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Nachrichten im Code – Alter Wein oder halbe Bohnen – Parascha Wajigasch

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Nachrichten im Code – Alter Wein oder halbe Bohnen – Parascha Wajigasch

Parascha 11 Wajigasch (Bereschit/Genesis 44:18 – 47:27)

Jossejf ließ seine Brüder sich schnell auf den Weg heimwärts machen, um Vater Ja’akov zu entspannen. Er sandte auch viel Nahrung mit: „und für seinen Vater sandte er zehn Esel, vollgepackt mit den herrlichsten Leckerbissen aus Ägypten und zehn Eselinnen, voll beladen mit Weizen und Brot und anderer Nahrung, mit“ (Gen. 45:23). Mit den zehn Eseln berichtete er seinem Vater symbolisch: „Verzeihe meinen zehn Brüdern jenen schändlichen Verkauf. Sie handelten wie Esel!“. Eine Botschaft in Geheimschrift!

alten Wein

Was meint die Thora mit „den herrlichsten Leckerbissen“? Laut Raschi (1040-1105) bedeutet dieses, dass Jossejf seinem Vater alten Wein sandte, den Betagte gerne mögen und laut einer zweiten Erklärung sandte er fein gemahlene Bohnen (B.T. Megilla 16b).

Weshalb schickte Jossejf gerade diese Delikatessen? Jossejf wusste, dass wenn seine Brüder Ja’akov erzählen würden, dass „Jossejf noch lebt“, dieses große Freude bedeuten würde. Aber Jossejf sah auch große Probleme voraus, da Ja’akov zu entdecken hätte, dass Jossejf durch seine Brüder als Sklave verkauft worden sei.

Den Verdruss besänftigen

Jossejf versuchte, diesen Verdruss etwas zu besänftigen, indem er ihm fein gemahlene Bohnen sandte. Damit deutete er an, dass es im Leben einige Dinge geben würde, die nur mit viel Mühe, Einsatz, Schweiß und Tränen erreicht werden könnten. Jossejf gab hiermit seinem Vater einen Hinweis, dass er nur durch die Absonderung aus der Familie, durch seine Sklaverei und durch seinen Aufenthalt im Gefängnis zu dieser politischen Größe hatte gelangen können, wodurch er jetzt im Stande sei, seine gesamte Familie vor der Hungersnot zu retten.

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den Wein so lange zur Seite gestellt, dass er zu altem Wein wurde

Jossejf sandte auch alten Wein nach Hause. Kurz, bevor er sich seinen Brüdern offenbarte, hatte er sie zu einem Bankett in seinem Palast eingeladen. Die Thora erzählt uns, dass die Brüder dort zusammen mit Jossejf Wein tranken. Raschi erklärt, dass sie ab dem Verkauf von Jossejf, nie mehr Wein getrunken hätten. Auch Jossejf hatte keinen Wein mehr getrunken, aber an dem Tag tranken sie zusammen Wein. Jossejf wurde sich bewusst, dass auch sein Vater Ja’akov 22 Jahre lang keinen Wein angerührt hatte. Wir können uns die Simche (Freude) vorstellen, die Ja’akov empfunden haben müsste, als er von Jossejf selber Wein angeboten bekam.

Jossejf sandte alten Wein, um damit Ja’akov subtil einen Hinweis zu geben, dass er während all den Jahren, in denen er in Ägypten sei, er nie seine Hoffnung verloren hatte, irgendwann mit seinem Vater wieder vereinigt zu werden. Obwohl er nie Wein getrunken hatte, hatte er den Wein so zur Seite gestellt, SO lange, dass er zu altem Wein wurde, so dass dieser bei der letztendlichen Wiedervereinigung verwendet werden könnte.

Die Wagen

Jossejf sandte Wagen mit Nahrung, um seinen Vater davon zu überzeugen, dass er tatsächlich der verlorene Sohn sei. Dieses war ein Hinweis auf einen Umstand, von dem nur Vater und Sohn wussten: der Inhalt des letzten „Unterrichtes“, den sie miteinander hielten, war die Frage, was zu tun sei, wenn man irgendwo auf einem Feld ein Opfer eines anonymen Mordes gefunden hätte (das Hebräische Wort „Wagen“ (agala) und der Versöhnungsvorgang anlässlich eines ungelösten Mordgeschehens (egla arufa) ähneln einander sehr).

Versöhnungsvorgang anlässlich eines ungelösten Mordgeschehens

Die Älteren aus dem sich am nächsten befindlichen Ort hätten dann ein Opfer zu erbringen und klar zu stellen, dass sie alles getan hätten, um die Sicherheit in ihrem Umfeld zu optimieren. Grundsätzlich gilt hierbei die Annahme, dass alle Menschen füreinander verantwortlich sind. Die höchste Stufe meiner Spiritualität ist, dass ich mich um die gewöhnlichen, alltäglichen irdischen Bedürfnisse Anderer kümmere. Als Jossejf seinem Vater mitteilen ließ, dass er „von G“tt zum Erhalt der gesamten Familie nach Ägypten geleitet wurde“, fing Ja’akov tatsächlich daran zu glauben an, dass sein Sohn immer noch lebte, UND dass er in seinem Geist weiterlebte oder besser gesagt, im Geiste Ja’akovs wirkte.

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