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Der Einfluss unserer Umgebung – Parascha Lech Lecha

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Der Einfluss unserer Umgebung – Parascha Lech Lecha

Nach Auseinandersetzungen zwischen deren Hirten, entschieden sich Awraham und Lot getrennte Wege zu gehen, um größere Streitigkeiten zu vermeiden. Die Tora betont, dass G´tt erst wieder mit Awraham sprach, nachdem ihn Lot verlassen hatte, denn solange dieser gegenwärtig war, konnte Awraham G´ttes Präsenz nicht empfangen. Die Gegenwart eines Sünders stört die Heiligkeit G´ttes und ekelt ihn. Lot, der treue Begleiter von Awraham, welche ihm überall folgte und von ihm lernte, wurde von G´tt als Sünder angesehen und hinderte Awraham daran, mit G´tt kommunizieren zu können. Es ist klar, dass er nicht immer ein Sünder gewesen ist, denn wir sehen, dass G´tt zuvor mit Awraham sprach, obwohl Lot noch dabei war.

Dies bringt uns zur Frage, zu welchem Zeitpunkt und aus welchem Grund diese Verwandlung von Lots geistigem Niveau stattfand?

Unsere Weisen lehren uns, dass diese Verwandlung während bzw. in Folge des Aufenthaltes in Ägypten passierte. Der Hunger zwang Awraham und seine Familie nach Ägypten zu gehen und Lot folge ihnen selbstverständlich. Ägypten stand damals an der Spitze der Zivilisation, aber gleichzeitig der Ort mit den niedrigsten moralischen Werten. Der Fakt, dass Awraham befürchtete für seine Frau getötet zu werden, gibt uns einen ungefähren Einblick in das rechtliche System, welches solche Taten tolerieren und ungestraft lassen würde. Sie pflegten eine leichtsinnige und freizügige Kultur, welcher die Begriffe „Ehe“ und „Familie“ fremd zu sein schien.

Genau an diesem Ort begann der spirituelle Fall von Lot, bis er schlussendlich zum Sünder wurde. Die ägyptische Kultur hatte zur Folge, dass er anfing irdische Reichtümer zu schätzen und die Grenzen der Moralität langsam verschwammen. Aus diesem Grund wählte Lot die Gegend von Sdom und Amora, welche für ihren unmoralischen und materiellen Lebensstil bekannt waren, denn dies war der Lebensstil welchen auch er anstrebte.

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Es ist anzumerken, dass sich Awraham und seine Familie nicht so lange in Ägypten aufhielten, denn sobald die wahre Identität von Sara bekannt wurde, sie Ägypten wieder verließen. Dieser kurze Aufenthalt scheint ausgereicht zu haben, Lot mit der ägyptischen Kultur anzustecken und seine Werte zu durchwürfeln.

Rabbi Yechezkel Levenstein, einer der größten Mussar-Lehrer der letzten Generation, sagte während eines Aufenthaltes in Amerika, Anfang des 20. Jahrhunderts: „Ein Mensch kann mit einem Blick auf die Straße von New York die gesamte Spiritualität verlieren, welche er während Jahren aufgebaut hat!“ (Was würde er über das Amerika von heute sagen…)

Wir leben im Exil und daran lässt sich nichts ändern, aber man muss sich der Gefahr bewusst sein und verstehen, wie stark die Kultur, in welcher wir leben, uns beeinflusst. Wir müssen aufpassen, dass wir unser Wertesystem aus dem Judentum und der Tora entnehmen und nicht aus der Kultur, in welcher wir leben.

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