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Welche Bracha sagt man auf Erdnussbutter?

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Es gibt zwei Meinungen bezüglich der Bracha auf Erdnussbutter:

Der Shulchan Aruch (OC 208: 8) schreibt, dass man Ha’adama auf gekochten Bohnen sagt. Rama fügt hinzu, dass man Schehakol sagen sollte, wenn die Bohnen vollständig zerkocht sind. Daher sollte die Bracha auf Erdnussbutter Schehakol sein, da die Erdnüsse völlig ihre Identität verlieren. Magen Avrohom (208:13) erklärt jedoch, dass die Bracha auf zerkleinerten Bohnen auf Schehakol herabgestuft wird, da dies nicht die normale Art ist, wie dieses Essen gegessen wird. Gekochte Bohnen werden normalerweise gegessen, wenn sie noch als Bohnen identifiziert werden können.

Dementsprechend, sollten wir dann Ha’adama auf Erdnussbutter sagen, da die meisten Erdnüsse heute zu Erdnussbutter verarbeitet werden? Rav Schlomo Zalman Auerbach, sagte aber, dass man Schehakol auch heutzutage auf Erdnussbutter sagen sollte, weil ganze Erdnüsse normalerweise besser schmecken als gemahlene Erdnüsse, und Erdnüsse nicht gemahlen werden, um ihren Geschmack zu verbessern. Sobald die Erdnüsse ihre Form verlieren, wird die Bracha daher zu Schehakol herabgestuft (siehe Rabbi Bodners Halachos of Brachos, S. 410).

Knusprige Erdnussbutter ist auch Schehakol, da sie aus normaler Erdnussbutter besteht und die Erdnussstücke werden später hinzugefügt.

Rav Soloveitchik (Nefesch HaRav, S. 149) vertrat die Ansicht, dass püriertes Gemüse, das seine Form verliert, immer noch die Bracha von Ha’adama enthält. Dementsprechend ist die Bracha auf Erdnussbutter Ha’adama. Die Grundlage dafür ist Schulchan Aruch (OC 205:2), der sagt, dass die Bracha auf Gemüsesuppe Ha’adama ist, auch wenn das gesamte Gemüse aus der Suppe entfernt wurde. Auch wenn Gemüsesuppe ohne Gemüse nichts von der Form des Gemüses behält, bleibt die Bracha Ha’adama. Logischerweise ist püriertes Gemüse nicht schlechter als die Suppe. Laut dieser Meinung (der nicht dem Psak von Rama in OC 208:8 folgt) bleibt die Bracha auf Erdnussbutter Ha’adama.

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Written by Rav Shlomo Afanasiev

Der Autor wurde in Taschkent, Usbekistan geboren. Hier absolvierte er auch sein Studium in Finanzmanagement und Buchhaltung.Nachdem er mit seiner Familie zunächst nach Leipzig übersiedelte, begann er an der Yeshivas Beis Zion in Berlin zu lernen. Darauf aufbauend setzte er seine Studien am Rabbinerseminar zu Berlin fort.Die ersten zwei Jahre nach seiner Ordination diente Rabbiner Afanasev der Jüdischen Gemeinde Stadt Potsdam als Gemeinderabbiner. Im Sommer 2012 entschloss er sich, als erster Student an das Rabbinerseminar zu Berlin für den weiterführenden Studiengang Dayanut zurückzukehren.
Quelle: ORD

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