalb ist es so wichtig, ein gutes Umfeld für uns und für unsere Kinder zu wählen. Dieses gilt genauso stark für Kinder, wie für Erwachsene. Deshalb soll auf dem Schofar im ganzen Land geblasen werden.
Aufopferungsbereitschaft
An Jom Kippur des fünfzigsten Jowejljahres blasen wir die gleichen Töne, wie an Rosch Haschana, einen langen Ton (Tekija), einen gebrochenen Ton (Teru’a) und wieder einen langen Ton. Die Schofar-Töne erinnern uns an die Akedat Jitzchak, an die Bindung von Jitzchak. Die Aufopferungsbereitschaft unserer Erzväter bedeutet auch etwas für uns.
auch unser Streben nach Reichtum auf die Probe gestellt
An Rosch Haschana werden von uns namentlich unser Herz und unsere Seele gefordert und angesprochen. Aber während Jom Kippur des Jubeljahres wird auch unser Streben nach Reichtum auf die Probe gestellt.
Herausforderung unserer Generation
Es gibt Menschen, denen ihre Besitztümer ihnen mehr wert sind, als ihr Leben. Dieses ist die Herausforderung unserer Generation. Sind wir im Stande, von unseren großen Reichtümern, von unserem Luxus und von unserem Wohlergehen etwas für gute Ziele ab zu geben?