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Nadav und Avihu waren sehr begabte Männer. Und trotzdem… – Parascha Achare Mot – Kedoschim

Nadav und Avihu waren sehr begabte Männer. Und trotzdem… - Parascha Achare Mot - Kedoschim
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Paraschot Achare Mot und Kedoschim

Diese Woche lesen wir zwei Paraschot Achare Mot und Kedoschim

 “Und G“tt sprach zu Mosche, nach dem Tod der zwei Söhne von Aharon” – als sie HaSchem (G’tt) näher kamen, da starben sie – G“tt sagte nämlich zu Mosche: “Sprich zu Aharon, dass er nicht so ohne weiteres ins Heiligtum hinein kommen darf, damit er nicht sterben soll!”

Aharon wurde eindeutig gewarnt, damit er nicht den gleichen Fehler begehen sollte wie seine Söhne, die hochschwebende Nadav und Avihu. Man kann nicht so ohne weiteres bei G“tt vorbeischauen oder das Heiligtum betreten. Das erfordert Erlaubnis, Training und Disziplin. Der G“ttesdienst ist nicht nur eine spontan entstandene Gemütshandlung.

Nadav und Avihu waren sehr begabte Männer, die im Grunde genommen auf einer höheren spirituellen Ebene standen, als Mosche und Aharon.

Obwohl sie große Gelehrte waren, meinten sie aus der Thora herauslesen zu können, dass sie ihr eigenes Feuer auf dem Altar (im Tempel) aufstellen sollten oder müssten, obwohl am achten Tag Feuer von Oben hinunterkam.

Laut dem Midrasch (Wajikra Rabba 20:9) begingen sie noch viel mehr Verfehlungen. Zuallererst waren sie unverheiratet. Darüber hinaus schütteten sie kein Wasser über ihre Hände und Füße, bevor sie ins Heiligtum eintraten. Sie trugen auch nicht die vorgeschriebene Priesterkleidung. Sie brachten eigenes Feuer und befragten weder Mosche noch Aharon, ob dieses wohl richtig sei.

Sie wollten dermaßen unbedingt eine Begegnung mit der Schechina, mit G“ttes Anwesenheit, dass sie ins Allerheiligste hineinliefen, um das Räucherwerk, die Ketoret, zu erbringen.

Das Judentum ist eine Religion der Tat, des tätig werden. Es geht um das irdische hier und jetzt und nicht um das Schweben in höheren Sphären mit mystischem Anstrich und um das himmelhochjauchzende Befinden unter den Flügeln der G“ttlichen Majestät. Nadav und Avihu waren tatsächlich sehr hochstehende Geister. Aber sie gingen nicht auf dem Weg der wahren Bedeutung des Judentums mit.

G“tt wollte in der Mitte des Jüdischen Volkes wohnen. Die Heiligkeit sollte zur Erde hinuntergelangen. Nadav und Avihu gingen gerade in die gegensätzliche Richtung, von unten nach oben. Deshalb heirateten sie auch nicht, da sie sich nicht zu einer Heirat herablassen wollten und auch keine Neschommes (Seelen) auf diese Welt hinuntergelangen lassen wollten. Dieses würde ein Hinunter kommen bedeuten. Sie suchten jedoch gerade das nach Oben gelangen.

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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