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NICHT WORTE, SONDERN TATEN – DIE SPALTUNG DES SCHILFMEERS

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NICHT WORTE, SONDERN TATEN – DIE SPALTUNG DES SCHILFMEERS

DIE SPALTUNG DES SCHILFMEERS

Am siebten Tag Pessach (jüdisches Ostern) – in diesem Jahr Freitag, 22. April 2022 – lesen wir in der Synagoge von der Rettung des jüdischen Volkes am Strand des Schilfmeeres. Dies war die erste Etappe ihrer wunderbaren Reise nach Israel.

Was ist dem vorausgegangen? Die Juden waren aus Ägypten vor 3334 Jahren ausgezogen, aber nach einer 7-tägigen Reise standen sie am Ufer des Schilfmeers. Sie konnten nicht weitergehen und gerieten in Panik (Ex 14,1-15).

damit die Ägypter wissen sollen, dass ich G’tt bin

G’tt wollte, dass sie ihre Lagerstätte am Meer aufschlagen, denn dann würde der Pharao über die Juden sagen, sie seien in der Wüste verirrt und eingeschlossen. Der Pharao würde sie dann zurückholen wollen, was G’tt ermöglichte, mit der gesamten Armee des Pharaos kurzen Prozess zu machen.

G’tt verspricht Mosche, dass er das Herz des Pharaos verhärten wird, und dann wird der Pharao sie verfolgen: “Dann werde ich auf Kosten des Pharaos und auf Kosten seiner ganzen Armee geehrt werden, damit die Ägypter wissen sollen, dass ich G’tt bin”. Und das taten sie auch.

Wie konnten wir Israel freilassen?

Als der ägyptische König erfuhr, dass das Volk geflohen war, wandte sich das Herz des Pharaos und seiner Diener gegen das Volk, und sie sprachen: Wie konnten wir das tun, dass wir Israel aus unserem Dienst entlassen haben? Als der Pharao herankam, schlugen die Israeliten ihre Augen auf, und siehe da, die Ägypter kamen ihnen nach. Da bekamen die Israeliten große Angst und schrieen zu G’tt, und sie sagten zu Mosche:

Die Menschen sind verzweifelt

Gab es in Ägypten keine Gräber, dass du uns zum Sterben in die Wüste gebracht hast? Wie konntest du uns das antun, als du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Haben wir das nicht in Ägypten zu euch gesagt: Lasst uns in Ruhe, lasst uns den Ägyptern dienen? Denn es ist besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

Du musst schweigen und G’tt wird für dich kämpfen.

Aber Mosche sagte zum Volk: Habt keine Angst, bleibt standhaft, seht die Rettung G’ttes, die Er heute für euch wirken wird! Denn die Ägypter, die ihr heute seht, werdet ihr in Ewigkeit nicht mehr sehen. G’tt wird für dich kämpfen und du musst schweigen. Dann sagte G’tt zu Mosche: “Warum rufst du zu Mir? Sprich zu den Israeliten und sag ihnen, sie sollen aufbrechen” (Ex 14,1-15, etwas zusammengefasst).

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Was rufst du zu Mir? Sprich zu den Israeliten und sag ihnen, sie sollen aufbrechen

Die Überlieferung lehrt uns, dass die Juden zuerst ins Meer gehen mussten und erst dann das Wunder der Teilung des Schilfmeeres geschah. Die Spaltung des Schilfmeers war ein äußerst großes Wunder, obwohl es in der Tora recht einfach beschrieben wird. G’tt ließ einen gewaltigen, starken Wind wehen, der das Wasser des Jam Suf (Schilfmeer) auseinander blies und einen Weg im Meer schuf, über den die Bnei Jisrael zogen. Auf der anderen Seite des Weges durch das Schilfmeer kletterten sie wieder an Land. Die Ägypter folgten ihnen ins Meer, aber der Wind hörte auf und das Meer zog sich zurück, so dass alle ertranken.  

Die Israeliten schrieen in Panik zu G’tt

Die Tora berichtet uns, dass das Jüdische Volk in Panik geriet, als die Armee des Pharaos hinter ihnen stand. Sie haben zu G’tt gebetet. Aber G’tt sagte zu Mosche, dass dies nicht die Zeit sei, um zu beten, und dass jetzt etwas anderes getan werden müsse, um die Rettung herbeizuführen: “Warum rufst du zu mir? Sprich zu den Israeliten und sag ihnen, sie sollen aufbrechen!

Ein Sprung ins Meer

Anstatt zu beten, hätte Mosche dem jüdischen Volk befehlen sollen, vorwärts ins Meer zu gehen. Nur dann würde G’tt sie retten. Das ist unverständlich! Ist das Gebet nicht immer angebracht und notwendig? Schauen wir in Zeiten der Not nicht immer zu G’tt auf?

Eine Prüfung des Glaubens und des G’ttvertrauens

Bis jetzt waren die Juden passiv. G’tt hat alles getan. Nun forderte G’tt das jüdische Volk auf zu zeigen, dass es G’tt vollkommen vertraute. Würden sie die Befehle G’ttes vollständig und ohne Murren ausführen, würden sie in das tobende Wasser des Schilfmeeres hinausgehen und darauf vertrauen, dass der allmächtige G’tt ein Wunder der Rettung vollbringen würde?

Es war eine Glaubensprüfung. Bis jetzt hatten sich die Israeliten nicht bedingungslos an den Allmächtigen gebunden.

Nicht Worte, sondern Taten

Nun mussten die Juden aktiv handeln und G’ttes Geboten blindlings folgen. Die Phase der “nicht Worte, sondern Taten” war nun in vollem Gange. Die Juden sprangen in das Schilfmeer und es teilte sich vor ihren Augen. Sie schafften den Weg auf das andere Ufer und wurden auf ihrem Weg nach Israel gerettet.

Dort, auf der anderen Seite des Schilfmeers, warteten viele weitere Prüfungen auf sie. Aber diesen ersten Test hatten sie mit Bravour bestanden. Das Meer teilte sich erst, als die Juden ihre bedingungslose Treue zu G’ttes Wort zeigten. So begann die Reise der Israeliten durch die Geschichte. Wir müssen oft mehr tun als nur beten.

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