Baruch Schem – בָּרוּךְ שֵׁם כְּבוד מַלְכוּתו לְעולָם וָעֶד
Dieser Satz ist nicht Teil des Tora-Abschnitts des Schema und stammt auch nicht aus dem Tenach. Sein Ursprung ist jedoch sehr alt: Die Menschen, die sich am Jom Kippur im Bait HaMikdasch versammelten, sprachen diesen Satz, während der Kohen Gadol, der Hohepriester, den Schem hameforasch (72 -Buchstabige G’ttes) sprach.
Es gibt zwei Midraschim, die erklären, wie Baruch Schem im Schema zustande kam und warum es weich ausgesprochen wird.
Als Ja’akow Awinu auf seinem Sterbebett lag, wollte er seinen Söhnen das Ende der Tage offenbaren. In diesem Moment verließ ihn die Schechina (G’ttliche Gegenwart). In diesem Moment bekam Ja’akow Angst. Er befürchtete, dass einer seiner Söhne dieser Offenbarung nicht würdig war – so wie Awraham Jischma’el und Jitzchak Esaw hatte – und dass die Schechina ihn deshalb in dem Moment verlassen hatte, als seine Söhne um sein Bett versammelt waren.
Da versicherten ihm seine Söhne: “Schema Jisra’el HaSchem Elokenu HaSchem Echad” – “Höre Israel (das ist Ja’akows zweiter Name): So wie es nur einen G’tt in deinem Herzen gibt, gibt es auch nur einen G’tt im Herzen eines jeden von uns.
Erleichtert, dass der Grund, warum G’tt seinen Söhnen die Zukunft nicht offenbaren wollte, nicht auf dem mangelnden Glauben eines von ihnen beruht, rief Ja’akow aus: “Baruch Schem kewod malchuto le’olam wa’ed”.
Der Talmud fragt im Hinblick hierauf, ob Baruch Schem in das Schema aufgenommen werden sollte oder nicht.
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Einerseits hat es Ja’akow Awinu gesagt, andererseits ist es nicht Teil der Fassung, die Mosche Rabbenu in der Tora überliefert hat. So kamen die Gelehrten zu einem “Kompromiss”: Sie nahmen es in das Schema auf, legten aber fest, dass es leise gesagt werden sollte (B.T. Pessachim 56a).
Nur an Jom Kippur wird Baruch Schem laut ausgesprochen: Dies geht aus einem zweiten Midrasch hervor.
Als Mosche Rabbenu in den Himmel aufstieg, um die Tora zu empfangen, hörte er die Engel G’tt mit dem Pasuk “Baruch Schem kewod malchuto le’olam wa’ed” preisen. Als er auf die Erde zurückkehrte, lehrte er das Am Jisra’el diesen Pasuk, forderte sie aber auf, den Satz nicht laut auszusprechen, weil er von den Engeln “geliehen” war.
Nur an Jom Kippur, wenn wir uns auf der gleichen geistigen Ebene wie die Engel befinden, dürfen wir Baruch Schem kewod malchuto le’olam wa’ed laut sagen. (Dewarim Rabba Waetchanan).
We’ahawta – וְאָהַבְתָּ – Du sollst G’tt lieben
G’tt zu lieben. Als Nächstes folgt die Mizwa der Talmud-Tora – ‘Veschinantam lewanecha’ – lehre sie deine Kinder, woraus Chazal (unsere Weisen) die Pflicht ableiten, für sich selbst zu lernen und auch andere zu lehren. Es folgt die Mitzwa, zweimal täglich das Schema zu sagen, und schließlich das Gebot, diese Parscha des Schema täglich mit Tefillin auf dem Herz (Arm) und Kopf zu tragen und sie in Form einer Mesusa am Türpfosten zu befestigen.
Diese beiden letzten Mizwot bekräftigen die Bedeutung dieser Parscha des Schema; die Grundsätze dieser Parscha sind so fundamental, dass sie unser Denken und Handeln vollständig beherrschen und uns in jeder Facette unseres täglichen Lebens zu Hause wie auch bei all unseren Unternehmungen außerhalb des Hauses leiten müssen. Tefillin und Mesusa (zusammen mit der Brit mila und den Zizit) sind die Erkennungszeichen eines Dieners G’ttes und erinnern ihn bei jedem Schritt an die G’ttliche Bestimmung in seinem Leben.