Parascha Chaje Sara (Bereschit/Genesis 23:1 – 25:18)
Fragen:
1. Wer war Ketura?
2. Hat Awraham seinen weg geschickten Söhnen den Namen der Unreinheit (das Wissen um die schwarze Magie) gegeben?
3. Warum steht Jitzchak an erster Stelle, obwohl er der jüngere war?
„Und Awraham nahm nochmals (weiterhin) eine Frau hinzu, deren Name Ketura war“
(Bereschit 25:1)
Wer war Ketura?
Diese Ketura war eigentlich Hagar. Aber sie wurde Ketura genannt (von ketoret – Weihrauch), da sie so gut war und ihre Taten so wie Weihrauch angenehm waren. Nachdem sie von Awraham weggeschickt worden war, hatte sie niemals wieder geheiratet. Es ist eine Mitzwa (Vorschrift) die erneute Heirat mit einer Frau zu versuchen, von der man früher geschieden wurde (machsir geruschato).
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Als Elieser im Auftrage von Awraham auf Reisen ging, um für Jitzchak eine Frau zu suchen, ging Jitzchak auf Reisen, um für Awraham eine Frau zu suchen, da er es ungebührend fand, dass sein Vater unverheiratet bleiben sollte, während er selber in Kürze heiraten würde. Es ist außerdem eine Mitzwa, um – auch in späterem Alter (Awraham war damals 140 Jahre alt) – noch zu heiraten und Kinder zu bekommen. Man kann nämlich nie wissen, welche Kinder „besser“ sein würden, die früheren oder die späteren.
Man sollte auch immer Lernen bleiben. Man weiß nie, welches „Lernen“ besser sei, das frühere oder das spätere. Rabbi Akiva erging das am eigenen Leib: seine ersten 24.000 Schüler starben alle in der Omerzeit, zwischen Pessach und Schawu’ot. Später erzog er noch sieben Talmidim bei ihrem Werdegang – Rabbi Meir, Rabbi Jehuda, Rabbi Jose, Rabbi Schimon, Rabbi Elasar ben Asarja, Rabbi Jochanan haSandlar und Rabbi Elieser ben Ja’akow. Diese großen Rebbes sorgten dafür, dass die Thora während der schwierigen Zeit der Römischen Herrschaft, innerhalb von Israel (gemeint sind die Jüdischen Menschen) verbreitet wurde.
„Den Kindern von Awrahams Nebenfrauen gab Awraham Geschenke mit“
(Bereschit 25:6)
Gab Awraham den Namen der Unreinheit (schwarze Magie) mit?
Im B.T. Sanhedrin 91 behaupten unsere Weisen, dass Awraham den Söhnen, die er gen Osten weg sandte, den Namen der Unreinheit (schwarze Magie) mit gab. Da schwarze Magie – und alles, was damit in Verbindung steht – verboten ist, ist es unverständlich, dass Awraham diese Kenntnis seinen Kindern mit gab. Awraham hatte jedoch hiermit eine sehr religiöse Absicht. Er schickte seine Söhne in den Osten (manche sagen, dass die Brahmanen von diesen Kindern von Awraham abstammen), einen Ort von Götzendienern. Dort verwendete man allerhand okkulte Namen, um Wunder zu verrichten und diese auf das Konto eines Abgottes zu verbuchen. Auf diese Weise ließen sie die Menschen an Abgöttern glauben. Deshalb hat Awraham ihnen die okkulten Namen und Techniken mitgegeben. Jeder sollte wissen, dass hinter welchem Abgott auch immer, keine G“ttliche Kraft steckt, sondern dass sich die Priester dieses Abgott-Brauchtums die düsteren, okkulten Kräfte in der Schöpfung bedienten, mit denen man auch übernatürliche Wunder verrichten kann.
„Und dann begruben ihn (Awraham) seine Söhne Jitzchak und Jischmaejl“
(Bereschit 25:9)
Warum steht Jitzchak an erster Stelle, obwohl er der jüngere war?
Anhand dieser Reihenfolge (Jitzchak an erster Stelle, obwohl er der jüngere war) leiten unsere Chachamim (Weisen) ab, dass Jischmaejl zur Einsicht gelangt war und Jitzchak vorgehen ließ. Dieses ist das gute Altertum (gemeint ist die Würde des Alters), das Awraham versprochen wurde. Es ist jedoch schwer verständlich, wie man nur aus der Reihenfolge ableiten kann, dass Jischmaejl Teschuwa gemacht und seinen schlechten Weg verlassen hat.
Jischmaejl bewies Jitzchak Ehre, indem er ihn der Vortritt überließ. Ein tatsächlicher Rascha (Bösewicht) hasst einen Tzaddik (Gerechten). Ein wirklicher Rascha hätte Jitzchak nie als Vordersten gelassen. Die Tatsache, dass Jischmaejl – trotz des Altersunterschiedes – Jitzchak doch den Vortritt überließ, bedeutete, dass er in Jitzchak seinen Überlegenen erkannte und dass er also sein Leben gebessert hatte. Als Jitzchak noch klein war, versuchte Jischmaejl selbst ihn zu töten, da er drohte, ihm sein Erbe weg zu nehmen. Ein Rascha verachtet einen Tzaddik und hätte ihm nie den Vortritt gelassen. Aus der Tatsache, dass man die Tzaddikim ehrt, ergibt sich der Beweis, dass sie keine Reschajim sind.