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Cheshbon HaNefesh #1 – Dankbarkeit für die eigene Existenz

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Cheshbon HaNefesh #1 – Dankbarkeit für die eigene Existenz

Rabeinu Bachya Ibn Paquda fängt den ersten Cheshbon der insgesamt 30, die er in seinem Buch ausführt, mit der grundlegendsten Erkenntnis an: Das Geschenk der eigenen Existenz und der beständigen Versorgung durch den Schöpfer, wodurch diese aufrecht erhalten wird. So schreibt er:

“Denkt ein Mensch (1.) über seine eigene Materie nach, und betrachtet den ersten Anfang seines Seins – sein Auftauchen aus dem Nichts zur Existenz, aus dem Nichts zu Etwas – ohne dass er irgendetwas davon verdient hätte, sondern einzig aus reiner Güte des Allmächtigen, aus Seinem Wohlwollen und Seiner Großzügigkeit; und erkennt er (2.) mit seinem Verstand, dass er in seiner Bedeutung wichtiger, in seiner Stufe erhöhter und in seiner Form erhabener ist als die Tiere, Pflanzen und unbelebten Gegenstände – dann wird er erkennen, dass er verpflichtet ist, seinem Schöpfer, gepriesen sei Er, zu danken.”

Überlegung: Du bekamst vom Schöpfer nicht nur das Geschenk der Existenz an sich, wofür schon Dank angebracht wäre, darüber hinaus, wurdest du als das erschaffen was du bist, und nicht anders, nicht geringer. Du wurdest mit deinen Möglichkeiten, mit deinen Fähigkeiten und mit deinem Potenzial erschaffen. Und Potenzial ist genau das, was du als Mensch bist.

Du bist der Adam, der aus der Adamah erschaffen wurde.

Rabbi Michael Skobac sagte einmal, dass Adamah einen Acker darstellt. Und ein Acker wiederum stellt pures Potenzial dar. Es ist noch nichts darauf gepflanzt, und du entscheidest was auf diesem Acker wachsen soll. In seinen weiteren Ausführungen, erklärte er Bereishit 1,26 folgendermaßen:

“Lasset uns einen Menschen machen” – Du selbst bist Teil dieses “uns”. Dieser Vers stellt einen Aufruf an DICH dar. Hilf mit diesen Menschen zu machen! Du bist gemeint!

Und in der Tat ist die Dankbarkeit für die eigene Existenz, und die Möglichkeiten die sich dir durch sie bieten, doch ein erster guter Schritt, aktiv zu werden.

Rabeinu bringt nun eine Illustration, welche diese Dankbarkeit in dir verstärken wird, wenn du dich darauf einlässt. So fährt er fort:

“Nehmen wir ein konkretes Beispiel und stellen uns vor:

Jemand wurde als Säugling von seiner Mutter auf der Straße ausgesetzt und ein Mann kam vorbei und sah ihn und bekam Mitgefühl. Er nahm ihn in sein Haus auf und sorgte für ihn, bis er wuchs und sein Verstand reifte. Wie sehr ist dieser jemand verpflichtet, sich zu bemühen, den Willen seines Adoptiv-Vaters zu tun und alle seine Gebote zu befolgen und seine Verbote zu unterlassen? 

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Kurzum: Wie sehr ist ein solcher Mensch seinem Wohltäter verpflichtet?

Ebenso sollte, entsprechend des Schutzes, den der Schöpfer dem Menschen zukommen lässt, und dafür, dass der Schöpfer für alle seine Bedürfnisse sorgt, eine entsprechende Anziehung zu Seinem Dienst und zur Annahme Seiner Gebote erfolgen.

So tadelte schon der Prophet das jüdische Volk in dieser Angelegenheit mit den Worten (Devarim 32,6):

“Ist das die Art, wie ihr es dem Herrn vergelten wollt, ihr unwürdiges, unkluges Volk? Ist Er nicht euer Vater, euer Meister? Er hat euch gemacht und gegründet!“

Und Yechezkel erläuterte dies mit den Worten (Yechezkel 16,6):

“Und als ich an dir vorbeiging und sah, wie du dich in deinem eigenen Blut wälzt…”.

… und der Rest der Angelegenheit.”

Wie wäre es, wenn du abschließend – während du die aufgeführte Metapher im Hinterkopf behälst – nun einmal 10 – 20 Wege auflistest, auf denen HaShem dich versorgt und sich um dich gekümmert hat?

Erinnere dich, das hier ist kein Text, den man nach dem Lesen einfach weglegt oder wegklickt. Hier geht es um dich und deine Seele und was das alles mit deiner Verpflichtung gegenüber deinem Schöpfer zu tun hat! Und bedenke, HaShem versorgt dich sogar dann, während du nicht darüber nachdenkst, und der gebührenden Dankbarkeit nicht nachkommst, wie geschrieben steht (Tehillim 145,16);

“Du öffnest Deine Hand und sättigst alles Leben mit Wohlgefallen.”

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