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Was ist “Rosch Chodesch”?

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Was ist “Rosch Chodesch”?

Bekanntlich richtet sich der jüdische Kalender nach dem Mond und mit der Erneuerung des Mondes beginnt ein neuer Monat. In den Zeiten des Sanhedrin (jüdischer Gerichtshof) wurde der Beginn eines neues Monats erst dann verkündet, sobald zwei Menschen vor Gericht aussagten, den neuen Mond gesehen zu haben. 

Später war dies nicht mehr nötig, weil Hillel der Zweite, Oberhaupt des jüdischen Gerichts, mathematisch ausgerechnet hatte, wann genau sich der Mond erneuern wird und nach seinem „Luach“ (Kalender) wird auch heutzutage der Beginn des Monats und andere wichtige Berechnungen im jüdischen Kalender festgelegt. 

Als Erinnerung an das Gebot des Sanhedrin, den Beginn eines Monats anhand von Zeugen, welche den neuen Mond gesehen hatten, festzulegen, wird in der ersten Hälfte (solange der Mond wächst) ein besonderer Segenspruch „Kiddusch Levana“ (oder „Birkat Levana“) auf den Mond und die anderen Himmelskörper gesprochen.

Darin preisen wird G‘tt und danken ihm, dass alle Himmelskörper ihre Funktionen erfüllen und ihre (für uns lebensnotwendigen) Tätigkeiten nicht unterbrechen.

Der Beginn eines neuen Monats wird Rosch Chodesch (wörtlich „Kopf des Monats“) genannt und ist ein „Halb-Feiertag“. Rosch Chodesch kann entweder einen oder zwei Tage dauern, je nachdem ob der vorherige Monat 29 oder 30 Tage hatte (in der Regel sind es abwechselnd 29 und 30 Tage, sodass Rosch Chodesch abwechselnd 1 und 2 Tage dauert). 

Als der Tempel noch stand wurde an diesem Tag ein besonders Opfer im Tempel gebracht, wie es steht: “Und an den Anfängen eurer Monate bringt ihr G´tt ein Emporopfer nahe, zwei junge Stiere und einen Widder, jährige Schafe sieben in ihrer Ganzheit” (Bamidbar 28:11)

Heute wird aus offensichtlichen Gründen kein Opfer gebracht, aber ähnlich wie an den Feiertagen wird das feierliche Hallel und Mussaf-Gebet gesagt.

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Rosch Chodesch gilt als das “Fest der Frauen” und es ist der Brauch, dass Frauen an Rosch Chodesch keine Hausarbeit verrichten. In Pirkei De`Rabbi Eliezer wird gebracht, dass dies ein Geschenk dafür ist, dass sich die Frauen nicht an der Sünde des Goldenen Kalbes beteiligt haben.

Rav S.R. Hirsch schreibt in seinem Kommentar auf die Tora, dass Rosch Chodesch eine tiefe und motivierende Botschaft mit sich bringt:

Bekanntlich dreht sich der Mond um die Erde und umrundet sie während eines Monats. Für uns erscheint es so, als wäre der Mond zu Beginn des Monats „klein“ und er wächst langsam bis er zur Mitte des Monats seine volle Größe erreicht. Danach wird der Mond wieder kleiner bis er zum Ende des Monats (zumindest für uns) vollkommen verschwindet. Anschließend erneuert sich der Mond wieder und der Kreislauf beginnt von Anfang an. 

Daraus können wir lernen, erklärt Rav Hirsch, dass der Mensch stets die Möglichkeit hat, sich zu erneuern und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Auch wenn man vom richtigen Weg abgewichen ist und sich von G‘tt entfernt hat, jeden Monat hat man die Gelegenheit zu seinen Wurzeln zurückzukehren und von Anfang anzufangen.

Wie der Mond, welcher vom Vollmond zur kleinen Mondsichel wechselt und sich anschließend erneuert, so kann sich auch der Mensch erneuern, selbst wenn er von seinem spirituellen Niveau gefallen ist.

Außerdem ist der Mond das Symbol für die Erlösung des jüdischen Volkes und die Befreiung aus dem Exil. Genauso wie der Mond zu Beginn des Monats klein und unscheinbar ist, später aber zu einem leuchtenden Vollmond wächst, so auch das jüdische Volk, welches jetzt klein und unscheinbar zu sein scheint, doch es wird die Zeit kommen, wenn das jüdische Volk in all seiner Pracht leuchten wird!

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