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Cheshbon HaNefesh #4 – Dankbarkeit für die Torah

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Cheshbon HaNefesh #4 – Dankbarkeit für die Torah

Das, was der Körper für die Existenz ist, und der Intellekt für den Körper – ist die Torah für den Intellekt. 

Mit der Torah betreten wir in unseren Betrachtungen der 30 Arten von Cheshbon HaNefesh, die Rabeinu Bachya Ibn Paquda darlegt, die nächste Stufe. Mit der Torah steigen wir über das Physikalische hinaus und erweitern unsere Sicht um eine weitere Dimension, hüllen alles in ein neues Licht. 



Hier geht es jetzt nicht mehr nur rein um Existenz, nein es geht um das Leben, wie geschrieben steht (Mishlei 16,17):

„Die ebene Straße des Aufrechten (Mesillat Yesharim) weicht vom Bösen ab; wer seinen Weg bewahrt, behütet seine Seele.“ 



So werden wir aufgefordert (Devarim 30,19):



„Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben…“

Existieren tust du vor dieser Wahl. Leben tust du, wenn du sie getroffen hast! 
 Und dieses Geschenk in Empfang zu nehmen, dazu will uns Rabeinu im Folgenden inspirieren! So fordert er uns auf: 

„Lege Rechenschaft ab für die große Gunst G-ttes an dir, dich für das aufzurütteln, was dir Leben in beiden Welten bringen wird – die erhabene und wahrhaftige Torah – die:

  1. deine Blindheit entfernt,
  2. deine Unwissenheit ausmerzt,
  3. deine Augen erleuchtet,
  4. dich dem Willen G-ttes näher bringt,
  5. dir die Wahrheit über die Existenz deines Schöpfers bekannt macht,
  6. und was deine Pflicht Ihm gegenüber ist,
  7. und wodurch du in beiden Welten erfolgreich sein wirst, wie geschrieben steht (Tehillim 19,8):

“Die Torah des Ewigen ist vollkommen, erquickt das Herz.“
 

Anmerkung: 

Im Text selbst sind die Punkte nicht so aufgeteilt, wie ich es getan habe. Ich sah dies aber als nützlich an, weil es sich lohnt, über jeden einzelnen Punkt zu meditieren, da man sich jedem Einzelnen in sehr ausführlicher Weise widmen kann und auch sollte. Jeder dieser Punkte trägt in sich eigene Verpflichtungen und Betrachtung.

Nehmen wir z.b. „deine Blindheit entfernt“. Die Torah sagt uns (Vayikra 19,14):

„…einem Blinden lege keinen Stolperstein in den Weg..“

 

An anderer Stelle warnt sie uns (Devarim 27,18):

„Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt! Und das ganze Volk sage: Amen!“




Wenn du es verpasst, dir deiner Verpflichtungen bewusst zu werden – weil du es unterlassen hast darüber zu lernen, und deswegen übertrittst, dann bist du dieser Blinde, dem du einen Stolperstein in den Weg legst und deine Übertretung wird als „absichtliche Übertretung“ gewertet (siehe „The Divine Code“, Seite 65).

Es gäbe noch viel mehr über diesen einen Punkt zu sagen, und noch mehr wollte man ihnen allen die gebührende Aufmerksamkeit geben. Aber dieses Beispiel soll an dieser Stelle genügen. 

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, widmen wir uns nun der Visualisation, zu der uns Rabeinu im Folgenden auffordert:

“Nachdem du ihren Wert erkannt hast, stelle dir vor, dass die Torah dir unbekannt gewesen wäre, und dir würde ein bestimmter Mensch begegnen, der sie dir schenkt – würden deine Bemühungen und Fähigkeiten, es ihm zurückzuzahlen, ausreichen, um deine Dankbarkeit und dein Lob, dieser Person gegenüber, zum Ausdruck zu bringen?

Umso mehr gegenüber deinem Schöpfer, der dich dazu wachrüttelt und dir hilft, 
(1.) sie zu verstehen und (2.) zu erfüllen.”



Anmerkung:

 Die von mir vorgenommene Nummerierung (1,2) kommt so im Text ebenfalls nicht vor. Jedoch beinhaltet das, was sich oberflächlich schnell lesen lässt, tiefe Einsichten. Keines der Worte der Weisen wird zufällig von ihnen verwendet (Siehe dazu: https://judentum.online/die-worte-der-weisen/)!

Dieser Satz beinhaltet nicht nur eine Obligation, sondern zwei:

Die 1. beinhaltet das Lernen, die 2. beinhaltet das Gelernte in die Tat umzusetzen, wie es heißt
(Pirkei Avot 1,15):

 „Mache dir dein Studium der Torah zu einer regelmässigen Angewohnheit. Sprich wenig und tue viel..“



Stelle dir diese Aussagen wie einen Zip-File vor. Du musst ihn entpacken, damit er dir seinen wirklichen Inhalt offenbart. 

Betrachte, dies im Hinterkopf behaltend, dass Rabeinu im folgenden letzten Teil dieses Cheshbon von „der geringsten Dankesschuld“ spricht. Liest nicht „die Dankesschuld“. Er beschreibt, das Mindestmaß (dass in sich schon, wie gesagt, ein Zip-File darstellt, mit einer großen Menge von Daten im Gepäck).

Bevor wir weiterlesen, stellen wir uns eine Frage:

Wollen wir diejenigen sein, die sich mit „dem Mindesten“ zufrieden geben, die lediglich das “Mindestmaß” erfüllen?
 (Ich empfehle dir folgenden Artikel diesbezüglich: https://judentum.online/der-naerrische-versuch-sich-die-buerde-zu-erleichtern/)

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Meditiere, um dies zu beantworten, über folgende Aussage (Avot 2,4):

“Tue Seinen Willen, wie du deinen eigenen Willen tust, damit Er deinen Willen tut, als wäre es der Seine.”

Rabeinu beendet diesen Cheshbon mit den Worten:

„Die geringste Dankesschuld, zu der wir verpflichtet sind, besteht darin, dass wir uns an Seine Torah klammern, und dass wir eifrig die Verpflichtung Seiner Gebote und Verbote auf uns nehmen, wie geschrieben steht (Tehilim 119,60):

“Ich eilte und zögerte nicht, Deine Gebote zu halten.“

Und (Tehilim 119,97):

“Wie sehr liebe ich Deine Torah.“

Und (Tehilim 119,103):

“Wie süß sind Deine Worte für meinen Gaumen.“

Siehe, wie er hier den Punkt des Eifers betont: „dass wir eifrig die Verpflichtung Seiner Gebote und Verbote auf uns nehmen“. Hören wir zum Schluss was das Orchot Tzadikim bezüglich Eifer zu sagen hat:

Wisse, dass der Eifer der Anfang aller Ethik ist. Denn kein Mensch kann ständig über sein Buch gebeugt sein. Er muss essen, schlafen und seine körperlichen Funktionen ausführen. 

Deshalb erfordert es Eifer und Sorgfalt, zu seinem Buch zurückzukehren und zu studieren.

Man grüble nicht: “Der Tag ist noch lang und das Jahr ist noch lang.” 

Diesbezüglich sagten unsere Weisen (Avot 2,4):

“Sage nicht: ‘Wenn ich etwas freie Zeit habe, werde ich studieren’ – vielleicht wirst du nie frei sein.“ 

Man sage auch nicht: “Es ist schon Abend – wenn ich jetzt anfange zu studieren, muss ich gleich aufhören, um zu beten”, denn es ist besser, eine Stunde im Studium zu verbringen, und sei es nur, um einen Spruch zu lernen, als irgendetwas anderes in der Welt zu tun. 

Darüber heißt es (Mishlei 28,9):

“Wer sein Ohr vom Hören der Torah abwendet, dessen Gebet ist ebenfalls eine Abscheulichkeit.“ 

(Anmerkung: Denke tief über diese Aussage und ihre Folgen nach! Dein Gebet wird zu etwas Ekelhaftem, unterlässt du die Obligation des Lernens!)

Und so steht geschrieben (Tehillim 119,72):

„Die Torah deines Mundes ist mir besser als Tausende von Gold und Silber.“
 

Und so steht ebenfalls geschrieben (Tehillim 84,11):

“Denn ein Tag in Deinen Höfen ist besser als tausend.“

Dazu merkt der Talmud an (Shabbat 30a):

“Der Heilige, gepriesen sei Er, sagte: “Ich schätze einen Tag deines Torah-Studiums mehr als die tausend Opfer, die dein Sohn Salomo auf dem Altar darbringen wird.“

Kommt und seht, wie groß die Kraft des Eifers ist, die zu solch herrlichen Eigenschaften führt! Deshalb achte der Mensch darauf, alle Gebote zu erfüllen und zum Studium zu eilen, früh und spät.

Die Eigenschaft des Eifers ist eine Zierde für alle anderen Eigenschaften, und sie korrigiert alle anderen Eigenschaften.

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