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Vergebung bitten, ohne Sünde? – Parascha Matot-Masse

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Vergebung bitten, ohne Sünde? – Parascha Matot-Masse

 (במדבר ל,יג) אישה הפרם וה’ יסלח לה

Unsere Parasha berichtet davon, dass der Vater oder der Ehemann (von ihrem familiären Status abhängend) die Gelübde der Frau aufheben können. Die Tora schreibt, dass wenn der Mann (oder Vater) das Gelübde, ohne des Wissens der Frau, annulliert hat und die Frau danach ihr Gelübde „gebrochen“ hat, bedarf sie der Vergebung G´ttes (siehe Kiddushin 81:). Das bedeutet, obwohl das Gelübde zur Zeit der Tat nicht mehr existiere, trotzdem scheint sie etwas falsch gemacht zu haben. Dies finden wir auch im Talmud (Kiddushin 81:). Dort wird von Rabbi Chia erzählt, welcher seiner Meinung nach, eine Sünde machte und obwohl es sich am Ende herausstellte, dass es keine war, starb er vom Kummer.  

Der Maharal definiert eine Sünde als etwas Fehlendes, weil die Sünde die höheren Welten beeinflusst und zerstört und der Prozess der Tshuva dient dazu, den entstandenen Schaden zu beheben und die Lücken zu füllen. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn es wirklich eine Sünde gab und ein Schaden entstanden ist, aber in unserem Fall gab es kein Vergehen und demnach ist überhaupt kein Schaden entstanden. Warum also bedarf diese Frau der Vergebung G´ttes, obwohl sie nichts verbrochen hat und was bekümmerte Rav Chia so sehr?

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Die Antwort auf diese Frage ist, dass eine Sünde zwei Aspekte in sich beinhaltet:

  1.     Wie schon oben erwähnt, beeinflusst und zerstört die Sünde die höheren Welten
  2.       .         die Wahl des Schlechten und Falschen

Der Mensch steht in dieser Welt stets vor der Wahl zwischen dem Guten und Schlechten, dem Richtigen und Falschen. So schreibt die Tora (Dewarim 30, 19) “החיים והמות נתתי לפניך הברכה והקללה ובחרת בחיים”. Unsere Aufgabe ist es, den Versuchungen dieser materiellen Welt zu widerstehen und das Gute zu wählen. Ein Mensch, welcher sich dazu entscheidet, das Schlechte zu wählen und es tut, übertritt auch „das Verbot“ der falschen Wahl, außer der Sünde allein. Dies widerspricht nicht dem Talmud (Kiddushin 40.)“מחשבה רעה אין הקב”ה מצרפה למעשה”, denn dort machte der Mensch nichts, außer in Gedanken eine Sünde zu planen, ohne es in die Tat umzusetzen. Hier ist aber die Rede davon, dass es auch in die Tat umsetzt wurde und dies ist deutlich schlimmer. Deshalb muss er Hashem um Vergebung bitten, obwohl kein Schaden entstanden ist.  

Was wir daraus lernen, fasst Rabbi Akiva in folgenden Worten zusammen: „Wenn man sogar in so einem Fall Hashem um Vergebung bitten muss, obwohl keine Sünde gemacht wurde, umso mehr wenn es wirklich eine Sünde gewesen ist.“ (Kiddushin 81:) 

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