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Über Ruth die Moabiterin

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Über Ruth die Moabiterin

Es ist bekannt, dass Boaz Ruth heiratete, weil er auf ihr bescheidenes Verhalten aufmerksam gemacht wurde. Rashi erklärt, dass Boaz überrascht war, wie Ruth die gefallenen Ährchen hob. Sie hat diese nicht gebückt, sondern gehockt. Auf dem ersten Blick geht es um natürliches Verhalten und es ist schwer zu verstehen, was Boaz so beeindruckt hat.

Die Antwort kann in den Worten von Ruth selbst gefunden werden: „Ich möchte auflesen und sammeln unter der Garben hinter den Schnittern her“. (Ruth, 2: 7). Sie benutzt die Präposition „aharey“. Unsere Weisen erklären, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen Ahar – «Spur» und Ahar – «in der Ferne»gibt. Ruth folgte den Schnittern und hielt einen großen Abstand, um eine übermäßige Annäherung an Sie zu verhindern.

Trotz weiter Entfernung von den Schnittern sorgt Ruth dafür, dass Sie sich hockt, anstatt sich zu bücken. Das hat Boaz beeindruckt.

Rav Falk (Autor von «Oz ve-Hadar Levusha») zeigt an diesem Beispiel, dass Tznijut eine Lebensweise ist, der eine Frau folgen muss, auch wenn sie zu Hause ganz allein ist.
Die Geschichte von Ruth selbst ist erstaunlich. Die Moabiter sind in der Tora für ihre Ausschweifung und ihren Götzendienst bekannt.

Sie war eine Moabiterin. Aber ihr gelang es das Böse in Gutes umzuwandel. Dadurch wurde sie geehrt die Vorfahre des Königshauses Israels und die Vorfahre des Maschiachs zu werden! Ist es für einen so hohen Zweck notwendig eine Frau aus den Nachkommen Moabs zu nehmen? Gab es unter den Töchtern Israels keine würdige Kandidatur mit einwandfreiem Stammbaum und prinzipiell anderen in der Seele verwurzelten Eigenschaften (Midot)?

In der jüdischen Geschichte finden Sie viele ähnliche Beispiele, wenn unter ungünstigen, scheinbar miesen Bedingungen der Mensch auf eine beispiellose Höhe stieg und das Böse in das Gute umwandelte.

Abraham, unser Stammvater, wuchs unter den Götzendienern auf und erreichte die höchste Stufe der Heiligkeit, deren Funken in allen seinen Nachkommen vorhanden sind.

Mosche Rabeinu verbrachte seine Kindheit in einer schrecklichen geistigen Unreinheit, wuchs auf dem Schoß des Pharao, der selbst das Objekt des Götzendienstes war, und erreichte ein Niveau der Prophezeiung, die niemand sonst erreicht hatte.

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Die Juden konnten die Tora erst nach einem jahrelangen Aufenthalt in der ägyptischen Sklaverei erhalten, wo sie auf die 49.Stufe der geistigen Unreinheit fielen.

Wie kann man die Umweltbedingungen überwinden und trotz der Ereignisse aufsteigen? Ist eine Situation möglich, in der die Umgebung den Menschen nicht beeinflusst?

Rav Desler erklärt:
“Die Umgebung beeinflusst notwendigerweise die Person. Aber ändert sie nicht unbedingt. Wenn es sie nicht ändern kann, dann besteht der Einfluss darin, dass es seine Position stärkt.

Wenn ein Mensch, der sich der Wahrheit bewusst ist, von Schurken umgeben ist, dann wird das Böse für ihn unangenehm und er wird auf dem richtigen Weg, den er gewählt hat, weiter gestärkt.

So Abraham Avinu, der mit Götzendienst vertraut war, erkannte die ganze Unreinheit, die um ihn war und kam auf die Idee eines einzigen Schöpfers.

Das Gegenteil stimmt auch. Ein Bösewicht, der unter den rechtschaffenen lebt, kann die Wahrheit so hassen, wie es anderen Bösewichten nicht gelingt. Dies geschah mit Esav, der im Haus von zwei Gerechten aufwuchs – Yitzhak und Rivka. Sein Nachkomme – Amalek ging auf Krieg gegen Israel, nur weil er die Enthüllung der Wahrheit nicht ertragen konnte, die durch die Juden geschah. Diese Ebene kann ein einfacher Bösewicht nicht erreichen. Nur Esav war in der Lage dies zu tun. Ihm war nicht nur alles fremd, was Yitzhak und Rivka ihm beibringen wollten, sondern er wurde dadurch so stark, dass seine Nachkommen seit Generationen gegen Gott kämpfen. Nicht weil sie den Wert des Götzendienstes sehen, sondern weil sie die Wahrheit hassen.

Jedes mal in der jüdischen Geschichte, wenn G-tt den Gerechten die Möglichkeit für einen Aufstieg auf eine sehr hohe Stufe geben möchte, bringt er sie in die tiefste Umgebung, damit sie die Nichtigkeit des Bösen erkannten und auf eine höhere Ebene der Gerechtigkeit kamen.

Die Tora betont, dass Abrahams Vater der Götzendiener Terah war, dass Mosche Rabeinu im Haus des Pharao aufwuchs, dass Ruth aus den Nachkommen Moabs stammt. Wenn sie einfach den Einfluss der Umgebung vermieden hätten, hätte die Tora nicht darüber geschrieben. Wenn darüber geschrieben wird, dann ist es bedeutsam. Sie alle haben geistige Höhen nicht gegen, sondern wegen ihrer Herkunft erreicht.
Ausgerechnet Ruth wurde die Urgroßmutter von König David wurde. Nur die Person konnte würdig sein, die ihre Gerechtigkeit unter den Bedingungen der schrecklichen geistigen Unreinheit bewahrte.

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