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Nissan: "Dieser Monat soll bei Euch der Anfang der Monate sein“ – Parascha Bo

„Diese Monderneuerung (dieser Neumond) zeigt Euch den Beginn der Monate des Jahres an. Am ersten der Monate des Jahres wird sie (die Monderneuerung) für Euch sein“. (Der 1. Nissan 5780 ist im weltlichen Jahr 2020 Donnerstag, 26. März, Rosch Chodesch)

  • Die Jüdische Kalendererrechnung folgt an erster Stelle den Lauf des Mondes um die Erde und ist im Prinzip ein Mondjahr, wird aber weiterhin so weit wie möglich mit dem Sonnenjahr abgestimmt. In erster Linie ist die Aussage des Mondkalenders philosophisch inspiriert: die Zu- und Abnahme des Mondes steht symbolisch für die Erneuerung Israels. „Genau wie der Mond, geht das Jüdische Volk nie verloren, selbst zu dunkelsten Zeiten. Erneute Blüte und Wiederentstehen sind zu allen Zeiten garantiert, so lange, wie die Kinder G“ttes IHM gegenüber loyal bleiben“, so laut dem aus dem neunzehnten Jahrhundert stammenden Rabbiner Hirsch, der den Jüdischen Kalender den Katechismus des Judentums nannte. (Katechismus: Fragen und Antworten- Zusammenstellung).

        *  Ohne Gleichschaltung mit dem Sonnenjahr würden die Jüdischen Monate und Feiertage die Jahreszeiten durchkreuzen. Das bürgerliche Jahr basiert auf dem Lauf der Sonne.

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  • Unser dauerhafter Kalender wurde von Hillel II vor ungefähr tausendsechshundertfünfzig Jahre eingebracht, aber davor wurde jeder neue Monat und jedes Schaltjahr ad hoc durch das Sanhedrin in Jerusalem fest gelegt.

Bar Mitzwa

  • Ab Mitte des vierten Jahrhunderts geht der Jüdische Kalender einem feststehenden und vorhersagbaren Muster nach. Der Talmud (J.T. Megilla 1:5) befasst sich mit einer Frage, die auch heutzutage sehr aktuell ist: „Welcher Monat wurde nun „hinzu gefügt“, Adar I oder Adar II?“ (Erläuterung für Unkundige: um das Mondjahr dem Sonnenjahr an zu passen, musste der „Jüdische Kalender“ in einem Schaltjahr einen zusätzlichen Monat einfügen). Welcher Adar ist nun der Richtige und welcher der Monat des Schaltjahres? Der Talmud kommt zum Ergebnis, dass der zweite Adar, also Adar II, der wichtigere ist. Dieses ist für verschiedene Ereignisse im Jüdischen Leben von Bedeutung, wie zum Beispiel das Feiern der Bar-Mitzwa. Ein Junge, der im Monat Adar in einem üblichen Jahr geboren wurde, wird in einem Schaltjahr erst im Monat Adar II Bar-Mitzwa, aber wird man im Monat Adar II eines Schaltjahres geboren, wird man im normalen Monat Adar eines üblichen Jahres Bar-Mitzwa. Rabbi Jossejf Karo beschreibt im Jüdischen Werk Schulchan Aruch (Orach Chajim 55:10) einen außerordentlichen Fall: „Zwei Jungs werden im gleichen Schaltjahr geboren, der eine am 29. Adar I und der zweite etwas später am 1. Adar II. Dreizehn Jahre später ist das Jahr, in dem sie Bar-Mitzwa werden sollen, ein übliches Jahr mit nur einem einzigen Adar-Monat. Der zuletzt geborene feiert nun seine Bar-Mitzwa am 1. Adar, aber der zuerst geborene muss mit seiner Bar-Mitzwa-Feier bis zum 29. Adar warten“!

Kaddisch

  • Ein anderes Problem ergibt sich für das Kaddisch Sprechen anlässlich der Jahrzeit nach einem verstorbenen Elternteil. Wenn ein Elternteil im Adar in einem üblichen Jahr verstorben ist, muss das Kaddisch in Adar I oder Adar II gesprochen werden? Über diese Frage bezw. der richtigen Antwort sind die Autoritäten geteilter Meinung. Der Sefardische Rabbiner Jossejf Karo (ibid. 568:7) meint, dass man den Jahrzeittag im Adar II begeht. Der Aschkenasische Rabbi Mosche Isserles ist damit nur einverstanden, wenn auch das Versterben in Adar II eines Schaltjahres stattfand. War der Trauerfall in einem üblichen Jahr erfolgt, dann halten seiner Ansicht nach Aschkenasische Juden den Jahrzeittag in Adar I ein. Trotzdem vermerkt Rabbiner Isserles, dass manche sowohl in Adar I wie in Adar II am Jahrzeittag fasten.

Chewra Kaddischa

  • Eine gleiche bezw. gleichgelagerte Frage tut sich für die Chewra Kaddischa, die Heilige Bruderschaft, auf, die sich mit der „Tahara“ (der Waschung) und mit anderen Vorbereitungen für die sterblichen Überreste bei der Beisetzung beschäftigt. Jede Chewra Kaddischa hält ein Mal jährlich einen Fasttag ein, an dem man zusammen kommt, um den allgemeinen Geschäftsvorgang zu besprechen. In Jerusalem ist es steter Brauch, diesen Fasttag am 7. Adar, am Sterbetag von Mosche Rabbejnu, ein zu halten. Es ergibt sich wiederum die Frage, was in einem Schaltjahr zu tun sei. Auch hier spalten sich wieder die Geister, aber die das Sagen habende Mischna Berura bestimmt, dass man hierbei den ersten Adar einhält.

Kritik

  • Der Oberrabbiner von Algier (sprich Allzjir), Rabbi Schimon ben Zemach Duran, der um 1400 lebte, wurde einst in frecher Art gefragt, weshalb die Jüdische Zeitrechnung dem Lauf des Mondes folgt, wodurch „wir gezwungen sind, Schaltjahre ein zu setzen, um mit dem Sonnenjahr in Einklang zu gelangen?“.

Rabbi Schimon antwortete scharf, dass unsere Zeitberechnung ein Zeichen von großer Weisheit sei: „Der Kreislauf der Sonne ist nicht in Monaten zu unterteilen. Die christliche Einteilung der Monate ist etwas künstliches, die nach Absprache erfolgt, den Verlauf der Natur jedoch nicht berücksichtigt. Viele Weise der alten Völker haben unsere Zeiterrechnung gelobt…Sie nehmen also Anstoß an etwas, dass gerade ein besonderer Verdienst und Vorzüglichkeit unserer Heiligen Lehre ist und sie würden sich wünschen, dass wir wie diejenigen werden sollten, die in der Dunkelheit verweilen und sich befinden, während „es für alle Kinder Israels Licht ist“!?“.

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