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Das Judentum ist eine Religion der Taten – Parascha Nizawim

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Das Judentum ist eine Religion der Taten – Parascha Nizawim

Parascha Nizawim (Dewarim/Deuteronomium 29:9 – 30:20)

„Sehet her, ICH habe heute vor Euch das Leben und das Gute, den Tod und das Schlechte ausgebreitet, und Ihr sollt das Leben wählen, damit Ihr und Euere Kinder leben werden.“

(Devarim/Deut. 30:15-19)

Das Judentum ist eine Religion der Taten. Nur das Leben zu wählen, erscheint ungenügend. Aber diese Möglichkeit der Wahl ist eigentlich eine sympathische Gebärde von G“tt. Wenn unsere Wahl auf das Leben und auf das Gute, auf die Thora und auf die Mitzwot fällt, ist das schon ein Verdienst. HaSchem möchte, dass wir Farbe bekennen. Die gute Absicht an für sich ist schon wichtig. Ermutigend, so kurz vor Rosch Haschana. Awraham musste oft die Wahl treffen.

Verbannung von Hagar und Jischmaejl 

Am zweiten Tag von Rosch Haschana lesen wir über die Akeda, die Opferung von Jitzchak durch Awraham auf dem Berg Moria, die zehnte Prüfung. Aber am ersten Tag lesen wir über die Verbannung von Hagar und Jischmaejl (aus dem Hause von Awraham), was übrigens, bis auf den heutigen Tag, Folgen hat – in unserer heiklen Situation in Israel. Es war die neunte Herausforderung, ein sehre schwere Prüfung für Awraham. Er war zu jedem freundlich. Und nun musste er zu seinem eigenen Sohn grausam sein.

vollständig gegen sein Naturell

G“tt erschien Awraham nachts und erzählte ihm, dass Sara recht hatte. Hagar hätte mit Jischmaejl das Haus zu verlassen. Awraham musste vollständig gegen sein Naturell angehen. Alle Mitleidsgefühle unterdrückte er, damit er Hagar und Jischmaejl weg schicken konnte. Unterwegs, in der Wüste von Be’er Schewa, drohten sie vor Durst um zu kommen.

G‘tt bestraft nicht für die zukünftige Verbrechen

G“tt wollte Jischmaejl zu hören, aber die Engel waren dagegen: „Weshalb möchtet Ihr Jischmaejl Wasser geben? Seine Kinder werden in Zukunft Ihre Kinder töten, indem sie sie vor Durst werden sterben lassen!“ Die Engel bezogen sich auf eine künftige Zusammenkunft zwischen Juden und Arabern. Aber G“tt antwortete den Engeln: „ Ich beurteile den Menschen nach seinen heutigen Taten. Jischmaejl selber hat niemanden vor Durst umkommen lassen. Ich bestrafe ihn nicht für die Verbrechen, die seine Kinder in der Zukunft verrichten werden“. Ein aktueller Gedanke vor Rosch Haschana, dem Jom haDin – der Tag des höchsten Urteils.

eine sehr aktuelle Art Schulstreit 

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Weshalb musste Jischmaejl eigentlich weg? Die Diskussion zwischen Sara und Awraham war sehr aktuell, eine Art Schulstreit. Sara war für eine gescheite Erziehung in einem geschützten Umfeld. Sara fürchtete die Einflüsse, die Jischmaejl auf Jitzchak ausüben könnte. Obwohl sie wusste, dass Jitzchaks spirituelles Niveau viele Stufen höher war als das von Jischmaejl, empfand sie es als unnütz, dass Jitzchak dem Kampf gegen das hässliche Vorbildbenehmen von Jischmaejl Zeit opfern müsste.

Schul-Überlegung

Awraham war da anderer Ansicht. Awraham meinte, dass es für Jitzchak gut sein könnte, auch mit verkehrten Ideen konfrontiert zu werden. Dieses würde ihn für den Rest seines Lebens härten. Somit würde er gegen die Herausforderungen der Gesellschaft später besser gewappnet sein. Ein aktuelles Problem, dass Eltern bei der Wahl ihrer Schule heutzutage auch eine Rolle spielt und dass es eine „Schul-Überlegung“ wert sei, da dieses Dilemma im Grunde genommen in vielen anderen Zusammenhängen auch eine Rolle spielt.

Am Ende der Akeda erhält Awraham die Belohnung für seine Gehorsamkeit. Er gab seine zweifelnde Haltung auf. Bei Sodom sehen wir, dass Awraham sich für Verbrecher gegen die Menschheit einsetzt. Später in der Geschichte wird erzählt, dass Mosche Rabbejnu sich für das Jüdische Volk einsetzte, nachdem es am Goldenen Kalb gesündigt hatte. Resolut verwirft er den Gedanken, mit ihm, Mosche, ein neues Volk zu beginnen. Einige „Tora-Größen“ beginnen eine bescheidene Diskussion mit dem Allmächtigen:

·        Mosche fragt sich ab: „O G“tt, weshalb wird Deine Wut sich gegen Dein Volk entladen, das Du aus Ägypten heraus geführt hast, mit großer Kraft und unter Beweis Deiner Allmacht?“ (Schemot/Ex. 32:11).

·       Rabbi Jitzchak von Berditschew (neunzehntes Jahrhundert) rief einst Mitten an Jom Kippur aus: „O G“tt, was hat Dein Volk Dir Böses angetan, dass Du es durchgehend leiden lässt? Haben wir nicht genug gelitten? Ich weigere mich, diese Stelle zu verlassen, bis Du nicht dem Jüdischen Volk verzeihst. Jitgadal weJitkadasch!“.

Es gibt tatsächlich Zeiten, in denen wir Risiken eingehen müssen, um unseren Glauben zu behalten.

Aber wir sollten uns vor allem darüber bewusst sein, dass G“tt lieber hat, dass wir bei Leben und Wohlsein nach Seiner Lehre handeln, als dass wir für Ihn sterben. Die höchste Form der Akzeptanz und Verbundenheit mit G“tt ist noch immer ein Leben in Liebe und Zuneigung.

Uwacharta bachajim – Wähle das Leben!

Schana Towa!    

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