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WIR SIND ANLÄSSLICH DER 10 PLAGEN NICHT GLÜCKLICH – Parascha Waera

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WIR SIND ANLÄSSLICH DER 10 PLAGEN NICHT GLÜCKLICH – Parascha Waera

In Waera kommen die ersten sieben Plagen zur Sprache. Am Sederabend ist es üblich, bei der Lesung der zehn Plagen einen Finger jeweils in das Weinglas zu tunken und diesen Tropfen Wein dann auf der Serviette ab zu streifen. Wir sind nicht glücklich oder froh, wenn jemand unseretwegen bestraft wird.

Wie lange dauerten die Plagen? EIN Jahr. Genau EIN Jahr vor dem Exodus, also vor dem Auszug aus Ägypten, offenbarte sich G“tt am brennenden Dornbusch.

Mosche wurde nach Ägypten gesandt um seinen Auftrag zu erfüllen und erschien dann auch kurz darauf vor dem Pharao.

Über die Dauer, die jede einzelne Plage betrifft und über die vorhergehenden Warnungen gibt es zwei Meinungen. Einige behaupteten, dass Pharao vierundzwanzig Tage lang gewarnt wurde und dass jede Plage nur sieben Tage andauerte. Andere Gelehrte jedoch waren der Meinung, dass er sieben Tage lang gewarnt wurde und danach jede Plage vierundzwanzig Tage andauerte. An Rosch Haschana vor dem Auszug stoppte die Sklavenarbeit der Hebräer.

Weshalb waren es genau zehn Plagen? Die zehn Plagen standen den zehn Aussprüchen anlässlich der Schöpfung gegenüber. Bei der Schöpfung wurde G“tt als der Wahre gekrönt, als der Herrscher über die Natur. Bei den Plagen wird klar, dass G“tt ebenfalls der Architekt der Geschichte ist, also dass ER das Geschehen durchführte. Maharal (fünfzehntes Jahrhundert) besagt, dass G“tt die Welt mit den zehn Aussagen der Schöpfung schuf. Mit den zehn Plagen verschaffte ER einen Einstieg zu einer neuen Weltordnung mit dem Monotheismus als Leitfaden.

In den Sprüchen der Väter (Pirke Awot 5:1) wird gefragt, weshalb die Welt nicht mit EINEM Schöpfungsausspruch hätte geschaffen werden können. Die Antwort lautet, dass G“tt die Welt bewusst durch zehn Aussprüche erschuf, um damit die Verdorbenheit jener Menschen zu betonen, die die Welt zerstören und um die guten Menschen zu belohnen, die die Welt, die in einem Zeitraum von zehn Abständen erschaffen wurde, beim Aufbau mit zu unterstützen.

Der Mensch verfügt über einen freien Willen, er kann die Welt sowohl körperlich (die Verrottung der Gesellschaft) wie geistig schädigen. Die Welt verlor ihre moralischen Richtlinien nach gewisser Zeit. Ägypten war das mächtigste und einflussreichste Imperium in jener Zeit. Durch zehn Plagen sollte Ägypten begreifen lernen, dass G“tt letztendlich der Leiter der Welt ist. Die zehn Plagen dienten dazu, alles, was schief ging, wieder zurecht zusetzen.

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Mit den zehn Schöpfungsaussprüchen wurde die körperliche Welt erschaffen, mit den zehn Plagen offenbarte G“tt Sein Königtum und mit den zehn Geboten zeigte G“tt, wie die Welt geheiligt und erhaben werden konnte.

Die Plagen kamen in Abständen. G“tt wollte Pharao die Zeit gönnen, sich zu überlegen. Obwohl die Plagen in den Ansichten des verdorbenen Ägyptens keine Veränderung erzeugten, wurde jedenfalls klar, dass G“tt nicht verkannt werden konnte.

Die Frage nach einer Systematik in den Plagen bleibt jedoch bestehen.

a. Der Midrasch erkennt in den Plagen eine Art latinische Kriegstaktik bei der Belagerung einer Stadt. Die Plage Blut würde der Vergiftung der Brunnen gegenüber stehen, die Frösche würden die Posaunenbläser sein, die viel Krach erzeugten und den Bewohnern Angst einjagten.

Die Läuse sind mit Pfeilen aus der Ferne vergleichbar, während die wilden Tiere die Barbaren dar stellen, die als Wilde auf die Stadt losrennen würden. Die Plage Pest ist mit wilden Tieren vergleichbar, die das belagernde Heer auf die Stadt loslassen kann und Beulen würden auf kochendes Öl verweisen.

Hagel ist mit Steinen vergleichbar, die mit Hilfe von Schleudern abgefeuert werden und Heuschrecken ähneln den Legionen von Soldaten, die über die Stadt ausschwärmen. Die Dunkelheit deutet auf Gefängnisstrafe: die Aufständischen werden eingesperrt. Die Tötung der Erstgeborenen würde die zum Tode Verurteilung der Aufständischen bedeuten.

b. Ein anderer Midrasch erkennt in der Systematik der zehn Plagen das Thema: „jeder erhält das, was er verdient“, Vergeltung für die verbrecherischen Taten von Ägypten. G“tt wollte nicht bestrafen, sondern vielmehr erziehen. Aber Ägypten wollte nicht hören.

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