Viele fragen sich ab, weshalb das Judentum sich um uns bis in die persönlichsten Bereiche kümmert, wie die Küche und unser Schlafzimmer usw.
Dieses hat mit dem gesamten Sinn des Judentums zu tun: um alle Aspekte unserer üblichen Existenz auf eine höhere Ebene von Widmung und Sauberkeit zu erreichen. Dieses „alles durchdringende“ Jüdische steht bereits an der Wiege des Judentums, noch in Ägypten, fest.
Alles muss anders sein
Selbst unsere Zeitrechnung und der Kalender sollten anders sein, als die unserer Umwelt. Wir verwenden durchgehend eine doppelte Übersicht: den Jüdischen Luach mit auf der einen Seite die Jüdische und auf der anderen Seite die westliche Zeitrechnung. Denn auch hierin äußert sich unsere Identität.
geschichtliche Erneuerungen mit Pessach
Sich von der an erster Stelle stehenden irdischen Nahrung, dem Brot, zu verabschieden und die Entfernung des nationalen Götzen, sollten auch eine spirituelle Erneuerung zu Stande bringen. Und tatsächlich finden wir im Tenach, dass massenhafte, geschichtliche Erneuerungen auch mal mit Pessach zusammen fielen.
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von Manna zu irdischem Getreide
Zu Zeiten von Jehoschua zelebrierte das Jüdische Volk zum ersten Mal in der Geschichte Pessach in Israel. Sie wechselten von Manna zu irdischem Getreide. Die geschützte, übernatürliche Existenz in der Wüste wurde gegen ein irdisches Bauernbestehen im Heiligen Land eingetauscht. Dieser Wechsel zu einem neuen Status erfolgte rund um Pessach, da Pessach Erneuerung erleichtert (Jehoschua 5).
neuer Bund mit G‘tt
In Chroniken II:30 wird der Tempel – nach einem schrecklichen Zeitabschnitt – durch den rechtschaffenen König Chiskijahu gesäubert. Chiskijahu betrachtet dieses als einen neuen Verbund mit HaSchem. Er lädt alle Bewohner des Jüdischen Landes ein, zum Tempel in Jerusalem zu kommen, um das Pessach-Fest zu feiern.
Joschijahu schwor HaSchem gänzlich zu folgen
In Chroniken II:34:30-32 steht, wie König Joschijahu eine Sefer Thora findet und das Volk versammelt, um den Bund mit HaSchem aufs neue zu bekräftigen: „Mit allen Einwohnern von Jehuda und Jerusalem, den Kohanim (Priester) und den Levi’im (Leviten), mit jedem, von Oberschicht bis Unterschicht, ging er zum Tempel von HaSchem und las ihnen alle Worte aus dem Buch des Bundes vor, das im Tempel gefunden wurde. Er bekräftigte den Bund gegenüber HaSchem. Er schwor, dass er HaSchem gänzlich folgen und sich vollständig an die Gebote, Aufträge und Anweisungen G“ttes halten würde, um auf diese Weise den Bund, der in diesem Buch niedergeschrieben war, mit seinem ganzen Herzen und seiner ganzen Seele befolgen zu können“. In Chroniken II:35:1 steht dann sofort danach: „Joschija feierte Pessach in Jerusalem zur Ehre von HaSchem (G“tt)“.
Pessach ist die Zeit von Befreiung und Erneuerung
Am vierzehnten Tag des ersten Monats werden die Tiere für das Pessachopfer geschlachtet. Er ließ die Priester kommen, damit sie ihre Aufgaben erfüllen konnten…35:18: „Seit den Tagen des Propheten Schmu’ejl (Samuel) war Pessach in Israel nicht auf diese Weise begangen worden. Keiner der Könige von Israel hatte Pessach gefeiert, so wie Joschia das nun zusammen mit den Kohanim und den Leviten und allen Menschen, die aus Jehuda und Israel gekommen waren und den Einwohnern von Jerusalem, machte“. Gerade Pessach ist die Zeit von Befreiung und Erneuerung, aus der Kräfte frei gesetzt werden, wodurch neue Winde anfangen zu wehen. Dieses ist die Kraft von Pessach und vom Sederabend, die wir jedes Jahr erneut feiern.