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Warum kamen die Griechen?

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Warum kamen die Griechen?

Bekanntlich wird an jedem jüdischen Feiertag der Abschnitt aus der Tora gelesen, welcher thematisch zum jeweiligen Feiertag passt. An Pessach liest man über den Auszug aus Ägypten, an Schawuot über die Offenbarung am Berg Sinai und an Purim über den Krieg mit Amalek und dem Gebot sie zu vernichten. An Chanukka wird über die Opfergaben der Fürsten der 12 Stämme gelesen, welche diese im Rahmen der Einweihung des Mischkans (temporärer Tempel in der Wüste) brachten. Die Frage ist offensichtlich, was hat das mit Chanukka zu tun?

Um den Zusammenhang zu verstehen, müssen wir zuerst verstehen, wie es überhaupt zur Chanukka-Geschichte kam. Wir wissen, dass das syrisch-griechische Herr unter Antijochus in Judaa einmarschierte und die Kontrolle übernahm, aber nichts in dieser Welt passiert einfach so. Der Verlust der Autonomie und das Verbot der Ausübung der jüdischen Religion war offensichtlich eine Strafe von G´tt, denn ohne seine „Hilfe“ wäre es den Eroberern niemals gelung en in Judaa an die Macht zu kommen. Wofür wurden sie bestraft?

Der Bach (Rabbi Yoel Sirkis 1561-1640, Kommentator des Schulchan Aruch) schreibt, dass das jüdische Volk die Gesetze mit weniger Enthusiasmus erfüllte. Der jüdische Glauben war ihnen zur Gewohnheit geworden und sie waren weniger motiviert auf die Details und Nuancen zu achten. Als Strafe dafür kamen die Griechen, welche ihnen die Ausübung der Mitzwot und das Studium der Tora untersagen.

Aber sie machten es wieder gut: Indem sie sich weigerten und zuerst versuchten ihre Religion trotz der harschen Strafen im Geheimen zu praktizieren und später sogar bereit waren ihre Leben zu opfern, bewiesen sie wie wichtig ihnen die Erfüllung der Gebote wirklich ist und dass es sich lohnt dafür zu sterben. Chanukka steht für Erneuerung des Enthusiasmus für den jüdischen Glauben, nachdem man von ihm abgelassen hatte.

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Unsere Weisen lehren, dass als das jüdische Volk für den Bau des Mischkans Gold, Silber, Edelsteine und wertvolle Stoffe sammelte, die 12 Fürsten anstatt mit eigenem Beispiel voranzuschreiten und für diesen heiligen Zweck zu spenden, diese Gelegenheit nicht nutzen. Als sie letztendlich auch etwas zum Bau des Mischkans beitragen wollten, war es schon zu spät, denn es gab schon mehr als genug. Als Sühne dafür wollten sie, sobald der des Mischkans Bau vollendet sein würde, als Erste Opfergaben darbringen, um den anfänglichen Mangel an Motivation wiedergutzumachen.

Langsam lässt sich ein Zusammenhang zwischen Chanukka und den Opfergaben der 12 Fürsten erkennen und jetzt können wir verstehen, warum ausgerechnet dieser Abschnitt aus der Tora gelesen wird. Der Winter ist nicht nur das biologische Ende des Lebenszykluses, sondern steht im Judentum auch für spirituelle Krisen und Komplikationen bei der Erfüllung der Mitzwot, aber die Botschaft von Chanukka ist, dass man sich immer wieder erheben kann und sein Verhältnis mit G´tt neu definieren kann.

Chanukka Sameach!  

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